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Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Titel: Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Osbourne
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sagen müssen. Und er meinte …«
    Ihre Gesichtszüge schienen ein wenig in sich zusammenzufallen, und sie senkte den Kopf.
    Chelsea zögerte; sie war nicht der Typ, der andere in den Arm nahm und Händchen hielt, schon gar nicht bei einer menschlichen Maschine wie Sally. »Was denn? Was hat er gesagt?«, fragte sie stattdessen mit einer Stimme, die, wie sie hoffte, interessiert und mitfühlend klang.
    Sally stieß einen kleinen Schluchzer aus; sie klang wie ein Tier, das Schmerzen litt, und Chelsea konnte sie kaum ansehen. Doch dann blickte Sally wieder auf und bleckte ihre weißen Zähne. »Er hat ein paar wirklich hässliche Dinge zu mir gesagt.«
    Du traurige, ausgetrocknete, alte Schlampe. So redest du nicht mit mir. Ich habe dich eingestellt, und wenn du jetzt gehst, dann wird niemand anderes dich mehr haben wollen, egal, in welcher Hinsicht. Wer sollte dich denn noch vögeln, meine Liebe? Du bist wie ein Stück Leder, das man geliftet hat. Du bist jämmerlich. Jämmerlich …
    »Zum Beispiel?«, fragte Chelsea.
    »Das tut jetzt nichts zur Sache«, antwortete Sally scharf, und Chelsea begriff, dass sie besser nicht insistierte. »Jedenfalls habe ich das Gefühl, als sei ich endlich wieder bei Verstand. Zum ersten Mal seit Jahren«, fügte sie aufrichtig hinzu. »Leo weiß es nicht, aber ich habe etwas gegen ihn in der Hand. Und ich will Rache. Ich will, dass er zahlt und dass jeder erfährt, was für ein Schwein er ist.« Sie rang die Hände im Schoß, bemerkte es, verschränkte sie und erhob sich. »Aber ich brauche Ihre Hilfe.« Sie sah sich um. »Haben Sie irgendwo noch einen VHS-Player?«
    Chelsea nickte, leicht beschämt, in Richtung Entertainment-Schrankwand. »Da drin ist einer.« Sie wollte Sally lieber nicht sagen, dass sie ihn gekauft hatte, um sich die Bänder anzusehen, auf die ihre Mutter damals pflichtbewusst jede Folge von Roxys neun Leben aufgenommen hatte. Wenn sie nicht schlafen konnte, was momentan fast jede Nacht der Fall war, wenn es ihr einmal mehr so vorkam, als lebte sie in einem Alptraum, oder wenn sie nicht mehr wusste, wer sie war und wie sie hierhergelangt war, dann kuschelte sie sich aufs Sofa, schob eine der zahlreichen Kassetten in den Rekorder und sah sich an, wie Roxy einem Lehrer die Meinung sagte, einem Schläger eine Falle stellte oder etwas anderes herrlich Unkorrektes tat. Die Titelmelodie tröstete sie genauso wie der fast amateurhafte Aufbau der Kulissen. Und, ach ja, das Sofa am Set von Roxys Zuhause, auf dem sie sich mit ihrem Filmbruder Gary stundenlang gestritten hatte … Es war, als sähe sie eine Version ihrer wahren Vergangenheit. Toxic Roxy. Die Zeiten waren elend lange vorbei.
    Das aber konnte sie Sally nicht erklären. Und wollte es auch nicht.
    »Das ist gut«, sagte Sally. »Ich habe nämlich ein paar Bänder, die wir uns ansehen sollten. Wir müssen sie allerdings erst holen.«
    »Was? Was für Bänder?«
    »Wussten Sie, dass Leo in jedem Zimmer seines Hauses eine Kamera hat?« Sie setzte sich wieder zurück und wirkte nun ganz professionell.
    »Ja, das hat er mir vor kurzem mitgeteilt«, erwiderte Chelsea.
    »Sie werden nach vierundzwanzig Stunden gelöscht«, erklärte Sally. »Ursprünglich hat die Versicherung es verlangt – wir hatten drei oder vier Einbrüche pro Jahr, und dabei ging es um eine Menge Geld.«
    »Ist das Ihr Ernst?«
    »Ja.« Sally nickte, dann huschte ein seltsamer Ausdruck über ihr Gesicht. »Wie ich schon sagte, die Bänder werden gelöscht. Normalerweise. Aber Leo ist nun einmal abartig. Manche Bänder behält er. Und manche Bänder sieht er sich immer wieder an.«
    Chelsea ließ den Kopf in die Hände sinken. »Dieser verdammte Mistkerl. Das hätte ich mir denken können.«
    »Ja, eigentlich schon.« Sallys Stimme klang weder hämisch noch anklagend, sie stellte einfach nur fest. »Gerade Sie hätten es ahnen müssen, denn Sie sind schlauer als die meisten.« Sie beugte sich vor. »Aber auch Leo hätte es besser wissen müssen. Er hält sich nämlich für enorm clever. Aber wenn wir uns einige Kassetten, die ich aufbewahrt habe, beschaffen können, dann ist er erledigt, glauben Sie mir.«
    »Was … was ist auf diesen Bändern?« Chelsea traute sich fast nicht zu fragen.
    »Hat Amber Ihnen irgendwann einmal von Tina erzählt? Oder Maria?«
    »Von wem?« Chelsea sah sie verständnislos an.
    »Tina war Leos Haushälterin. Jahrelang. Sie hatte eine Tochter, Maria. Hat Amber sie nie erwähnt? Sie hatte sich mit ihnen

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