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Rache

Rache

Titel: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Panoramafenster im Wohnzimmer. Sein Fensterbrett befand sich auf Brusthöhe.
    Sherry blickte sich um, sah aber nur Toby.
    »Mach schnell«, flüsterte er.
    Sherry stellte sich vor das Fenster, legte beide Handflächen auf die Scheibe und versuchte, sie seitlich zu verschieben. Aber ihre Hände waren so feucht, dass sie abrutschten, weshalb sie versuchte, mit der linken Hand am Rahmen ein wenig nachzuhelfen.
    Das Fenster ließ sich immer noch nicht bewegen.
    »Bist du sicher, dass der Riegel kaputt ist?«, flüsterte Toby.
    »Ja. Aber anscheinend klemmt es ein bisschen. Vielleicht kannst du mit deinem Messer was ausrichten?«
    Toby schob sie beiseite und steckte die Spitze seines Messers in den Spalt zwischen Fenster und Rahmen. Dann hebelte er so lange herum, bis sich das Fenster um ein paar Fingerbreiten bewegt hatte.
    »Das wär’s«, sagte er und trat einen Schritt zurück.
    Sherry quetschte ihre Fingerspitzen in den schmalen Spalt. Als sie das Fenster zur Hälfte aufgeschoben hatte, blies der Wind den Vorhang nach innen, und auf einmal war ein helles Klingeln zu hören.
    »Was war das?«, fragte Toby erschrocken.
    »Weihnachtsglöckchen.«
    »Wie bitte?«
    »Du weißt doch, dass der Riegel kaputt ist. Ich habe ein paar Schlittenglöckchen ans Fenster gehängt, damit ich es höre, wenn jemand bei mir einzusteigen versucht.«
    »Wieso lässt du nicht einfach das Fenster reparieren?«
    »Weil ich manchmal meinen Schlüssel vergesse und dann selber einsteigen muss. Außerdem ist der Vermieter ein Widerling. Den bitte ich um gar nichts.«
    »Wenn du willst, kümmere ich mich um ihn.«
    Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Danke für das Angebot. Vielleicht komme ich bei Gelegenheit darauf zurück.«
    »Jederzeit«, sagte Toby. Er nahm das Messer in die linke Hand und gab Sherry mit der rechten einen Klaps auf den Po. Danach aber nahm er die Hand nicht weg, sondern befingerte durch den Stoff ihres Rocks hindurch eine ihrer Gesäßbacken. »Na los, steig ein. Aber vergiss nicht, was passiert, wenn du es mit irgendwelchen Tricks versuchst.«
    »Was soll ich machen, wenn ich drinnen bin?«
    »Nichts. Beweg dich nicht und warte auf mich. Ich klettre gleich hinter dir rein.«
    Sherry dachte an ihre Pistole. Wenn der Jeep in Reparatur war, lag sie immer im Bücherregal direkt neben ihrer Eingangstür.
    »Ich könnte auch rasch durch die Wohnung gehen und dir die Tür aufmachen«, flüsterte sie.
    »Danke, nicht nötig.«
    »Ich wollte es dir nur etwas leichter machen.«
    »Lass gut sein.« Er klopfte ihr wieder auf den Po und sagte: »Und jetzt klettre rein.«
    »Okay.«
    Sherry stemmte sich hoch, legte das rechte Bein aufs Fensterbrett und griff dann mit einer Hand nach den Fensterrahmen, um sich weiter hochzuziehen. Mit einem Knie auf dem Fensterbrett und dem anderen Bein noch draußen befand sie sich in einer ziemlich instabilen Position, und obwohl sie schon ein paarmal auf diese Weise in ihre Wohnung eingestiegen war, erinnerte sie sich nicht mehr daran, was sie jetzt weiter tun sollte.
    Eigentlich musste sie jetzt das andere Bein irgendwie auf das Fensterbrett bringen, aber sie wusste nicht, wie.
    Erschrocken fuhr sie zusammen, als Toby ihr von hinten eine Hand unter den Rock schob und sie an ihrem Oberschenkel entlang langsam nach oben bewegte.
    Der Vorhang, den der Wind nach innen geblasen hatte, sank nun zurück und streifte ihr Gesicht. Sherry drehte den Kopf beiseite.
    Am liebsten hätte sie geschrien, die Beine fest zusammengepresst und Tobys Hand weggeschlagen.
    Aber balancierend auf dem Fenstersims konnte sie sich so gut wie nicht bewegen.
    Außerdem mochte es Toby nicht, wenn man sich ihm widersetzte.
    Lass ihn.
    Und so verharrte Sherry in ihrer Stellung auf dem Fensterbrett kniend und zitterte vor Ekel, als Tobys Finger sie streichelten, ihr die Beine auseinander schoben und immer weiter nach oben drangen.
    Sie spürte Tobys Daumen in ihrem Schritt.
    Die Pistole liegt im mittleren Regalfach, sagte sie sich und versuchte, nicht über das nachzudenken, was mit ihr geschah. Ich muss nur hinrennen und sie holen. Sie ist durchgeladen, und fünf oder sechs weitere Kugeln sind noch im Magazin. Ich muss nur noch abdrücken.

25
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    Endlich nahm Toby wortlos seine Hand weg. Sherry drehte den Kopf und sah hinab zu ihm. Er leckte sich die Finger. Als er den Daumen in den Mund steckte, bemerkte er, dass sie ihn beobachtete und zog ihn langsam wieder raus. »Steig rein«, sagte er.
    Obwohl jeder Muskel in ihrem Körper

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