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Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Fleischfresser, deren Zähne und Kiefer kraftvoll genug sind, um solch tiefe Wunden zu erzeugen. Allein auf meiner Heimatwelt leben mehrere solcher Arten.«
    Haviti sah ihn gedankenverloren an. »Auf meiner auch. Es gibt auf der Erde sogar noch tödliche Fleischfresser - allerdings nur in Zoos und Wildreservaten.« Sie deutete auf die Leiche. »Aber wenn das ein Raubtier gewesen wäre, dann müsste die Eintrittswunde größer als die Austrittswunde sein, oder umgekehrt, da tödliche Zähne oder Klauen im Allgemeinen spitz zulaufen. Es könnte allerdings auch Ausnahmen von dieser Regel geben.« Dann zeigte sie auf das Gebüsch in der näheren Umgebung. »Insbesondere auf dieser Welt, wo biologische Ausnahmen eher die Regel zu sein scheinen.«
    Tellenberg sah sich unsicher um und konnte den Gedanken daran, was direkt außerhalb ihrer Sicht- und Hörweite lauern könnte, um dann unerwartet zuzuschlagen, nicht aus dem Kopf bekommen. Wenn ein hiesiges Wesen, ob intelligent oder nicht, Boylan getötet hatte und dann verschwunden war, so konnte niemand sagen, ob und wann es zurückkommen würde.
    »Es gibt noch etwas anderes, das wir in Betracht ziehen müssen.« N'kosi stieß gegen den linken Stiefel des Toten. »Man sollte doch davon ausgehen, dass ein Raubtier, das so viel Energie aufwendet, um eine Beute zu töten, diese auch wenigstens kosten würde. Selbst ein Tier, das seine Jungen verteidigt, wird höchstwahrscheinlich in ein Wesen beißen, das es besiegt hat. Doch mit Ausnahme der Hand, die von diesen kleinen, aasfressenden Arthropoden abgefressen wurde, ist der Köper unangetastet.«
    »Wir denken wie Biologen.« N'kosi schloss sich seinen Kollegen an, um den verstorbenen Captain genauer in Augenschein zu nehmen. »Vielleicht sollten wir eher wie Psychologen denken.«
    Tellenberg sah seinen Kollegen blinzelnd an. »Wollen Sie damit sagen, dass sich Boylan vielleicht selbst umgebracht hat?«
    »Das ergibt keinen Sinn«, fiel ihm Valnadireb ins Wort.
    N'kosi sah ihn erneut an. »Vielleicht nicht für einen Thranx. Captain Boylan hat auf mich immer ein wenig angespannt gewirkt. Wie jeder Expeditionskommandant stand auch er unter großem Druck.« Er sah seine Gefährten ernst an. »Wer kann schon sagen, wie sehr ihn das belastete? Wir wissen nur, wie er sich uns gegenüber verhalten hat. Er könnte auch aus privaten Gründen großen Stress gehabt haben.«
    »Ich weiß nicht.« Tellenberg streckte sich und sah dann in Richtung des Lagers. »Es stimmt schon, dass er sehr launisch war und viel herumgebrüllt hat. Ich habe auch mehrmals mitbekommen, wie er leise Selbstgespräche führte. Aber das sind keine eindeutigen Anzeichen für eine selbstmordgefährdende Psychose.« Bei diesen Worten sah er N'kosi an. »Ich weiß, ich weiß - das öffentliche Bild und der Privatmensch. Aber dennoch ... Hatten Sie bei ihm je das Gefühl, dass er überschnappen könnte?«
    N'kosi kaute auf seiner Unterlippe herum. »Nein. Er wirkte auf mich stets logisch und rational, obwohl er manchmal ein wenig zu Hysterie neigte. Ich habe nur eine Hypothese in den Raum gestellt. Der Mann ist tot, und wir wissen nicht, warum oder wie er gestorben ist. Wir haben ein Problem, und ich suche nach der Ursache.«
    »Ich denke, dass wir Selbstmord ausschließen können.« Valnadireb hatte sich auf seine vier Echtbeine gestützt und seine Fußhände und Echthände vor dem Torso gefaltet. »Die tödliche Wunde, die der Captain aufweist, passt nicht zu der Waffe, die er am häufigsten getragen hat. Ein explosives Geschoss hätte kein so glattes, sauberes Loch erzeugt, sondern ihm gleich den Kopf weggeblasen.«
    »Er könnte etwas anderes aus dem Lager genommen haben«, schlug N'kosi vor.
    »Es gibt noch eine weitere Möglichkeit.« Haviti hatte sich ebenfalls erhoben. »Vielleicht ... Vielleicht haben sich Salvador und er gestritten. Die beiden haben sich doch ständig gezankt. Zumindest war der Captain ständig sauer auf ihn. Doch Salvador ist eigentlich nie ausfallend geworden.«
    »Ich würde es nicht zanken nennen«, korrigierte sie Tellenberg. »An einem Streit sind immer zwei beteiligt. Boylan hat ihn ständig angeschnauzt, aber ich habe nie gesehen, dass sich Araza gewehrt hätte.«
    Sie sah ihm direkt in die Augen. »Da haben wir es. Potenzial für unterdrückten Zorn. Das macht meine These nur noch wahrscheinlicher.«
    Tellenberg breitete die Arme aus, und in seinem Tonfall spiegelte sich sein Unglaube wider. »Ach, komm schon, Tiare. Es gibt immer

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