Rache an Johnny Fry
sagte sie, schüttelte den Kopf und starrte mich nach wie vor an.
»Nicht mal von deinem ersten Freund Paulo?«
»Nein, niemals. Nur von dir. Nur von dir.«
Bei jeder erneuten Beteuerung rammte ich so tief in sie hinein wie nur möglich, und sie keuchte und wandte den Blick nicht von mir.
»Liebst du mich?«, fragte ich, und meine Stimme krächzte ein bisschen.
Sie strich mir über das Gesicht und sagte: »Es gibt nur dich, nur dich.«
Dann verlor ich für eine Weile die Kontrolle.
Wir machten es auf dem Bett und auf dem Boden. Irgendwann lief sie weg, aber in der Küche bekam ich sie wieder zu fassen und befahl ihr, das Geschirr abzuwaschen, während ich sie von hinten fickte.
Ich erinnere mich nur noch an Bruchstücke dieses Abends. Nur an Sex hier oder Sex da. Mir liefen die Tränen herunter. Jo schrie. Mein Schwanz tat weh. Sie grub mir die Nägel in die Hüften.
Irgendwann war es sehr spät. Wir lagen im Bett. Die Decke war weg, und mir war kalt. Jo schlief unter einem Laken. Ich war erleichtert, dass meine Erektion endlich nachgelassen hatte. Meine Hoden schmerzten, ebenso mein Kiefer und meine Waden.
In jenen frühen Morgenstunden dachte ich über das nach, was am Abend zuvor geschehen war. Jo hatte mich ihren Liebhaber spielen lassen. Als sie mir in die Augen sah, sagte sie ihm, dass sie ihn liebte. Dennoch hatte ich nicht aufhören können. Es machte nichts, dass ich nur Abscheu verspürte. Es machte nichts, dass ich sie verlassen wollte.
Sie hatte mich bei den Eiern gepackt, und sosehr ich sie und mich und Johnny Fry hasste, musste ich doch bei ihr bleiben.
Ich lag auf dem Rücken und wartete (worauf, wusste ich nicht), während sie schlief und die Nacht über die Stadt strich. Ich konnte nicht aufstehen und gehen, wie ich es eigentlich wollte. Ich konnte sie nicht aufwecken und ihr sagen, dass es vorbei war. Ich fühlte mich elend und besessen, angezogen von etwas, das ich nicht verstand.
Während ich noch so dalag, erinnerte ich mich an zwei Zeilen aus dem Bob Dylan-Song Isis: »Isis, oh Isis, du mystisches Kind .
Was mich zu dir treibt, bringt mich um den Verstand.«
Als mir diese Worte in den Sinn kamen, musste ich lachen. So sehr musste ich lachen, dass ich aufstand und ins Wohnzimmer ging, um Jo nicht aufzuwecken. Kichernd und glucksend wälzte ich mich auf dem Boden.
Mr Dylan hatte mir einen Schlüssel gegeben. Vielleicht wusste ich noch nicht, wie ich die Tür damit öffnen konnte, aber ich wusste, es gab einen Weg, das alles zu verstehen.
Am nächsten Morgen wachte ich in Sonnenlicht gebadet auf. Ich erinnere mich, wie ich tief Luft holte und merkte, dass eines von Joelles großen Fenstern geöffnet war.
Jo saß in ihrem Lieblingssessel und las ein Buch. Sie trug einen knappen rosa Slip und war ungekämmt.
Als ich aufstand, sagte sie: »Oh nein, nein, nein.«
Ich blickte nach unten und sah, dass er stand wie ein Sprungbrett.
»Schatz, ich bin ganz wund«, sagte sie. »Überall. Ich kann nicht. Zumindest nicht vor heute Abend.«
»Ich glaube, ich muss pinkeln«, sagte ich, obwohl das nur der halbe Grund war.
Ich ging zur Toilette und holte meine Hose, die immer noch im Flur auf dem Boden lag. Ich zog sie an, um meine Erektion zu verbergen, und ging zurück in den sonnendurchfluteten Raum.
»Ich werde dich heute Abend in Ruhe lassen«, sagte ich und setzte mich ihr gegenüber.
»Warum?«
»Ich habe sehr viel Arbeit. Die letzten paar Tage bin ich kaum vorangekommen.«
»Zeig mir deine Hand«, sagte sie, und ich streckte den Arm aus.
Ihre Berührung war sanft und erregte mich sehr. Ich wünschte, Johnny Fry vergessen zu können, aber es ging nicht.
»Du bist genau auf die Knöchel gefallen«, sagte Joelle.
»Es ist schon viel besser. Vorgestern konnte ich noch keine Faust machen.«
Sie küsste alle vier Knöchel und sagte: »Ich liebe dich.«
» Sag das nicht.«
»Warum nicht?«
»Wenn du das sagst, falle ich gleich wieder über dich her. Ich kann nicht anders. Meine Gefühle für dich sind so stark.«
»Was ist los mit dir, L.? Wie kommt es, dass du plötzlich so… so geil bist?«
»Ich will dich nicht verlieren«, sagte ich und hatte alle Mühe, nicht loszuheulen.
»Oh, L.« Jo kam zum Sofa herüber, legte ihre Arme um meinen Hals und küsste mich. »Aber Baby, ich gehe doch nirgendwohin.«
»Wird dir nicht langweilig mit mir?«, fragte ich. »Ich meine, wir schlafen einmal in der Woche miteinander, und ich kann mich nicht mal mehr erinnern, wann wir das
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