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Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Titel: Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Osbourne
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magnetischen Kraft, die es einem unmöglich machte, den Blick abzuwenden … »Aber eines Tages erkennt sie es. Und dann gnade uns Gott.«

30
    C helsea wartete bis nach dem Vorsprechen, bevor sie es jemandem erzählte.
    »Ach, es ist keine große Sache«, sagte sie zehn Tage später zu Gareth. »So was passiert ständig. Ich krieg die Rolle nicht, das weiß ich.«
    »Sie wären bescheuert, wenn sie sie dir nicht geben würden«, sagte Gareth. »Völlig irre … Du bist die Idealbesetzung, Chelsea.« Nachdenklich betrachtete er sie. »Oder willst du den Part etwa nicht spielen?«
    Chelsea rieb sich die Augen. »Doch, natürlich.« Sie waren in ihrem Büro. Es war ein normaler Mittwochabend und nicht besonders viel los. Sie ging ein paar Papiere auf ihrem Schreibtisch durch. »Ich bin nur müde, das ist alles. Es ist schon spät.«
    »Aber es wäre doch …«
    »Es wäre verdammt toll, aber ich glaube nicht daran. Und das, was ich jetzt tue, gefällt mir ja.«
    Gareth sah sie zweifelnd an. »Wirklich? Aber willst du das für den Rest deines Lebens machen?«
    Es war zwei Uhr morgens. Sie blickte sich schweigend in dem feuchten, fensterlosen Büro um. Schwach drang die Musik durch die dicke Tür. Der Club würde gleich schließen. Chelsea presste sich die Finger an die Stirn. Sie wollte nicht darüber nachdenken, wie gerne sie die Rolle haben wollte. Die Toni war ein fantastischer Part, und die Serie musste fast zwingend ein Hit werden. Außerdem hatte ihr der Flirt mit dem Rampenlicht in den vergangenen Monaten verdammt gut gefallen.
    Sie liebte den Club, aber manchmal machte die Arbeit sie mürbe, das musste sie sich eingestehen. Wahrscheinlich konnte man nur eine begrenzte Anzahl mittelalter Männer ertragen, die sich beim Anblick tanzender Teenager einen runterholten, und für Chelsea war das Maß langsam voll. Sie wollte dieses Engagement. Wenn sie die Rolle nicht bekam …
    Plötzlich klopfte es wild an ihre Bürotür. Oksana, eine der Tänzerinnen, platzte herein.
    »Oh, mein Gott, Chelsea!« Händeringend stürzte sie auf den Schreibtisch zu. »Komm schnell. Oh, mein Gott, es ist was passiert!«
    Chelsea stand auf. »Was ist denn los?«
    »Maya! Es ist schlimm! Sie ist hinten … Ich weiß nicht, was passiert, aber sie ist mit Mann …«
    »Maya?« Das war die andere Russin, die sie eingestellt hatte – erst neunzehn Jahre alt wie Oksana. Chelsea und Gareth hasteten zur Tür. Sie mussten sich zusammenreißen, um nicht durch den Laden zu rennen, denn das hätte nur die anderen Gäste alarmiert. Oksana ging voran zu einem der Hinterzimmer.
    Das Roxy’s war kein Aufreißerlokal, darauf hatte Chelsea bestanden. Aber um des Geschäfts willen drückte sie manchmal ein Auge zu, wenn die Mädchen einen Gast mit in die durch Vorhänge abgetrennten Nischen nahmen, um einen privaten Lapdance aufzuführen. Auf diese Art machte der Club ziemlich viel Geld, und was darüber hinaus geschah, wollte Chelsea gar nicht wissen.
    Chelsea zog den Vorhang auf. Jonno, einer der Türsteher, hielt in der Nische Wache. Er nickte seiner Chefin zu.
    »Oh, verdammt«, sagte sie leise.
    »Shit«, murmelte Gareth.
    Beide mussten fast würgen, als ihnen der Gestank entgegenschlug. Maya lag auf dem Boden inmitten von Erbrochenem. Sie war bleich, und ihre Haut leuchtete im Dunkeln fast weiß. Ihr paillettenbesetzter Zweiteiler war zerrissen: Zwar trug sie noch das Unterteil, doch das Bikinitop war zur Hälfte heruntergezogen. Ihre Augen wirkten hohl, ihr Bauch war eingesunken. Sie hatte sich außerdem nassgemacht, und Schweiß, Kotze, Urin und noch etwas anderes mischten sich zu einem Geruch, der nahezu unerträglich war.
    »Was ist passiert?«, fragte Chelsea. Und wann, zum Teufel, hatte dieses Mädchen zum letzten Mal etwas gegessen? Sie konnte den Blick nicht von ihr abwenden. Die Kleine sah aus, als sei sie bereits tot.
    Sprich es nicht aus. Sie räusperte sich und versuchte, sich zu konzentrieren, als Oksana zu erklären begann.
    Maya war mit einem Kunden in die Nische gegangen. Oksana wusste nicht, was genau vor sich gegangen war, aber dass sie Speedball genommen hatten, dessen war sie sich relativ sicher. Der Kerl war ein Stammgast gewesen und schon öfter mit Mädchen nach hinten gegangen. Oksana war nebenan gewesen und hatte gehört, wie Maya einen Anfall bekommen hatte und kollabiert war. Als sie ihrer Freundin zu Hilfe eilte, war der Gast bereits fort. Natürlich. Wahrscheinlich war er nach Hause zu seiner Frau

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