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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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er Noras Haare und riss ihren Kopf brutal in die Höhe.
    „Wach auf, Kleine! Los!“
    Nachdem er ihren Kopf mehrmals nach oben gerissen hatte, gab Nora ein Stöhnen von sich. „Was … was ist denn los? Wo bin ich?“
    „Ich musste sie bewusstlos schlagen, nachdem sie für mich in Ihrer Direktion angerufen hatte“, teilte Sattler Thomas mit. „Die Kleine wollte ihr dummes Maul nicht halten. Aber genau das rate ich euch beiden jetzt. Sprecht nur, wenn ich euch dazu auffordere, kapiert? Sonst werdet ihr den morgigen Tag nicht mehr erleben.“
    Während Nora allmählich zur Besinnung kam, gab Thomas keinen Laut von sich. Er hielt sich strikt an Sattlers Worte. Denn er bemerkte an dessen Körpersprache und Tonfall, dass der Anwalt nicht scherzte. Sattler machte ernst. Er hatte nichts mehr zu verlieren.
    Tommy schritt näher auf das Wohnzimmer zu. Als er dieses nach wenigen Sekunden betrat, befahl Sattler: „Das genügt. Bleiben Sie dort stehen. Lassen Sie auf alle Fälle die Tür auf.“
    Jetzt nahm Thomas zum ersten Mal Blickkontakt mit Nora auf. Ihr Gesicht wies ebenfalls keine Verletzungen auf. Es schien ihr den Umständen entsprechend gut zu gehen.
    Erleichtert blickte Tommy sich im Wohnzimmer um. Er fixierte in Sekundenschnelle jede einzelne Ecke, doch von einer weiteren Person war keine Spur zu sehen.
    Aber das heißt nichts. Vielleicht lauert ein zweiter Irrer in der Küche oder im Schlafzimmer.
    „Also“, begann Sattler plötzlich im Plauderton. „Das ist eine ziemlich vertrackte Lage, in der wir hier stecken, nicht wahr? Aber es gibt für jedes Problem eine Lösung. Man muss sich nur bemühen, sie zu finden.“
    Thomas brodelte innerlich. Am liebsten wäre er diesem Mistkerl sofort an die Gurgel gesprungen. Zumal der Typ jetzt auch noch die Dreistigkeit besaß, in dieser Situation wie ein langjähriger Kumpel mit ihnen zu reden.
    „Sie beide wissen, warum wir hier sind“, fuhr Sattler fort. „Das Problem ist, dass ich das nicht weiß. Vielleicht wären Sie so freundlich, mich darüber aufzuklären?“
    Thomas riss sich zusammen. Du willst ein Spielchen spielen? Dann bitte. Das kannst du haben.
    „Sie haben mehrere Menschen kaltblütig ermordet. Deshalb werde ich Sie noch heute Abend verhaften. So einfach ist das.“
    „Sie haben eine ziemlich große Klappe, wenn man bedenkt, in welcher Situation Sie sich befinden! Denn so wie ich das sehe, besitze ich die Schusswaffe.“ Sattler hob die Pistole hinter Noras Rücken an, um sie Tommy unnötigerweise zu zeigen. „Das bedeutet, dass ich das Sagen habe. Wie kommen Sie also auf die Idee, dass ich Ihnen solche Sprüche wie den gerade durchgehen lasse, ohne Ihre Kollegin einfach so wegzupusten?“ Er presste Nora die Mündung der Pistole von oben auf den Schädel. Die Kommissarin zuckte zusammen und verzog das Gesicht aufgrund des enormen Drucks.
    „Ich bin doch ein irrer Serienmörder, oder?!“, keifte Sattler.
    Thomas ignorierte Noras schmerzverzerrten Gesichtsausdruck sowie Sattlers schallende Worte nach bestem Gewissen. Er sah den Anwalt an, sammelte seine Konzentration und sagte: „Sie wollen etwas Bestimmtes von mir. Sonst wäre ich nicht hier. Und Sie bekommen es nur, wenn Sie meine Kollegin am Leben lassen. Treiben Sie also keine unnötigen Spielchen, sondern kommen Sie endlich zum Punkt! Was wollen Sie von mir?! Warum haben Sie mich angefordert?!“
    Sattler lächelte. „Das ist eine interessante Frage. Die ganze Situation ist äußerst interessant, nicht wahr? Sicherlich stehen draußen vor dem Haus schon alle Bullen dieser Stadt und warten darauf, mir endlich eine Kugel in mein krankes Gehirn zu pusten. Haben sie das Haus schon umstellt? Haben sie alle ihre Finger an den Abzügen ihrer Waffen?“ Sattler lachte. „Mann, in einigen Monaten werden wir uns über diesen Moment köstlich amüsieren. Glauben Sie mir, Herr Korn. Das wird ein Brüller sein.“
    Thomas hatte beim besten Willen keine Geduld für diesen Unsinn. Der Schweiß auf seiner Stirn brannte mittlerweile wie Feuer. All seine Muskeln spannten sich krampfhaft an und ließen ihn innerlich erstarren.
    Auge in Auge mit dem Irren. Und zwischen uns muss ausgerechnet Nora in seiner Gewalt sitzen. Das darf doch alles nicht wahr sein! Ich raste gleich aus! Und zwar komplett!
    Nora sah Tommys Blick an, dass er schon bald die Beherrschung verlieren würde. Sie wusste, dass ihr Partner weder sehr geduldig noch sehr diszipliniert war. Wenn er gereizt wurde, dann gingen die Pferde äußerst

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