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Rabenfeuer - Die Flammen der Goettin

Rabenfeuer - Die Flammen der Goettin

Titel: Rabenfeuer - Die Flammen der Goettin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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erreichen. Von den fürstlichen Kriegern war im Halbdunkel nichts mehr zu sehen. Da sie am Ausgang gestanden hatten, hatten sie sich vermutlich in den Gang retten können. Ohne die Hilfe der Krieger war es jedoch unwahrscheinlich, dass die panischen Wasserknechte für ihren Fürsten Platz machten.
    Unablässig fielen Steine herunter, einige Bergarbeiter wandten sich vom Ausgang ab und dem hinteren Teil der Kammer zu. Raven ahnte, was die Männer vorhatten – das einzig Vernünftige, das ihnen in dieser Situation blieb. Entschlossen trat er vor und packte den Fürsten, der immer noch wie erstarrt dastand, am Arm. »Wir kommen nicht mehr hinaus, Herr«, schrie er gegen den ohrenbetäubenden Lärm an und wies mit dem Kopf in Richtung der Loren. »Dreht einen der Wagen herum und kriecht darunter, wenn wir Glück haben, überleben wir.«
    Überrascht sah Heron ihn an, nickte und lief durch den Steinhagel in Richtung der Grubenkarren. Raven folgte ihm, stieß eines der Fuhrwerke um und kroch darunter.
    Das Gestein prasselte unentwegt auf die Loren herab, doch das Holz hielt stand. Nach einer gefühlten Ewigkeit nahm das Poltern ab und schließlich herrschte Ruhe. Vorsichtig hob Raven den Grubenkarren an und kroch heraus. Es war stockdunkel in der Kammer und er schmeckte den Staub auf der Zunge. Auch hörte er nun die anderen Männer unter den Karren hervorkommen. Sie husteten und versuchten, sich in der Finsternis zu orientieren.
    »Herr?«, rief Raven laut, um herauszufinden, wo Heron war.
    Die Antwort kam prompt. »Ich bin hier.«
    Neben ihm bewegte sich die Lore und Raven vernahm, wie der Fürst darunter hervorkrabbelte. Kurz darauf spürte er eine Hand an seinem Arm.
    »Wie heißt du?«, fragte der Fürst der Sarwen mit rauer Stimme.
    »Mein Name ist Raven.«
    »Gut, Raven. Wie kommen wir hier raus?«
    »Hinter uns müssten Spitzhacken stehen, die sollten wir finden und mitnehmen. Dann bewegen wir uns an der Wand entlang zum Ausgang und helfen den anderen Überlebenden, das Geröll wegzuräumen.«
    Heron ließ seinen Arm los, Raven bückte sich und tastete nach dem Werkzeug. Nach einer Weile stieß er an einen hölzernen Stiel. Langsam zog er die metallene Spitze des Werkzeugs aus dem Steinhaufen hervor. »Ich habe eine Hacke«, erklärte er. »Habt Ihr auch eine?«
    »Nein«, knurrte Heron. »Ich konnte keine ausfindig machen.«
    »Dann lasst uns jetzt am Rand der Kammer entlang zum Ausgang gehen.«
    Heron gab einen zustimmenden Laut von sich und Raven klemmte sich die Hacke unter seinen linken Arm, während er sich mit dem rechten an der Wand entlang tastete. Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen, immer wieder musste er größere Gesteinsbrocken übersteigen. Als er sich seinem Gefühl nach in der Nähe des Ausgangs befand, trat er plötzlich auf etwas Weiches.
    »Gebt acht, Herr«, warnte er Heron, der hinter ihm lief, »einige Männer haben es nicht nach draußen geschafft.« Raven glaubte, ein Aufkeuchen des Fürsten zu hören und es dauerte einen Moment, bis dieser ihm antwortete.
    »Die armen Teufel. Möge die Göttin ihrer Seele gnädig sein.«
    »Vielleicht leben einige noch. Wenn wir schnell genug gerettet werden, kann man ihnen helfen.«
    »Wann werden sie uns befreit haben, Raven?«, fragte Heron, dem es nicht vollständig gelang, die Furcht in seiner Stimme zu unterdrücken.
    »Das hängt davon ab, wie weit der Tunnel eingestürzt ist. Hier in der Kammer ist der Schaden nicht so groß, wie ich befürchtet habe. Sobald die anderen draußen sicher sind, dass der Steinschlag vorbei ist, werden sie rasch bei uns sein.«
    »Du hast während des Einsturzes einen kühlen Kopf behalten«, erwiderte Heron anerkennend, »und mir damit das Leben gerettet, wie es scheint. Wäre ich ebenfalls zum Ausgang gerannt, läge ich vermutlich jetzt auch hier.«
    »Ich bin nicht das erste Mal verschüttet«, gab Raven zu, während er an der Wand entlang weiterlief. »Die besten Aussichten zu überleben hat man, wenn man sich unterstellt.«
    »Wie lange warst du verschüttet?«
    »Das Längste waren zwei Tage. Wasser hat man genug, es ist die absolute Finsternis, die einem auf Dauer zu schaffen macht.« Bei der Erinnerung daran lief Raven ein Schauder über den Rücken. »Und es ist angenehmer, wenn man nicht allein ist«, setzte er bestimmt hinzu.
    »Ja, das ist es«, sagte Heron hinter ihm. »Trotzdem bin ich froh, wenn ich wieder das Tageslicht sehe.«
    »Das werdet Ihr, Herr.« Und ich auch , dachte Raven. Um den

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