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Rache: Die Eingeschworenen 4

Rache: Die Eingeschworenen 4

Titel: Rache: Die Eingeschworenen 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Low
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musste. Brand würde sich natürlich hinterher beim König entschuldigen.
    Hidhinbjörn stand auf, angespannt bis zum Äußersten, denn er rechnete damit, kämpfen zu müssen, aber ich war erschöpft und hatte genug Blut gesehen. Zu meiner Überraschung war es Finn, der ihm mit dem Godi ein Zeichen gab, dass er gehen könne.
    » Wenn wir uns wieder begegnen, Hidhinbjörn«, brummte er, » dann wird das hoffentlich unter friedlicheren Umständen sein, oder ich reiße dir den Kopf ab und pisse in deinen Hals.«
    Hidhinbjörn nickte stumm, er wandte uns den Rücken zu und ging, was mutiger und höflicher war, als sich rückwärts davonzuschleichen. Als er um die Wegbiegung verschwunden war, merkte ich, dass ich den Atem angehalten hatte. Jetzt atmete ich aus.
    » Tja«, sagte Finn und zog einen Lappen hervor, um den Godi zu reinigen. » Es war kein leichter Tag– und er ist immer noch nicht zu Ende.«
    Auf dem Wagen saß Kuritsa, dem jeder Atemzug wehtat, auf seiner nackten Brust war ein violetter Bluterguss, wo der Rand des Schildes ihn getroffen hatte. Ich vermutete, dass er vielleicht ein paar gebrochene Rippen hatte, und sagte ihm, er solle auf dem Wagen sitzen bleiben, damit wir ihn zu Bjaelfi bringen konnten.
    » Das war ein guter Schuss mit dem Pfeil. Wir werden dich befördern müssen, vom Huhn zum Adler«, sagte ich, und Toki lachte.
    » Na ja«, brummte Finn, » mindestens aber zum Hahn.«
    Und plötzlich mussten wir an diesem schrecklichen, grauen Tag laut und unbändig lachen. Wir waren einfach froh, noch am Leben zu sein.
    Aber das Blut an Botolfs Hose war noch immer nass, und der Fleck wurde immer größer, als wir uns mit dem Wagen den Berg hinaufmühten, um die anderen einzuholen. Als Ingrid es sah, hielt sie erschrocken die Hand vor den Mund und rief nach Bjaelfi, dann zerrte sie ihren riesigen Mann fort. Die kleine rothaarige Helga stand mit ernstem Gesicht da und steckte den Daumen in den Mund.
    Die anderen umringten uns, sie wollten wissen, was passiert war. Einen Moment lang verschwammen ihre Gesichter wie unter Wasser, und ich musste mich einfach hinsetzen. Thorgunna sah es und rief mich schimpfend unter das Zeltdach, wo ich mich setzte und dem Regen zuhörte, der daraufprasselte. Ich stellte fest, dass sie nicht sehr weit gekommen waren und schon das Lager aufgeschlagen hatten, obwohl es noch hell war.
    Ich erzählte, was geschehen war, während Aoife und Thordis sich um Kuritsa bemühten, der plötzlich mit ganz neuer und etwas widerstrebender Bewunderung angesehen wurde– aber es war die Nachricht von Styrbjörns Niederlage, die alle am meisten beschäftigte.
    » Wenigstens ist jetzt das Kind sicher«, sagte eine vertraute Stimme, und Onund Hnufa kam angeschlurft. » Ich habe immer versucht, euch zu warnen, aber ich habe wohl nichts weiter als ›Kind‹ herausgebracht.«
    Mich überflutete warme Dankbarkeit.
    » Ich sehe dich, Onund«, sagte ich. » Wie es scheint, bist du nicht so leicht totzukriegen.«
    Er nickte mit einem mühsamen Lächeln, aber man sah ihm die Misshandlung immer noch an. Er war mager und hatte Brandwunden im Gesicht, die unter der Salbe, die die Frauen aufgetragen hatten, roh und dunkelrot aussahen, auch schien sein Buckel größer und ausgeprägter als vorher.
    » Sie wollten wissen, wo wir das Silber vergraben hatten«, sagte er. » Es ist ganz gut, dass du es niemandem gesagt hast, denn noch so ein heißes Eisen, und ich hätte ihnen alles erzählt, was sie wissen wollten.«
    » Wer seinen Freund am Spieß sieht, verrät alles, was er weiß, wie meine Großmutter immer sagte«, stimmte der rote Njal zu.
    » Nun, zumindest einer von denen, die dich so gequält haben, hat selbst das heiße Eisen zu spüren bekommen«, sagte Finn und erzählte ihm von Bjarki.
    » Eine milde Strafe für den Verlust von Gisur und Hauk«, bemerkte Onund.
    Ich erinnerte mich an dieses Trio. Jeder war ein Schatten des anderen gewesen, und mir wurde schmerzlich bewusst, was Onund mit ihnen verloren hatte.
    » Gisur wollte die Elk nicht verlassen«, warf Hlenni Brimill ein. » Schließlich hatte er sie gebaut.«
    Onund knurrte unwillig. » Ja, er hat sie mitgebaut, aber kein Schiff ist es wert, dass man sein Leben dafür opfert.«
    Es überraschte mich, das von einem Schiffsbauer zu hören, was er mir ansah.
    » Ich habe die Elk gebaut«, sagte er. » Von mir steckte mehr in diesem Schiff als von allen anderen. Aber ich kann doch ein neues bauen.«
    » Heya!«, rief Finn grinsend. » Und wenn

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