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Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Titel: Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Osbourne
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Augenblick hätte Sally Miller nicht glücklicher sein können.
    Aufgeregter.
    Nach zehn Jahren war Amber endlich wieder fort, und Chelsea hatte Leo den Laufpass gegeben, obwohl Sally vermutete, dass Leo froh darüber war. Vielleicht war jetzt ihre Zeit gekommen. Vielleicht würde Leo jetzt endlich einsehen, dass sie füreinander bestimmt waren.
    Nachdem er sich mit einem Kuss auf die Wange und einem Klaps auf den Po verabschiedet hatte – »Bye, Schätzchen, wir sehen uns in zwei Monaten« –, um zum Flughafen zu fahren, hatte Sally nur noch auf die Vertretung gewartet und dann ebenfalls das Büro verlassen. Sie machte zum ersten Mal seit langer, langer Zeit Urlaub. Einen ganz besonderen Urlaub.
    Sie hatte ihr ganzes Geld zusammengekratzt, um eine Reihe Schönheitsoperationen und Anwendungen zu bezahlen: Fettabsaugen, Botox, ein Lifting, Brustvergrößerung – das gesamte Programm.
    Sie wusste, dass Leo auf junge Dinger stand; auf Amber war er vor allem deshalb scharf gewesen, weil er sie kennengelernt hatte, als sie gerade mal zwanzig Jahre alt war. Aber er mochte auch Frauen, die gepflegt und repräsentativ aussahen, und als Sally sich ein paar Tage später in der exklusiven Klinik vorsichtig die Verbände abnahm und in ihr geschwollenes, verfärbtes Gesicht blickte, sagte sie sich, dass es die Sache unbedingt wert war. Sie würde wie eine Ehefrau aussehen. Er brauchte Sex, er brauchte jemanden, der sich um ihn kümmerte. Es störte sie nicht, wenn er nicht hundertprozentig treu war.
    So stellte Sally sich die Zukunft vor, während ihr Körper sich erholte und wieder in den Normalzustand zurückkehrte – nein, besser als normal, besser als vorher. Sie war immer schon realistisch gewesen. Leo mochte es, wenn man einen Plan hatte, und dies war ein Plan, mit dem er sich gewiss anfreunden konnte.

    Chelsea hatte zum ersten Mal seit Jahren echte Angst. Richtige, echte Angst, wie sie sie nicht mehr empfunden hatte, seit Maya im Roxy’s gestorben war. Es dauerte einige Tage, bis sie wieder klar denken und sich überlegen konnte, was zu tun war.
    Sie musste etwas gegen Leo in die Hand bekommen. Andernfalls würde er sie zum Frühstück fressen und sich zum Mittagessen schon wieder anderen Dingen zuwenden.
    Sie schloss sich zu Hause ein und grübelte tagelang. Wie ein Teenie kaute sie auf ihren Haarsträhnen. Was sollte sie unternehmen?
    Dass er kokste, nützte ihr wenig. Sein Konsum war nicht ausufernd, nicht öffentlich genug. Er würde sich außerdem nicht erwischen lassen wie sie damals – dazu war er nicht dumm genug. Außerdem hatte er, wie sie wusste, einen unglaublich gerissenen Anwalt in der Hinterhand, der ihn aus so gut wie jeder Schwierigkeit herausholen würde.
    Gab es eine Möglichkeit, dass sie sich in den Studios über ihn beschwerte?
    Nein. Natürlich nicht. Leo war noch immer der unabhängige Produzent, der für sich und andere Geld scheffelte. Mochte sich die Qualität seiner Filme auch in den vergangenen Jahren ein wenig verschlechtert haben – mit The Time of My Life war er mit einem Paukenschlag zurückgekehrt und hatte bewiesen, dass er immer noch ein goldenes Händchen hatte. Kein Studio in der Stadt würde ihm auf die Zehen treten wollen, und nur ein Narr würde es versuchen.
    Chelsea war kein Narr.
    Im Augenblick war Leo auf Geschäftsreise. Er filmte zwei Monate in Wyoming. Von Amber wusste sie nur, dass sie nach New York abgehauen war, um weiß Gott was zu tun. Chelsea war es nur recht; wenigstens eine Sache weniger, um die man sich Gedanken machen musste. Dieses verdammte Biest. Und ihre Mutter? Ihre Mutter war zurück nach London gegangen – mit wem wohl? Es war ein verfluchter Witz!

    »Ich gehe mit Derek zurück«, hatte sie gesagt, als sie zwei Wochen nach dem desaströsen Essen in der Polo Lounge gekommen war, um sich zu verabschieden. »Er sitzt im Wagen. Würdest du …«
    »Ich will mit euch beiden nichts zu tun haben.« Chelsea schnitt ihr das Wort ab.
    Margaret stand auf der Treppe zu Chelseas Haus, und Chelsea hatte die Tür halb geöffnet. »Lässt du mich nicht einmal hinein?«, fragte ihre Mutter.
    »Nein«, sagte Chelsea. Sie hatte es satt, sich wegen Leo Sorgen zu machen, und sie war wütend. Wütend auf ihre Mutter, auf Derek, auf Leo. »Ihr haut einfach ab, ohne euch darum zu kümmern, dass …«
    »Chelsea«, unterbrach ihre Mutter sie scharf. »Es tut mir leid. Ich habe dich zehnmal am Tag angerufen. Mir ist nicht klar, was ich sonst noch hätte tun können,

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