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Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ist.«
    Nickend bedeutete ihr Tellenberg seine Zustimmung. »Wie die Umstände auch aussehen mögen, so dürfte uns nichts geschehen, wenn wir die Augen offen halten und mit Bedacht vorgehen. Etwas Schlimmes ist passiert. Wir kennen den Grund dafür nicht, aber wir werden ihn herausfinden. Und falls sich herausstellen sollte, dass Araza in irgendeiner Weise für diese Totenstille im Lager und für den Tod des Captains verantwortlich ist, dann ...« Nacheinander sah er allen in die Augen. »Wir sind nicht vom Militär, aber wir haben alle im Feld gelernt, mit Waffen umzugehen. Wir wissen, wie wir uns verteidigen können. Und wir sind zu viert.« Jetzt schlug und klopfte er nicht mehr gegen sein Holster.
    »Wenn es dazu kommen sollte, dann müssten vier erfahrene Feldforscher doch in der Lage sein, mit einem verstörten Reparaturtechniker fertig zu werden.«

9
    Sie waren sich alle einig, die Leiche des Captains zurückzulassen. Alle fanden, er wäre viel zu schwer und unter diesen Umständen eine Last, die sie nicht sicher transportieren konnten, da sie ja noch nicht einmal wussten, was sie erwartete. Später wollten sie dann mit einem Transporter zurückkommen und den Leichnam holen.
    Und Boylan ist sowieso alles egal, dachte Tellenberg finster, als er N'kosi zum wartenden Boot folgte.
    Auch hinsichtlich der durch harte Arbeit erworbenen Sammlung an Proben gab es einige Diskussionen. »Wenn der Captain von Einheimischen oder einer uns noch unbekannten Lebensform umgebracht worden ist oder er, wie unlogisch es auch erscheinen mag, doch Selbstmord begangen hat, dann kämen wir uns ziemlich dumm vor, wenn wir später hierher zurückkommen und feststellen müssen, dass andere Einheimische oder Tiere alles, wofür wir so hart gearbeitet haben, umgestürzt oder über Bord geworfen haben.«
    »Vielleicht ist meine Einstellung falsch, Mosi«, erwiderte Haviti, »aber im Moment ist mir die Erhaltung der Proben völlig egal. Sie dürfen meine wissenschaftliche Hingabe gern infrage stellen, wenn Sie wollen, aber das Wichtigste, was wir jetzt tun sollten, ist herauszufinden, was mit Boylan passiert ist - und was im Lager vor sich geht. Sollte das schlimmste Szenario, das Sie beschreiben, eintreffen, dann können wir immer noch neue Proben sammeln.« Sie wandte sich von ihm ab und Tellenberg und Valnadireb zu. »Wir müssen aber erst einmal herausfinden, warum Araza nicht an sein Kommunikationsgerät geht.«
    Tellenberg bemühte sich um einen versöhnlichen Tonfall. »Tiare hat recht, Mosi. Niemand wird die Sammlung, die wir in den letzten Tagen zusammengetragen haben, mehr vermissen als ich, aber in diesem Moment ist sie wirklich nicht so wichtig.«
    N'kosi drehte sich zu dem einzigen nichtmenschlichen Mitglied der Expedition um. »Val?«
    »Ich muss Esra und Tiare zustimmen. Die Exemplare sind alle tot, ebenso wie Captain Boylan. Wir sind hingegen noch sehr lebendig. Letzteres sollten wir weiterhin sicherstellen, und um die Verstorbenen können wir uns später kümmern.«
    »In Ordnung.« Aber als sie begannen, über den einfachen Pfad in Richtung Lager zu marschieren, den sie mehrere Tage zuvor in den Alien-Wald gehackt hatten, warf N'kosi mehr als nur einen bedauernden Blick zurück zu dem am Ufer liegenden Boot und seiner unvergleichlichen Fracht aus kürzlich gefundenen einheimischen Lebensformen.
    Während sie sich ihren Weg durch den Wald bahnten, blieben sie so wachsam wie möglich, auch wenn sie nicht wussten, wonach sie eigentlich Ausschau hielten. Vielleicht nach einem Angriff durch quofumianische Aborigines oder nach der Attacke eines bisher unbekannten hiesigen Raubtiers. Im Kopf jedes Wissenschaftlers wuchs das Unbehagen über die andauernde Stille aus dem Lager. Warum meldete sich Araza nicht? Selbst wenn er die Stille vorzog, würde ihn sein Kommunikationsgerät doch auf die wiederholten Versuche seiner Kollegen, ihn zu erreichen, aufmerksam machen. Außerdem gab es noch eine andere Möglichkeit: Er mochte ebenfalls tot sein.
    »Falls es einen Kampf gab«, überlegte Tellenberg laut, während er einen leise miauenden Knoten aus Reben beiseiteschob, »und Salvador Boylan getötet hat, dann ist es dem Captain möglicherweise gelungen, ihn zu verwunden. Wir wissen, dass Boylan drei Schüsse abgefeuert hat. Eventuell hat er Salvador ja schwer verwundet.« Er deutete über seine Schulter nach hinten. »Araza könnte ebenfalls da in den Büschen liegen, wie der Captain. Vielleicht haben wir nicht gründlich genug

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