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Rachel im Wunderland: Roman (German Edition)

Rachel im Wunderland: Roman (German Edition)

Titel: Rachel im Wunderland: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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erklärte sie.
    »Aber warum sprichst du mit dieser komischen Stimme?«, fragte ich ihn. »Außerdem stimmt das nicht. Es ist überhaupt nicht sehr schön.«
    »Oklahoma«, flüsterte Mum. »Er hat eine kleine Rolle in der Aufführung der Blackrock Players. Er übt den Akzent. Das stimmt doch Jack, oder?«
    »Klar, so isses.« Dad schnippte an die Krempe eines imaginären Hutes.
    »May-am«, fügte er noch hinzu.
    »Er treibt uns noch zum Wahnsinn«, sagte Mum. »Wenn ich noch einmal höre, dass der Weizen so hoch steht wie das Auge des Elefanten, dann erschieße ich den Elefanten.«
    »Komm von deinem Pferd runter«, sagte Dad gedehnt, »und hol dir deine Milch.«
    »Das ist nicht aus Oklahoma, das ist es nicht«, schimpfte Mum. »Das ist von diesem anderen Kerl, wie heißt er gleich noch?«
    »Sylvester Stallone?«, sagte Dad. »Aber das ist nicht ... Ach, jetzt habe ich ganz vergessen zu üben.«
    Er wandte sich zu mir. »Das nennt man Method Acting, musst du wissen. Ich muss ganz mit meiner Rolle leben, sie in mich aufnehmen, sie gleichsam einatmen.«
    »Seit einer Woche isst er nur noch schwarze Bohnen zum Abendessen«, sagte Helen.
    Plötzlich schoss mir der Gedanke durch den Kopf, dass es gar nicht so verwunderlich war, dass ich in einer Klinik gelandet war.
    »Mann!«, rief Helen aus. »Wer ist das denn?«
    Wir folgten ihrem Blick. Er war auf Chris gerichtet.
    »Gar nicht übel! Den würde ich nicht aus dem Bett schmeißen, wenn ... Autsch! Warum hast du mich getreten?« , fragte sie Mum.
    »Red nicht so daher, sonst lasse ich es dich spüren«, sagte Mum warnend. Dann bemerkte sie, dass ein paar der anderen sie beobachteten, und setzte ein beschwichtigendes Lächeln auf, das niemanden täuschen konnte.
    »Der hat Beine, was?«, sagte Helen nachdenklich. »Spielt er Fußball?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Frag ihn!«, befahl sie mir.
    Wir saßen in beklommenem Schweigen da. Die anfängliche Freude über unser Wiedersehen war verflogen. Ich schämte mich, dass wir nicht einmal eine gedämpfte Unterhaltung führten wie die anderen. Hin und wieder versuchte einer von uns, das Gespräch in Gang zu bringen, indem er sagte: »Also, zu essen bekommst du genug, ja?«
    Die ganze Zeit betrachtete Mum Chaquie von der Seite und musterte ihr goldenes Haar, ihr perfektes Make-up, ihren üppigen Schmuck, ihre teuren Kleider. Schließlich stieß sie mir den Ellbogen in die Rippen und sagte mit lautem Flüstern, das man wahrscheinlich bis Norwegen hören konnte: »Was hat sie denn?«
    »Noch ein bisschen lauter und wir können dazu tanzen«, erwiderte ich.
    Sie blitzte mich an.
    Plötzlich wurde sie blass und senkte den Kopf. »Jesus Maria«, sagte sie.
    »Was ist denn?« Wir reckten die Hälse, um zu sehen, was sie sah.
    »Guckt nicht hin«, zischte sie. »Dreht euch wieder um.«
    »Was ist denn? Wer ist es denn?«
    Zu Dad sagte sie: »Da sind Philomena und Ted Hutchinson. Was machen die denn hier? Und wenn sie uns sehen?«
    »Wer sind sie?«, wollten Helen und ich wissen.
    »Das sind Leute, die wir kennen«, sagte Dad.
    »Und woher?«
    »Vom Golfclub«, sagte Mum. »Mögen die Heiligen uns beschützen, das überlebe ich nicht.«
    »Na ja, da haben wir sie aber nicht kennengelernt«, sagte Dad. »Das war nämlich so. Ihr Hund ... also, ihr Hund war weggelaufen, und wir hatten das Tier gefunden und ...«
    »Ach, du lieber Gott«, sagte Mum. Es sah aus, als würde sie in Ohnmacht fallen.
    Mir war ziemlich elend zumute. Wenn sie sich so sehr schämte, dass ich hier war, dann verstand ich nicht, wieso sie darauf bestanden hatte, mich hierherzuschicken.
    Aus dem verzerrten, süßlichen Lächeln, das plötzlich ihr Gesicht entstellte, folgerte ich, dass sie entdeckt worden war. »Ach, hallo, Philomena«, säuselte sie.
    Ich drehte mich um. Es war die Frau, die ich am letzten Sonntag mit Chris gesehen hatte. Seine Mutter, nahm ich an. Sie packte den Stier bei den Hörnern, im Gegensatz zu meiner Mutter.
    »Mary«, trompetete sie los, »ich hätte nie gedacht, dass du Alkoholikerin bist.«
    Mum zwang sich zu einem Lachen.
    »Und weswegen bist du hier, Philomena? Wegen der Pferde?«
    Alle lachten albern und affektiert, wie bei einer Cocktailparty.
    Davy, der Spieler, saß am anderen Ende des Tisches. Ich sah seinen leeren Gesichtsausdruck und hatte das Bedürfnis, ihn zu beschützen.
    »Unser Sohn ist hier«, sagte Philomena. »Wo ist er denn hin? Christopher?«
    Eindeutig seine Mutter. Sehr gut. Es schadete überhaupt nichts, wenn

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