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Rache - 01 - Im Herzen die Rache

Rache - 01 - Im Herzen die Rache

Titel: Rache - 01 - Im Herzen die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Miles
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ihrer Haare, die ihr verführerisch über die Schultern bis zur Brust fielen, kam ihm das Ganze irgendwie nicht aufreizend vor. Ty zog ihre Kleider aus, wie andere sie anzogen. So wie Chase seine anzog, als wären sie eine Verkleidung oder eine Rüstung, die ihn vor der Welt da draußen beschützte – die Verkörperung des selbstbewussten, intelligenten, begabten jungen Mannes, der er gern sein wollte.
    Tosende Wellen donnerten durch seinen Schädel, kalt und salzig.
    Er zog seine Schuhe aus, dann die Socken. Als Nächstes sein T-Shirt. Und dann stand er da, mit nacktem Oberkörper, und war sich unsicher, ob er den nächsten Schritt tun sollte. Ty kam näher und gab ihm einen flüchtigen Kuss. »Jetzt deine Jeans«, sagte sie und fuhr mit den Fingern sanft an seinem Hosenbund entlang. Kalte Schauer liefen ihm über den Rücken.
    »Ty …« Er verstummte, wusste nicht, was er sagen sollte. Er öffnete den Reißverschluss seiner Jeans und zog sie aus.
    Ty musterte ihn, ganz langsam, von oben bis unten. Wenigstens war er sich sicher, dass er gut aussah.
    »Da ist ein bisschen Farbe auf deinen Boxershorts«, stellte sie fest. »Wusstest du das?«
    Das hatte er wirklich noch nicht bemerkt. »Ähm, nein, macht nichts«, stammelte er.
    »Die hab ich mit Absicht dahin gespritzt«, sagte Ty mit einem schelmischen Grinsen. Sie stand so nah bei ihm, dass er ihren Atem auf der Schulter spüren konnte.
    Also gut, was soll’s! Jetzt war er schon so weit gegangen. Er zog seine Boxershorts aus und stand, so lässig er konnte, splitterfasernackt in Tys rotem Zimmer.
    »Du siehst echt scharf aus«, hauchte sie ihm ins Ohr. Und schon war sie mit all seinen Klamotten draußen und rief: »Es dauert nur einen Moment!« aus dem Nebenzimmer. Chase wartete und trat dabei von einem seiner kalten Füße auf den anderen. Sein Herz klopfte wie wild. Er begehrte sie so sehr.
    Als Ty ins Zimmer zurückkam, hatte sie etwas in der Hand, aber nicht seine Sachen. »Sie müssen ein paar Minuten einweichen«, sagte sie, »dann können wir sie unten in den Trockner werfen. In der Zwischenzeit …« Sie schwenkte die Hand in der Luft – in der sie eine Kamera hielt. »Ich möchte das hier für immer in Erinnerung behalten.«
    Chase starrte sie nur an. Sie wollte ihn fotografieren? In diesem Zustand?
    »Du … du hast da Farbe auf dem Arm«, sagte er. Das war alles, was ihm einfiel.
    »Und, was ist? Es sieht bestimmt cool aus«, sagte sie.
    »Ich kann mich nicht mal daran erinnern, wann ich überhaupt das letzte Mal fotografiert worden bin«, erwiderte Chase, »außer fürs Jahrbuch oder mal auf irgendeiner Party.«
    »Bloß ein paar?« Sie schob ein klein wenig die Unterlippe vor. Es war der aufregendste Schmollmund, den er je gesehen hatte. Er würde es nicht mehr viel länger aushalten, ohne sie noch einmal zu küssen.
    Als könnte sie seine Gedanken lesen, kam Ty wieder näher, rieb sanft ihre Nase an seinem Nacken und drückte ihm einen Kuss darauf. »Meinetwegen«, gab er sich geschlagen.
    Was sie dann taten, war aufregender und intimer, als eine Nummer zu schieben es je sein konnte. Sie fing an zu fotografieren, während das Objektiv sich bewegte, als hätte es einen eigenen Willen. Er stand da und trat anfangs nervös von einem Fuß auf den anderen.
    Während sie knipste, fixierte er sich mehr und mehr auf den Blitz. Es war, als würde sie ihn hypnotisieren. Plötzlich sprudelten Worte aus ihm heraus. »Ehrlich. Von mir gibt’s fast überhaupt keine Fotos. Vielleicht existiert so ungefähr ein Bild von meinem Dad und mir, als ich noch klein war«, erzählte er, fast ohne Atem zu holen.
    Ty hörte ihm zu und sah dabei durch den Sucher, während ihr milchweißer Körper im Mondschein, der durchs Fenster fiel, sanft schimmerte. »Er war selten zu Hause, weißt du. Und selbst wenn er da war – körperlich anwesend, meine ich –, war er es eigentlich doch nicht. Und meine Mom … von ihr und mir gibt es auch ein paar Bilder.« Chase schwamm; die Zeit war das Wasser und er glitt schwerelos hindurch. Er setzte sich auf den Boden, streckte die Beine vor sich aus und vergaß beinahe, dass er nackt war. »Aber manchmal habe ich das Gefühl, sie sind nur dazu da, um zu beweisen, dass sie bei mir geblieben ist, verstehst du? Keine wirklich glücklichen Bilder, aber immerhin der Beweis, dass ich überhaupt eine Kindheit hatte.« Auf einmal fühlte sich seine Kehle heiß und klebrig an, also hörte er auf zu reden. Stattdessen rutschte er hinüber zu Ty

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