Race into my Heart
es?«, frage ich,
weil ich mir absolut nutzlos vorkomme. Brant hält ihr Hand,
während sie nickt und immer weiter in einem komischen Rhythmus
atmet. Jordan sieht mich an, aber ich bin nur auf Jenna fixiert. >In
ein paar Monaten bin ich diejenige, die keuchend irgendwo sitzt< ,
schießt es mir durch den Kopf. »Du musst atmen, Honey«,
redet Brant beruhigend auf sie ein.
Sie
starrt ihn an. »Was denkst du, was ich hier tue?«,
herrscht Jenna ihn an, weshalb ich schmunzele. Jordan ergreift meine
Hand und ich drücke sie leicht. »Können wir
irgendetwas tun?«, fragt er, während die Leute um uns
herum bloß blöde gucken.
»Vielleicht
können Sie etwas Wasser holen?«, erwidert Brant.
Jordan
nickt und eilt zum Tresen. Ich stehe immer noch dumm herum und weiß
nicht, was ich tun soll. Ich komme mir total nutzlos vor.
»Helena?«
Jenna sieht mich an.
»Ja?«
Ich eile an ihre Seite und gehe in die Hocke. »Ich bin froh,
dass wir uns heute kennengelernt haben«, sagt Jenna.
»Ich
auch«, lächele ich.
Sie
nimmt meine Hand und drückt fest zu, weshalb ich das Gesicht
verziehe. »Du brichst mir die Hand, du brichst mir die Hand«,
jammere ich. »Sorry«, jault sie, wahrscheinlich eine
Wehe, und dann lockert sie ihren Griff, der mir, wie eine
Schraubzwinge vorkam.
~
~ ~
Eine
ganze Weile ist vergangen und die Sanitäter kommen herein. Sie
haben eine Liege dabei auf die sie Jenna vorsichtig heben. Brant ist
an ihrer Seite und sie denken beide nicht an ihre Sachen, weshalb
Jordan unsere Jacken und meine Tasche nimmt, während ich die von
Jenna und Brant nehme und ihnen hinterhertrage. »Oh mein Gott,
ich hasse dich, Brant«, flucht sie, was mich schmunzeln lässt.
Die Männer bringen sie in den Krankenwagen und wollen gerade die
Tür schließen, als ich sie aufhalte. »Brant? Eure
Sachen.«
Er
sieht zu mir. »Ach ja, danke, Helena. Wir melden uns, sobald
das Baby da ist«, antwortet er, kommt zu mir und nimmt mir
alles ab.
»Viel
Glück«, rufe ich Jenna zu.
»Danke«,
schreit sie, wohl wieder eine Wehe, denke ich.
Ich
winke ihnen zu, bevor der Sanitäter die Türen schließt,
einsteigt und sie davon fahren. Jordan steht auf einmal neben mir.
»Du solltest die Jacke anziehen, es ist wirklich kalt«,
sagt er leise. Ich schaue ihn an. »Danke.« Ich nehme sie
ihm ab, dann schlüpfe ich hinein und mache sie zu. Anschließend
wende ich mich um, damit wir zum Plaza zurückgehen können.
»Es
tut mir leid, dass ich vorhin so ausgerastet bin. Ich weiß
nicht, was in mich gefahren ist«, murmelt er.
Ich
verstehe es kaum, wegen des Straßenlärms, doch nicke ich
knapp. »Es ist okay, aber das sollte nicht noch mal vorkommen,
außerdem wissen wir es erst ganz sicher, wenn ich beim
Frauenarzt war«, erwidere ich.
Zaghaft
ergreift er meine Hand und drückt sie leicht. »Ich liebe
dich, Helena.«
Ich
seufze, aber gebe ihm im Moment keine Antwort, weil ich noch etwas
verletzt bin. Dann legt Jordan seinen Arm um mich, weshalb ich mich
an ihn lehne und so spazieren wir zum Plaza zurück. Ich möchte
nur noch ins Bett und schlafen, immerhin war der Flug anstrengend und
so eine halbe Entbindung auch. Meine Gedanken kreisen um Jenna und
Brant, wobei ich hoffe, dass sie wohlbehalten mit dem Baby nach Hause
können, wenn es so weit ist. Unwillkürlich muss ich
lächeln, was den ganzen Weg über anhält. Das hat mich
total an einen Liebesfilm erinnert. Ich habe mal einen gesehen, da
hat Selma Hayek auf einer Treppe ihr Baby bekommen. Jenna hätte
ihres zwar fast in einem Starbucks zur Welt gebracht, aber sie war so
tapfer, bis auf die vielen Flüche, die sie Brant an den Kopf
geworfen hat. Von denen ‚Ich hasse dich, du dämliches
Arschloch‘ wirklich noch der harmloseste Fluch war. Während
ich meinen Gedanken nachhänge und mich in den Erinnerungen an
den Abend verliere, führt Jordan mich in die Lobby des Hotels
und zum Aufzug. Ein Liftboy steht darin und bringt uns in die Etage,
auf der unsere Suite ist. An Jordan gekuschelt schließe ich die
Augen. »Bist du müde?«, fragt er.
»Ja,
und wie«, antworte ich leise.
»Dann
gehen wir sofort schlafen«, entscheidet er. »Die Koffer
habe ich vorhin ausgepackt, um mich abzuregen.«
Ich
lächele zu ihm hoch, dabei streichele ich seinen Rücken.
»Danke.«
»Nichts
zu danken, das ist bisher das Mindeste, was ich tun konnte, weil ich
mich, wie ein dämlicher Vollidiot benommen habe. Helena, ich
liebe dich wirklich und ich möchte eigentlich noch keine Kinder,
aber wenn du
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