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Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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eine große Bedeutung darstellen, sind sie ungeeignet.« Da er die potenziellen Einwände der KI gegen den Befehl zur Abreise gut geprobt hatte, konnte Araza seine Antworten immer prompt und flüssig geben.
    »Das stimmt«, wandte das Schiff ein. »Warum übernehmen Sie das und nicht Captain Boylan?«
    »Captain Boylans Organisationstalent wird auf dem Planeten benötigt. Da das Lager jetzt aufgebaut ist und alles reibungslos läuft, ist die Anwesenheit eines Reparatur- und Bautechnikers vorübergehend zu verschmerzen, die von Captain Boylan jedoch nicht.«
    Es folgte eine lange Pause. »Ich kann diese Aussage momentan nicht bestätigen, da die Mitglieder des Wissenschaftsteams nicht erreichbar sind.«
    Araza merkte, dass er zustimmend nickte. Das Schiff hätte den Kontakt zu jedem Einzelnen leicht herstellen und die Behauptungen des Technikers überprüfen können - wenn sich das Shuttle und seine fortschrittlichen Kommunikationssysteme noch im Lager befunden hätten, um derartige Anfragen weiterzuleiten. Da die Hyla jedoch momentan im Frachtraum des Mutterschiffs stand, sah sich die KI einem Dilemma gegenüber. Sie konnte das Shuttle per Automatik wieder nach unten schicken und die darin integrierten Systeme nutzen, um eines oder mehrere Mitglieder der Crew zu kontaktieren und zu versuchen, Arazas Angaben zu überprüfen. Doch das hätte bedeutet, dass sie eine Anweisung von einem autorisierten Mitglied ebenjenes Teams - nämlich von Araza - infrage gestellt hätte.
    Da sie keinen Grund dafür fand, das zu tun und von der Oberfläche keine Einwände kamen, und da bei ihrer letzten Kontaktaufnahme alle Komponenten des kürzlich errichteten Lagers normal funktionierten, verkündete sie schließlich: »Abflug wie gewünscht in fünf Minuten.«
    Araza lehnte sich zurück und lächelte zufrieden. Jetzt hatte er bis auf den Heimweg alles hinter sich, wo er nur noch den Bericht ausfüllen und den Ruhm für einen gut erledigten Job einstreichen musste. Als sich das Schiff um ihn herum auf den Abflug vorbereitete, zog er sich in seine Kabine zurück. Auf dem Weg dorthin kam er an den Wohnquartieren vorbei, in denen die Mitglieder des Wissenschaftsteams untergebracht gewesen waren. Die Stille beeinträchtigte sein Bewusstsein nicht im Geringsten.
    Das Schiff brauchte den Großteil des Tages, um das System zu verlassen und den Normalraum zu erreichen. Es hätte den Übergang in den Plusraum zwar schon früher einleiten können, aber Araza hatte es nicht eilig und wollte sich gern auch die äußeren Welten des Systems ansehen. Als sie den letzten Gasgiganten hinter sich gelassen hatten, gab er die erforderlichen letzten Befehle.
    »Vorbereitung auf den Übergang läuft«, antwortete das Schiff prompt.
    Obwohl er es sich in seiner eigenen Kabine bequem gemacht hatte, verspannte sich Araza ein wenig. Wie oft ein Individuum den Wechsel zwischen dem Normalraum und dem Plusraum auch mitgemacht hatte, so wusste man doch nie genau, wie dessen Innereien dieses Mal reagieren würden. Er wartete. Alles wäre nach einer oder zwei Minuten vorüber, und dann wäre er auf dem Weg nach Hause mit einer Geschwindigkeit, die Reisenden im Normalraum nicht zur Verfügung stand. Es war der glatteste Übergang, den er je erlebt hatte. Er wartete auf die Bestätigung vom Schiff.
    Dieses meldete sich auch bald, aber nicht mit der Meldung, die er erwartet hatte.
    »Es gibt ein Problem.«
    Araza runzelte die Stirn. »Ein Problem? Was denn für ein Problem?«
    Die KI war zwar nicht darauf programmiert, überaus verwirrt zu klingen, aber es gelang ihr dennoch. »Ich befinde mich augenblicklich in einem Navigationsdilemma.« Dieses Geständnis war zwar beunruhigend, aber nichts im Vergleich zu dem Schock, der bei den nächsten Worten des Schiffes durch Arazas Körper jagte. »Hilfsbefehle werden benötigt und wären sehr willkommen.«
    Was zum Teufel? Mit einer Hand fegte Araza die 3-D-Aufzeichnung beiseite, die er sich gerade angesehen hatte, verließ halb nackt sein Quartier und begab sich auf dem schnellsten Weg zur Brücke.
    Dort wirkte alles ganz normal. Er entspannte sich ein wenig. »Wo liegt das Problem? Du hast etwas über ein ›Navigationsdilemma‹ gesagt. Spezifiziere das.« Als er sich umsah, konnte er nichts erkennen, was anders zu sein schien. Alle Instrumente schienen normal zu funktionieren. Die Anzeigen, Projektionen und Darstellungen waren klar und deutlich.
    »Dabei handelt es sich um ein Dilemma, das ebenso einfach wie komplex ist«,

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