Rache
Infektion an den Wunden kriegen.«
»Ist alles da«, sagte Pete.
»Sollen wir Sie vielleicht abtrocknen, bevor wir sie verbinden?«, fragte Jeff.
Cherry schüttelte langsam den Kopf. »Nein«, sagte sie. »Das tut viel zu weh. Ich trockne schon von selber.«
»Aber nicht hier in diesem Dampf«, sagte Pete. »Am besten gehen wir in ein anderes Zimmer.«
»Einverstanden«, sagte sie.
»Draußen in der Sonne sind Sie im Handumdrehen trocken«, schlug Jeff vor.
Pete runzelte die Stirn. »Vielleicht sollten wir besser im Haus bleiben. Draußen sieht sie am Ende noch jemand.«
»Da hinten kann doch keiner in den Garten schauen.«
»Normalerweise nicht, aber …«
»Nach draußen«, sagte Cherry.
»Okay. Wenn Sie wollen …«
»Ich will.«
Bei dem Versuch zu lächeln spürte Pete, wie seine Lippen bebten. »Soll ich Sie vielleicht hinaustragen?«
»Danke. Aber ich will nicht, dass du dich verhebst. Ich kann …«
» Ich werde Sie tragen«, bot Jeff mit einem breiten Grinsen auf seinem roten Gesicht an. »Ich bin eine ziemlich starke halbe Portion.«
»Du lässt mich bestimmt fallen.«
»Niemals!«
»Danke für das Angebot, aber ich gehe doch lieber selber.«
»Dann hole ich mal das Verbandszeug«, sagte Pete und schlüpfte seitwärts an Cherry vorbei ins Badezimmer.
In der Badewanne war kein Wasser mehr. Als Pete den Bikini sah, der über den Armaturen hing, fragte er sich, wie sie es wohl geschafft hatte, ihn alleine auszuziehen.
Ausziehen ist leichter als Anziehen, dachte Pete, während er vor den Wandschrank mit der Hausapotheke trat. Der Spiegel an der Tür war beschlagen bis auf einen schmalen Streifen an seinem unteren Ende, wo das Glas schon wieder klar wurde. Pete sah darin seinen Bauch und seine Badehose, die zwar locker um seinen Unterleib hing, aber vorne ziemlich deutlich ausgebeult war.
Er fragte sich, ob Cherry das wohl bemerkt hatte.
Wie konnte sie es nicht bemerken?
Mit hochrotem Kopf öffnete Pete die Tür der Hausapotheke und nahm eine Flasche Wasserstoffperoxid, eine Schachtel mit Heftpflastern und einen kleinen Karton mit mehreren Päckchen Neosporin heraus. Nachdem er die Sachen zusammen mit einem Plastikbehälter voller Wattebällchen auf das Bord über dem Waschbecken gestellt hatte, holte er aus dem obersten Fach des Schrankes noch ein paar Mullbinden.
»Soll ich dir was abnehmen?«, fragte Cherry.
Sie hatte sich mit dem Rücken an den Badezimmerschrank gelehnt und sah ihn an. Pete sah, wie sich ihre Gesäßbacken gegen die glatte Fläche der Tür drückten und hob den Blick rasch wieder hinauf zu ihrem Gesicht. »Jeff kann das machen«, sagte er.
»Aber klar doch«, sagte Jeff grinsend. »Ich bin doch immer für dich da, Alter.«
Cherry, die jetzt fast lächelte, drehte sich zu Jeff um.
»Dann steh nicht da draußen rum«, sagte Pete. »Komm rein und hilf mir.«
»Bin schon da.« Als er sich an Cherry vorbeidrückte, sagte er höflich: »Entschuldigen Sie bitte.«
Pete sah, dass sich auch Jeffs Badehose ausbeulte.
Verrückt, dachte er, jetzt haben wir beide einen Ständer.
Aber ist das wirklich so verrückt?, fragte er sich gleich darauf. Wir sind zwei geile Teenager, und sie steht da splitternackt vor uns. Und sie ist fantastisch.
Oder sagen wir mal so: Sie wäre fantastisch, wenn sie nicht so mitgenommen wäre.
Quatsch. Sie ist auch so fantastisch.
»Da, nimm das«, sagte er zu Jeff und gab ihm den Behälter mit den Wattebällchen, die Mullbinden und eine Rolle Leukoplast. »Ich denke, jetzt haben wir alles.«
»Wie wär’s mit einer Schere?«, fragte Jeff.
»Richtig.« Er trat auf Cherry zu und lächelte sie nervös an. »Die Schere ist da drin.«
»Und ich stehe im Weg?«
»Nein, nicht direkt. Ich muss bloß in die Schublade da.« Er deutete auf eine Schublade, die sich gefährlich nahe an Cherrys Hinterteil befand, und zwang sich, dabei stur geradeaus zu blicken.
Immer noch einen großen Schritt von der Schublade entfernt blieb er stehen und beugte sich mit ausgestrecktem Arm nach vorn. Dabei konnte er nicht anders, er musste einen Blick auf Cherrys noch immer nassen Bauch werfen.
Schau nicht hin, sagte er sich.
Tu ich doch gar nicht.
Aber so sehr er sich auch auf den Inhalt der Schublade konzentrierte, er konnte nicht anders als registrieren, wie Cherrys nasse Schamhaare dunkel geringelt auf ihrer Haut klebten.
Als er die Schere gefunden hatte, hielt er sie hoch und verkündete: »Hab sie!«, bevor er die Lade wieder zuschob.
»Fertig?«,
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