Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)
schneller bewegte.
»Nein«, sagte er, »entspann dich.« Sie sah auf ihn hinab, und er begegnete ihrem Blick und lächelte – echt und aufrichtig, nicht sarkastisch oder herablassend wie üblich. Er vergrub sein Gesicht zwischen ihren Brüsten und liebkoste sie, und Chelsea spürte, wie sich der Orgasmus langsam in ihr aufbaute, sie durchströmte, den Höhepunkt erreichte … und sich gleichzeitig mit Leos entlud.
»Bei dir kann ich mich einfach nicht kontrollieren«, murmelte er, als er sie an sich zog. Sein attraktives Gesicht war dunkel, die Pupillen waren geweitet, doch sie hätte nicht sagen können, ob vor Lust oder als Nebenwirkung der Drogen. »Ich weiß nicht, wieso. Ich will dich immer. Heute auch, den ganzen Abend, die ganze Zeremonie über. Ich wollte dich einfach nur in den nächsten Flur zerren und vögeln.«
Chelsea blinzelte und genoss die Nachbeben ihres Orgasmus. Manchmal wünschte sie sich, er wäre nicht so direkt gewesen, sondern romantischer, zartfühlender, aber sie wusste, dass das Unsinn war. Man konnte eben nicht alles haben.
Chelsea sah hinaus auf die Lichter der Stadt unter ihr. Dies war wahrscheinlich die großartigste Nacht ihres Lebens, und sie verbrachte sie mit dem Mann, den sie liebte. Alles hätte perfekt sein müssen, aber wie sollte es, wenn sie Amber betrogen? Doch warum kümmerte es sie? Sie hätte sich gewünscht, dass es ihr egal gewesen wäre, aber das war es nun einmal nicht.
Leo und sie hatten stillschweigend eine Übereinkunft getroffen, Amber niemals zu erwähnen, so als gäbe es sie gar nicht. Dennoch musste sie immer wieder daran denken, was Leo letztlich tun würde. Wie es weitergehen mochte. Und was aus Amber wurde.
Doch in diesem Augenblick, da sie bei Leo im Arm lag, sein Penis langsam aus ihr herausglitt und ihr Herzschlag wieder zur Ruhe kam, wollte sie nicht grübeln. Nicht jetzt.
»Wann musst du gehen?« Normalerweise fragte sie nicht, weil sie ihn nicht unter Druck setzen wollte, aber heute war sie trunken von ihm und brauchte mehr.
»Noch nicht«, antwortete er. »Ich habe Sally gesagt, dass es später wird.« Er presste sie an sich und schmiegte sein Gesicht an ihren Hals, ihr Schlüsselbein. Seine Bartstoppeln kratzten über ihre Haut, und sie wünschte, er würde vorsichtiger sein: Sie musste nachher noch Interviews geben und wollte nicht aussehen, als hätte sie Ausschlag. Sie war kein verdammter Teenager, sie war ein weltberühmter Filmstar! Sie rückte ein Stück ab und blickte wieder aus dem Fenster.
Der dunkle Himmel färbte sich am Horizont bereits grau und orange. Der Morgen kam, und er würde sie wieder verlassen. Der Film war abgedreht, die Oscarverleihung war vorbei, und jetzt wurde alles anders, ohne dass sie bekommen konnte, was sie wollte – denn sie wollte Leo.
»Schau mal, es wird hell. Gehen wir frühstücken?«
»Gehen? Lass uns etwas beim Zimmerservice bestellen.«
»Nein.« Chelsea hatte plötzlich das Bedürfnis, aufzustehen und rauszugehen. Sie war zu lange in diesem Raum gewesen, sie mochte Klimaanlagen nicht. »Lass uns spazieren gehen. Am Strand entlang.« Sie lachte, als er sie entsetzt ansah. »Komm schon. Ich kenne ein tolles Lokal in Santa Monica. Los, es ist fünf Uhr morgens, es wird niemand da sein.«
»Ich gehe nicht in Strandcafés«, murrte Leo.
»Och, komm doch«, bettelte sie. Sie bewegte ihre Brüste ein wenig, so dass sein Kopf genau zwischen ihnen war, und küsste seine Stirn. Er packte ihre Brüste, doch sie stand auf. »Los jetzt. Wenn uns jemand sieht, dann wird er sich nichts dabei denken, weil jedermann weiß, dass wir die ganze Nacht zusammen gefeiert haben.«
»Na gut, du hast recht«, sagte Leo und hievte sich vom Sofa. Sie betrachtete fasziniert seinen muskulösen Körper. Er war so stark, so durchtrainiert. »Meinetwegen gehen wir in dein schreckliches Strandcafé, Chelsea, aber nur, weil du im Augenblicklich der größte Star Hollywoods bist. Und danach musst du mir einen blasen.«
»Mach ich. Noch am Strand, wenn du mir ein Frühstück ausgibst.« Sie küsste ihn auf die Lippen.
»Ich gehe duschen«, sagte er nach einem Augenblick. »Und dann los?«
»Ja.« Sie nickte und ließ sich wieder auf die Couch fallen.
Sobald Leo unter der Dusche stand, nahm sie den Hörer des Hoteltelefons auf. Es war Zeit, ein paar Dinge ins Rollen zu bringen.
»Ist da Jack Feather?«, fragte sie. Der Journalist, den sie immer mal wieder am Strand traf.
»Wer spricht da?«
»Das braucht Sie nicht zu
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