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Rache

Rache

Titel: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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mehr ein.
    Aber woran sollte ich denken?, fragte er sich.
    An Aids.
    Das Wort sprang ihm in den Kopf, als hätte es nur darauf gewartet, sich auf ihn zu stürzen.
    Es traf ihn wie ein Keulenschlag.
    Raubte ihm den Atem.
    Du wirst sterben, hörte er Sherry sagen. Du hast mich gefickt. Du hast mich gebissen. Du hast mein Blut in deinem Mund. Jetzt hast du Aids.
    Toby bekam Bauchschmerzen und fror am ganzen Körper. Er hatte das Gefühl, als würde er zusammenschrumpfen.
    Er rollte sich auf die Seite und zog Kopf und Beine an wie ein Embryo.
    Sie hatte kein Aids, sagte er sich. Das war eine Lüge. Sie wollte mir damit nur eins reinwürgen.
    Und das ist ihr gelungen, Mann.
    Aber sie hat gebüßt dafür. Mann, hat die gebüßt!
    Das lähmende Grauen ließ ein wenig nach, als Toby noch einmal durchlebte, was er mit Sherry alles angestellt hatte - als Rache dafür, dass sie ihm so einen Schrecken eingejagt hatte.
    Oh ja, das war wirklich gut.
    Er verweilte lange bei der Erinnerung daran, wie sie sich gewunden und geschrien hatte. Wie sie gezuckt hatte und vor Schmerz ganz steif geworden war. Wie sie um sich geschlagen und gewinselt hatte. Und wie sie kurz vor dem Ende am ganzen Körper unkontrolliert geschlottert hatte.
    Mann, hatte er es ihr gegeben!
    Die Erinnerung daran ließ Toby wohlig aufstöhnen.
    Wenn sie bloß noch ein wenig länger durchgehalten hätte …
    Aber auch so war es die beste Nacht meines Lebens. Besonders am Schluss, auf ihrem Bett. Als ich es ihr heimgezahlt habe. Das war es wert, selbst wenn sie mir Aids angehängt hat.
    Aber hat sie wirklich Aids?
    Wahrscheinlich nicht, sagte er sich. Vermutlich war das bloß eine Lüge. Und selbst wenn sie es hatte, muss das noch lange nicht heißen, dass ich es kriegen muss.
    Und wenn ich es doch kriege?
    Er spürte, wie das Grauen wieder Besitz von ihm ergriff.
    Dann habe ich immer noch zehn gute Jahre vor mir, sagte er sich.
    Na ja, so gut sind sie vielleicht auch wieder nicht.
    Du dreckige Nutte, ich hätte dich …
    Was hätte ich? Sie noch einmal umbringen sollen?
    Geht nicht. Aber ihre Familie kann ich umbringen.
    Selbst wenn sie mir kein Aids angehängt hat: Ich habe sie gewarnt. Wenn sie irgendwelche krummen Dinger dreht, bringe ich ihre Familie um. Und sie ist trotzdem zu ihrer Pistole gerannt. Dafür bin ich ihr noch was schuldig.
    Und außerdem will ich es, dachte er.
    Erst kümmere ich mich um ihre Mom und ihren Dad. Damit die aus dem Weg sind, wenn ich mich ausführlich mit Brenda befasse.
    In seinen Gedanken stieg ein Bild von Brenda auf.
    Oh, Mann.
    Mit der wird es sogar noch besser als mit Sherry, dachte er. Ich muss mir nur was einfallen lassen, damit ich sie behalten kann. Vielleicht sollte ich sie irgendwo hinbringen, wo wir miteinander leben können.
    Das wäre echt cool.
    Ich werde sie wie eine Gefangene halten.
    Dann kann ich mit ihr machen, was ich will.
    Ihr antun , was ich will.
    Das wäre echt geil!
    Aber wo halte ich sie gefangen?
    Hier im Haus?
    Ich könnte es ihr hier besorgen, auf meinem Bett. Das wäre unglaublich geil. Ich fessle sie und dann …
    Schön wär’s, dachte er. Echt toll, natürlich. Wenn es da nicht einen kleinen Haken gäbe.
    Sid und Dawn.
    Eigentlich sind das ja zwei Haken, verbesserte er sich.
    Oder doch nicht. Zwei Menschen, aber ein und dasselbe Problem.
    Bei genauerer Betrachtung waren sie dann aber doch zwei Probleme, denn beide würden unterschiedlich reagieren. Dawn wäre schockiert und empört, aber Sid würde Toby beiseite schieben und sich Brenda selber unter den Nagel reißen.
    Solange die im Haus sind, geht überhaupt nichts.

38
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    Auch wenn sich ein paar von den anderen bereits bis auf die Badeanzüge ausgezogen hatten, trug Brenda noch immer Turnschuhe, abgeschnittene Jeans und ihr Schweinchen-T-Shirt. Und sie war froh darüber, als sie den Wagen ihrer Eltern auf den Parkplatz der Schule fahren sah.
    »Hey, sind das nicht deine Eltern?«, fragte Fran und wischte sich mit einem Ärmel übers Gesicht.
    Auch Fran hatte noch ihre Shorts an, und darüber trug sie ein Sweatshirt, in dem sie fürchterlich schwitzte. Brenda, die ihre Freundin noch nie ohne ein solches unförmiges Bekleidungsstück gesehen hatte, vermutete, dass sie damit ihren stämmigen Körperbau kaschieren wollte.
    »Das sind sie doch, oder?«
    »Ja«, antwortete Brenda. »Wahrscheinlich wollten sie mal kontrollieren, ob ich mich auch ordentlich aufführe.«
    »Glaub ich nicht«, sagte Fran. »Die sind doch nett. «
    »Man kann sie

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