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Rache - 01 - Im Herzen die Rache

Rache - 01 - Im Herzen die Rache

Titel: Rache - 01 - Im Herzen die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Miles
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die unabhängige Einheit, die sie bildeten; auf die Vorstellung einer langfristigen Partnerschaft, jeden Morgen gemeinsam aufzuwachen und zur Schule zu gehen und die Gewissheit zu haben, in den Pausen immer die Hand desselben Menschen zu halten. Eben das, wovon ihre Eltern immer sprachen – dieses Gefühl, »sich einfach sicher zu sein«.
    Und sie glaubte zum ersten Mal, sich sicher zu sein. Am Tag zuvor war Zach eingeschlafen, als sie auf seinem Bett lagen. Einfach so, den Kopf an ihre Schulter gelehnt, nachdem sie sich stundenlang geküsst hatten. Sie hatte ihm über das Haar gestrichen und an die Decke geschaut, während der Abspann irgendeines Road Movies auf dem Laptop am Fußende des Bettes lief. So war es also, wenn man richtig mit jemandem zusammen war. So würde es sein, wenn Zach und sie Tisch und Bett, ihr Leben miteinander teilten. Am liebsten hätte sie geweint, so überwältigt war sie von ihren Gefühlen. Was, wenn sie sogar heiraten würden? Sie konnte sich alles schon genau ausmalen. Das war Liebe.
    »Em, hast du mich gehört? Ich glaube, wir sind gerade an der Abfahrt nach Georgia vorbeigefahren.«
    »Ähm. Nein, sorry. Hab ich nicht gesehen.« Em rutschte auf ihrem Sitz nach vorn und drehte die Heizung ein wenig herunter. Sie sah JD an, betrachtete eingehend sein Gesicht. Seine Koteletten, die im ersten Highschooljahr angefangen hatten zu wachsen. Seinen Nasenrücken, der seit seinem Sturz vom höchsten Baum in ihrem Garten vor ein paar Jahren leicht gekrümmt war.
    »Ich kill dich, wenn wir die Ausfahrt verpasst haben, bloß weil du vor dich hin träumst.«
    Em konnte es nicht lassen. Sie beugte sich vor, um auf ihr Handy zu schauen. Zum Glück. Ihr Herz fing an, Purzelbäume zu schlagen, als sie sah, dass eine Nachricht von Zach eingegangen war. Wieder Lust auf einen Filmabend?
    Sie wünschte, sie hätte sich auf der Stelle zu ihm beamen können.
    »Weißt du was? Lass uns einfach nach Hause fahren, wenn ich hier kein Notizbuch finde«, sagte sie, ohne sich darum zu kümmern, wie merkwürdig sie sich anhörte. »Ich muss vielleicht noch mal bei Zach vorbei.«
    »Wieder Mathe lernen?«
    »Ja, wieder Mathe. Wird ’ne krass schwere Prüfung«, antwortete Em und bemerkte dabei selbst den leichten Verteidigungston in ihrer Stimme.
    »Zach scheint sich ja in letzter Zeit wegen seiner Mathenote ganz schön verrückt zu machen«, erwiderte JD, während sie in eine Parklücke einscherten. Er stellte den Wählhebel auf P, ließ aber den Motor noch laufen und wandte sich zu ihr um. »Und du auch. Wie kommt das nur? Warst du etwa schon immer scharf darauf, die halben Weihnachtsferien damit zuzubringen, quadratische Gleichungen zu wiederholen? Mit Zach McCord?«
    »Wir sind in der elften Klasse. Da zählt jede einzelne Note. Schließlich können nicht alle Supergenies sein.« Sie versuchte, locker zu klingen, und machte Anstalten auszusteigen. Doch JD fasste sie an der Schulter und hielt sie davon ab.
    »Em, ich mein ja nur. Du solltest lieber aufpassen. Es sieht langsam … komisch aus.«
    »Komisch?« Em lachte gezwungen. »Komm schon, JD. Beruhig dich. Er kapiert ja gerade mal langsam die richtigen Rechenwege.«
    »Ich bin so was von ruhig. Es ist bloß …« JD zog die Brauen zusammen. »Irgendwie … ich hab das Gefühl, mit dir stimmt was nicht.«
    »Mit mir stimmt alles. Komm. Wir gehen.« Em schnappte sich ihre Tasche vom Boden. Sie spürte JDs bohrenden Blick, und selbst als sie ihre Hand schon am Türgriff hatte, rührte er sich noch immer nicht.
    »Darf ich wenigstens noch eine Sache anmerken?«, platzte er heraus und fuhr dann, ohne ihre Antwort abzuwarten, fort. »Ich für meinen Teil finde es jedenfalls seltsam, dass du die Hälfte der Weihnachtsferien damit zubringst, Dienstleistungen für den Freund deiner besten Freundin zu erbringen, während diese sich auf der anderen Seite des Ozeans im Urlaub befindet.«
    Ems Herzschlag geriet aus dem Takt. Sie starrte JD mit weit aufgerissenen Augen an. Das war eine ganz schön dreiste Anschuldigung.
    »Was. Sagst. Du. Da?« Sie versuchte ihr Gesicht unter Kontrolle zu halten, doch aufsteigende Panik ließ sie erröten.
    »Erinnerst du dich an neulich? Als du an Heiligabend abgehauen bist? Das war sehr merkwürdig, Em. Das hat gar nicht zu dir gepasst.«
    »JD, hör auf damit. Du machst dich lächerlich –« Aber noch während sie es sagte und gleichzeitig an der Verriegelung der Beifahrertür herumfummelte, merkte sie, wie ihre Augen feucht wurden

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