'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)
ich denke, dass ich mich selbst in Anbetracht Ihrer Unverschämtheiten kooperativ gezeigt habe. Jetzt verlassen Sie bitte mein Haus und belästigen mich nie wieder.“
„Können Sie uns die Namen der Professoren nennen, mit denen Sie zur Tatzeit angeblich zusammen waren?“
„Natürlich. Das waren meine Kollegen Meier, Traude, Hofmann, Lausch und Großfeld. Die können Sie alle gerne befragen.“
„Das werden wir“, garantierte Thomas dem Professor, ehe er die Namen notierte.
„Ich hoffe es. Bohren Sie so tief Sie wollen. Ihnen wird nichts Ungewöhnliches in meinem Leben auffallen. Ich habe nichts mit diesen Morden zu schaffen.“
Thomas linste auf einen beschriebenen Zettel, der in einer Ablage auf dem Schreibtisch lag. „Ist das zufällig Ihre Handschrift, Herr Professor?“
„Ja. Das sind meine Notizen. Warum?“
„Wären Sie so freundlich, uns diesen Zettel für einige Zeit auszuleihen?“
„Wieso sollte ich das machen?“
„Wir würden gerne Ihre Handschrift untersuchen.“
„Ich sehe keinen Grund dafür. Daher werde ich Ihnen den Zettel nicht geben.“
„Würden Sie uns dann wenigstens einige Sätze auf ein leeres Blatt Papier schreiben? Ich würde Ihnen die Sätze diktieren.“
„Nein, auch das werde ich nicht machen.“
Thomas hob die Achseln. „Ihr Alibi für den zweiten Mord müssen wir erst noch komplett überprüfen. Mithilfe Ihrer Handschriftenprobe könnten wir schneller herausfinden, ob Sie tatsächlich unschuldig sind.“
Bei diesen Worten horchte Müller auf. „Tatsächlich? Warum haben Sie das nicht gleich gesagt? In diesem Fall dürfen Sie den Zettel selbstverständlich mitnehmen. Es sind keine wichtigen Notizen. Sie betreffen lediglich einige organisatorische Aspekte in der Universität.“ Er fischte den Zettel aus der Ablage und überreichte ihn Thomas. „Wäre das dann alles?“
„Ja, das wäre alles. Vielen Dank und auf Wiedersehen.“ Tommy nickte ihm zu, ehe er mit Nora den Raum verließ. Dabei stießen sie beinahe mit Petra zusammen, die offensichtlich an der Tür gelauscht hatte. Da sie dies aber zunächst nicht zugeben wollte, stotterte sie: „Oh, äh, haben Sie ... haben Sie mit Ralf gesprochen?“
„Das haben Sie doch anscheinend mitbekommen.“
„Ich wollte eigentlich nicht lauschen. Aber meine Neugierde ließ mir keine Ruhe. Es ist also wahr, dass nun schon eine zweite Studentin in der Universität ermordet wurde?“
Die Ermittler schritten mit Petra in Richtung Haustür. Dabei antwortete Nora: „So ist es.“
„Und mein Mann kannte die beiden?“
„Zumindest kannte er das erste Opfer.“
„Aber die zweite Studentin kannte er nicht?“
„Das behauptet er jedenfalls.“
Petra zuckte mit den Augenlidern. „Tja, was kann man da machen? Demnach konnte Ralf Ihnen nicht sehr behilflich sein, oder?“
„Momentan nicht, nein.“
Als die drei am Ende des Flurs ankamen, öffnete Petra die Haustür und nickte den Kommissaren zu. „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.“
Nachdem die Ermittler diesen Wunsch zurückgegeben hatten, schloss Petra die Tür hinter ihnen und ging zurück zu Ralfs Arbeitszimmer. Ohne anzuklopfen trat sie ein.
„Was willst du? Du sollst mich hier nicht stören!“, blökte er sie an.
„Du willst mich wohl auf den Arm nehmen! Denkst du etwa, dass ich nicht sehe, was hier passiert?! Hältst du mich für bescheuert?“
„Wovon redest du?“
„Ich habe dir gesagt, dass ich dir deine Affären verzeihe! So schmerzlich und demütigend sie für mich auch sind. Aber mit Morden möchte ich nichts zu tun haben!“
„Ach? Du denkst ernsthaft, dass ich die Studentinnen getötet habe?“
„Natürlich warst du es! Wer denn sonst?! Bestimmt waren die Opfer zwei deiner kleinen Flittchen!“
„Warum hätte ich die denn töten sollen?!“
„Weil sie dich möglicherweise erpresst haben! Haben sie herausgefunden, dass du mit mehreren von ihnen im Bett warst? Und wollten sie sich mit diesem Wissen an die Öffentlichkeit wenden? Dann wärst du die längste Zeit ein angesehener Professor gewesen!“
„Das ist lachhaft! Ich kann es treiben mit wem ich will!“
Petra schluckte schockiert.
„Jetzt tu bloß nicht so, Petra! Du bist nur noch mit mir zusammen, weil du auf mein Geld angewiesen bist! Ich bedeute dir schon lange nichts mehr! Also kann ich mein Leben auf meine Weise genießen! Ohne Verpflichtungen!“
„Ich bin auf dein Geld angewiesen?! Das ist nicht wahr! Wenn ich wollte, dann könnte ich dich von heute
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