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Rachedurst

Rachedurst

Titel: Rachedurst Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wagen kaputtgegangen ist«, sagte Monroe. »Achtzig Meter noch, und Sie hätten sich auf Privatgelände befunden. Wer weiß, was dann passiert wäre.«
    Joe wollte antworten, doch sein Gegenüber trat von der Hangkante zurück. Im nächsten Moment heulte ein Motor auf und ein Getriebe knirschte. Dann jagte Monroe davon und ließ Joe zurück.
    ***
    Joe stand im Regen und ging verschiedene Szenarios durch, eines schlimmer als das andere.
    Dann stieg er wieder zu Maxine ins Führerhaus. Zwar war der Motor hinüber, doch die Batterie funktionierte noch, genau wie das Funkgerät. Sogar sein Handy hatte Empfang, wenn auch nur schwach.
    ***
    Bevor er sich bei Randy Pope meldete, rief Joe bei Bud Longbrake auf der Ranch an. Bud hatte einen Eintonner-Pritschenwagen mit Seilwinde und wohnte viel näher am Unfallort als alle anderen Abschleppwagenfahrer der Stadt. Bud war einverstanden, ihm zu Hilfe zu kommen, seinen Pick-up zurückzubringen und Joe sogar ein Ranchfahrzeug zu leihen. Bud war ganz aufgekratzt, als er mit Joe sprach.
    Â»Dieser Regen macht mich einfach glücklich«, sagte er. Joe hörte an seiner Stimme, dass Bud lächelte. »So stark hat es seit drei Jahren nicht geregnet.«
    ***
    Joe versuchte, Robey zu erreichen, doch der war nicht im Büro. Seine Sekretärin sagte, er stecke zu Hause fest, denn eine Sturzflut habe die Brücke, die von seinem Grundstück zur Straße führt, weggerissen. Auch Robeys Telefon sei – wie die meisten im Tal – nach einem Blitzeinschlag tot.
    Â»Und sein Handy?«
    Â»Das können Sie anrufen. Aber es liegt hier auf seinem Schreibtisch. Er muss es gestern Abend vergessen haben.«
    Joe verdrehte missmutig die Augen. »Sobald er sich meldet, sagen Sie ihm bitte, dass er mich sofort anrufen soll. Es ist wichtig.«
    Â»Wird gemacht. Ist dieser Regen nicht toll? Der war wirklich dringend nötig.«
    Â»Ja«, sagte Joe.
    ***
    Danach rief er das FBI -Büro in Cheyenne an. Joe fragte nach Tony Portenson und erfuhr, dass er nicht im Haus war.
    Â»Tony, hier ist Joe Pickett«, sprach er auf Portensons Mailbox. »Können Sie mir die Akte von John Kelly bitte faxen oder mailen? Vielleicht habe ich eine Spur für Sie.«
    ***
    Um das Unausweichliche weiter hinauszuzögern, meldete Joe sich per Kurzwahl im Sheriffbüro des Twelve Sleep County und fragte nach McLanahan.
    Â»McLanahan.« Der Sheriff klang gehetzt und außer Atem.
    Â»Joe Pickett, Sheriff. Mein Wagen ist an der Grenze zur Thunderhead Ranch kaputtgegangen. Dort hatte ich gerade eine Begegnung mit Bill Monroe, aber ich glaube nicht, dass er wirklich so heißt.«
    Â»Ich kann Ihnen nicht ganz folgen«, sagte McLanahan.
    Wie immer, dachte Joe. Er skizzierte dem Sheriff seine Theorie und erzählte ihm von dem gelben Pick-up und der Untersuchung durch das FBI .
    Als Joe fertig war, schwieg McLanahan einen Moment lang. Dann fragte er: »Kann es vielleicht sein, dass Sie von diesem Kerl besessen sind?«
    Â» Was? «
    Â»Er war es doch, der Sie zusammengeschlagen hat, oder?«
    Â»Ja und? Gegen den Mann liegt ein Haftbefehl vor – auch falls ich mit allem anderen falschliege. Warum fahren Sie nicht raus und ziehen ihn aus dem Verkehr?«
    McLanahan seufzte. »Haben Sie in letzter Zeit mal nach draußen gesehen?«
    Â»Ich bin draußen.«
    Â»Es schüttet, als würde eine Kuh auf einen flachen Stein pissen. Hier herrscht Ausnahmezustand. Man kann in einer knochentrockenen Gegend nicht fünfundsiebzig Liter Wasser pro Quadratmeter auskippen und erwarten, dass der Boden das schluckt. Wir haben überall Sturzfluten. Brücken sind weggerissen worden. In der Stadt ist der Fluss an mindestens drei Stellen über die Ufer getreten. Hier tobt das Chaos. Ich habe ganze Lastwagen mit Sandsäcken aus Gillette angefordert und kann nichts unternehmen, bevor wir diese Sache nicht unter Kontrolle haben.«
    Mannomann, dachte Joe.
    Â»Ich muss los«, setzte der Sheriff hinzu. »Gerade hat jemand einen VW Käfer die First Street runtertreiben sehen.«
    ***
    Joe atmete ein und aus, ein und aus, tippte dann Randy Popes Durchwahl ein, bekam aber erneut die bösartige Empfangsdame an den Apparat. Ihr schadenfroher Tonfall, nachdem er seinen Namen genannt hatte, verriet ihm, was er wissen musste.
    Â»Ich habe Ihnen gesagt, ich brauche einen neuen Pick-up«, begann Joe, als er Pope am Telefon hatte.

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