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Rabenfeuer - Die Flammen der Goettin

Rabenfeuer - Die Flammen der Goettin

Titel: Rabenfeuer - Die Flammen der Goettin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Graham
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beiden Pferde, die er mitgebracht hatte.
    Begeistert eilte Raven auf ihn zu. Gorik stieß eine keckernde Tonfolge aus und landete auf seiner Schulter. Sanft berührte Raven den Vogel mit der Hand und rieb seine Wange an dessen weichem Gefieder. »Endlich, da bist du wieder«, sagte er mit belegter Stimme.
    Auch der Rabe schien sich über ihr Wiedersehen zu freuen und knabberte zärtlich mit dem Schnabel an Ravens Ohr. Kurz darauf war es allerdings mit Goriks Liebesbeweisen vorbei: Er krächzte energisch, zog ihn an den Haaren und flog auf einen Baum.
    Raven rollte mit den Augen. Gorik war ganz der Alte geblieben! »Ja, du hast recht, wir sollten schleunigst von hier verschwinden«, stimmte er zu und saß kurz darauf im Sattel. Der Rabe, der vom Ast aus seinem Aufstieg aufs Pferd zugesehen hatte, breitete seine Schwingen aus und flog an ihm vorbei.
    »Wo soll es hingehen?«, fragte Raven und lenkte das Pferd im Schritt aus dem Wald heraus. »Kara und Jorin ...« Abrupt hielt er inne. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sein Reittier überhaupt nicht mehr hätte hier sein dürfen. Vorhin, während des Kampfes, hätte er schwören können, zwei Pferde auf der Straße davongaloppieren zu hören. Verwirrt kratzte er sich am Kopf. Auch war die Stelle, wo er Gorik und das Pferd gefunden hatte, eine ganz andere als dort, wo er die Pferde auf dem Hinweg angebunden hatte. Merkwürdig! War Jorin etwa zurückgekehrt? Aber der Barde würde Kara bestimmt nicht alleine fliehen lassen, und dass die beiden gemeinsam auf einem Tier ritten, war bei der Länge der vor ihnen liegenden Strecke und der Eile vollkommen unsinnig.
    Goriks drängendes Krächzen hielt Raven von weiteren Überlegungen ab. Sie hatten die Straße erreicht und er ließ das Pferd angaloppieren. Nach einer Weile änderte der Rabe die Richtung und flog ostwärts auf ein Waldstück zu, das sich an die Ausläufer der Grauen Berge schmiegte. Raven bog von der Straße ab und trieb sein Pferd über ein abgeerntetes Feld dem Raben hinterher. Gorik schoss schnell wie ein Pfeil durch die Luft, und Raven steigerte das Reittempo. Die Sterne am Himmel verblassten bereits, und die Schwärze der Nacht wich dem Grau der Morgendämmerung. Bis die Sonne aufging, mussten sie den Schutz des Waldes erreicht haben, sonst würden Menwin und seine Krieger sie entdecken.
    Immer wieder blickte Raven hinter sich, während er mit seinem Pferd über das offene Gelände jagte. Bis jetzt war von dem Hauptmann und seinen Männern nichts zu sehen, doch Raven glaubte nicht, dass Menwin ihn entkommen lassen würde. Nicht, nachdem dieser nun noch einen Grund mehr hatte, ihn zu töten.
    Schaumflöckchen lösten sich aus dem Maul des Pferdes, und Raven wusste, dass sein Reittier am Ende seiner Kräfte war. Ein letztes Mal trieb er das geschundene Tier an, und mit den ersten Strahlen der Sonne erreichten sie den Waldessaum.
    Sofort drosselte Raven die Geschwindigkeit und das Pferd verfiel in einen leichten Trab. Gorik flog zielstrebig weiter und es war klar, dass der Vogel ihm eine Richtung anwies. Aber wo in aller Welt führte er ihn hin? Hatte der Rabe in seiner tagelangen Abwesenheit etwas entdeckt, was er ihm zeigen wollte?
    Raven verzog das Gesicht. Vielleicht hatte Gorik ein Weibchen gefunden und präsentierte ihm nun seine Auserwählte? Denkbar wäre es, obwohl er seinen schwarzen Freund in all den Jahren nie mit einer Vogeldame gesehen hatte ... Er grinste. Möglicherweise hatte Gorik ja auf der Reise nach Torain eine attraktive Rabenfrau entdeckt, die trotz seines Alters die Glut der Leidenschaft in ihm entfacht hatte. Wenn dem so war, würde er Goriks Herzensdame selbstverständlich gebührend bewundern.
    Der Rabe ließ sich auf einem Ast nieder und krächzte triumphierend. Raven parierte das Pferd und blickte sich suchend nach einem zweiten Raben um – da setzte sein Atem aus. Unter einer Kastanie sah er nicht Goriks Herzensdame, sondern seine ! Kara stand mit dem Rücken an den Stamm gelehnt, die Zügel ihres Pferdes in der Hand haltend.
    Als sie ihn entdeckte, begann sie zu strahlen. »Raven!«, rief sie, die Zügel rutschten ihr aus den Fingern und sie rannte auf ihn zu.
    Er ließ sich aus dem Sattel gleiten und einen Moment später lag Kara in seinem Arm. Sie schmiegte ihren Kopf an seiner Schulter und Raven spürte das Zittern, das durch ihren Körper lief. Unsicher hob er seine Hand und fuhr über ihr Haar, um sie zu beruhigen.
    »Du hast gesagt, du könntest dich über Wasser halten«,

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