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Rachegott: Thriller

Rachegott: Thriller

Titel: Rachegott: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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sein.
    „Aus irgendeinem Grund werde ich das Gefühl nicht los, dass wir bei diesem Fall noch auf einen Haken stoßen werden“, sagte Tommy nach kurzer Zeit nachdenklich. „Es erscheint mir mittlerweile wirklich zu einfach, dass wir bei Junker eintreffen, in dessen Haus gehen und dieses Kellerzimmer finden können. Zumal wir keinen Beweis haben, dass Junker die ganzen Fotos angefertigt hat. Außerdem wissen wir nicht, wer auf uns geschossen hat.“
    Nora stimmte zu. „Aber wer kommt dann als Hauptverdächtiger infrage? Hutmann steht zwar weiterhin im Fokus, aber die DNA-Proben haben ihn entlastet. Und er scheint auch kein Motiv für die Taten zu haben. Herbert Muster hatte auch keinen Grund, seine Frau zu ermorden. Zudem besteht keine Verbindung zwischen ihm und Trude Weishaupt oder Jana Schneidbrenner. Sein Nachbar Karl Zander scheint heiß auf Aufmerksamkeit zu sein. Aber deswegen wird er kaum mehrere Morde begangen haben. Der Preis dafür wäre bei Weitem zu hoch. Ich habe bisher auch nur ein einziges Interview mit Zander im Göttinger Wochenblatt gelesen. Darin gab er an, nichts von dem Mord an Gertrud Muster mitbekommen zu haben. Er hat nicht einmal die düstere Gestalt erwähnt, die er angeblich beim Haus der Musters gesehen hat. Wenn er wirklich in den Mittelpunkt der Betrachtungen kommen wollte, dann hätte er sich bestimmt eine wahnwitzige Geschichte ausgedacht, um die Spekulationen anzuheizen.“
    Thomas ergänzte die Reihe der Verdächtigen: „Lutz Weishaupt mag zwar einen beträchtlichen Haufen Geld erben, aber ich sehe keinen Zusammenhang zwischen ihm und Gertrud Muster, Jana Schneidbrenner oder Jutta Hartig. Wieso hätte er diese Frauen töten sollen? Daraus ergibt sich kein weiterer Vorteil für ihn.“
    „Das könnte aber ein Ablenkungsmanöver sein. Es wäre nicht das erste Mal, dass jemand eine Person gezielt tötet, aber diese Tat innerhalb einer Reihe von Morden zu vertuschen versucht. Noch dazu können wir nicht sicher sein, dass Jutta Hartig vom gesuchten Mörder getötet wurde. Es könnte auch ein Nachahmungstäter gewesen sein. Vielleicht hat sich jemand gedacht, dass er diesen Mord jetzt gefahrlos begehen kann, weil wir ihn sowieso dem Serienmörder anhängen würden.“
    Während Nora ratlos die Schultern hob, klopfte es an der Bürotür. Die Kommissarin rief ein lautes ‚Herein’ und schaute gespannt zur Tür. Kurz darauf erschien Herbert Muster. Er trug eine Bluejeans zu einem roten Pullover. Seine Augen wirkten völlig übermüdet. Offenbar hatte er seit der Ermordung seiner Frau keine Minute Schlaf gefunden. Auf schwachen Beinen schleppte er sich zum Schreibtisch und ließ sich auf einen der beiden Stühle fallen. „Haben Sie ihn schon erwischt? Haben Sie den Mörder gefasst?“
    Thomas schüttelte den Kopf. „Leider noch nicht.“
    „Aber Sie sind sich mittlerweile auch sicher, dass es Thorsten Junker ist, nicht wahr? Ich habe nämlich aus der Zeitung erfahren, dass Sie nach ihm fahnden.“
    „Bisher haben wir lediglich einen begründeten Verdacht. Wir ermitteln aber noch in einige weitere Richtungen.“
    „Dieses Gerede interessiert mich nicht. Mir ist bewusst, dass Sie auf Ihre Wortwahl achten müssen, um im Fall der Fälle sagen zu können: ‚Wir haben niemals davon gesprochen, dass etwas feststeht’. Aber davon lasse ich mich nicht beirren. Ich bin sicher, dass Junker der Mörder ist. Und ich bin mir ebenso sicher, dass Sie meine Überzeugung teilen.“
    „Unsere Wortwahl dient lediglich dem Zweck, Ihnen keine falsche Hoffnung zu machen. Da bislang tatsächlich noch nicht geklärt ist, ob Junker hinter den Morden steckt, wäre es vermessen, wenn wir Ihnen nur aufgrund unseres Verdachts etwas anderes sagen würden.“
    Der Unternehmer schnaubte. „Ich möchte diesen Quatsch nicht hören! Ich will, dass Junker für seine Tat bezahlt! Er soll im Gefängnis versauern! Und es ist Ihre Aufgabe, dafür zu sorgen! Wieso schnappen Sie sich den Kerl also nicht?! Das kann doch nicht so schwer sein!“
    „Herr Muster, Sie sind nicht mit allen Fakten dieses Falls vertraut. Daher können Sie sich keine -“
    „Dann ändern Sie das doch! Erzählen Sie mir alles, was Sie bisher herausgefunden haben! Möglicherweise sind Sie einfach zu dumm, um aus den vorliegenden Fakten den entscheidenden Hinweis herauszufiltern. Ich helfe Ihnen gerne dabei! Also, geben Sie mir die Informationen!“
    „Das dürfen wir nicht.“
    „Das dürfen Sie nicht?! Ich bin ein Angehöriger eines der

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