Rachel Morgan (9) - Blutdämon
Nein, sein verlorenes Salzfass, zumindest laut dem beschrifteten Set vor mir. Es musste Jimmy Buffet wirklich nerven, dass niemand seine gelallten Texte verstand, obwohl er sogar dafür gesorgt hatte, dass sie auf den dicken Deckenbalken standen. Ja, wir waren im
Margaritaville,
und Trent kochte vor sich hin, weil wir immer noch in Vegas waren.
Verspannt aß ich meinen letzten Shrimp aus dem Cocktail und nippte an meinem Wasser, während ich die schönen Bedienungen beobachtete, die sich zwischen den Tischen hindurchschoben. Jede einzelne von ihnen war ein lebender Vampir, und ich fand es irgendwie seltsam, dass Vampire und das Strandthema so gut zusammenpassten.
Immer noch hungrig, zog ich meinen Finger durch die Shrimp-Sauce und leckte ihn ab. Ich saß am äußeren Rand des Halbkreises mit dem Rücken zur Küche. Der alte Dämonenkiller saß zu meiner Linken, dann kamen Trent, Vivian und Ivy am anderen Ende. Jenks saß auf dem Kerzenleuchter in der Mitte und war trotz des Lärms kurz vorm Einschlafen. Mein Telefon verkündete, dass es sieben Uhr dreißig war, aber für mich fühlte es sich an wie zehn Uhr dreißig — Schlafenszeit für Pixies und Elfen nach Westküstenzeit. Jenks sah jetzt, wo wir nicht mehr fuhren, um einiges besser aus. Und ich fühlte mich besser, nachdem ich geduscht und frische Jeans und ein schwarzes Mieder angezogen hatte. Ich hatte noch nicht mit Trent über seinen neuen Freund Ku'Sox geredet, weil ich immer noch damit beschäftigt war, Pierce zu verarbeiten. Er war eine schwarze Hexe. Ich konnte es einfach nicht leugnen. Vielleicht sollte ich, statt herauszufinden, ob es falsch war, ihn zu mögen oder nicht, einfach klug werden und ... ihn vergessen.
Ich verzog das Gesicht, stellte mein Handy auf Vibrationsalarm und steckte es in die hintere Hosentasche. Jenks hatte vor einer Weile mit seinen Kindern geredet, und ich hatte kurz mit Bis gesprochen. Anscheinend war er an diesem Nachmittag für ein paar Minuten aufgewacht und wollte mit seinen Leuten darüber reden, dass er die Sonne gesehen hatte. Sie wohnten an der Basilika, in fünf Minuten Flugentfernung, aber er wollte die Pixies nicht allein lassen, ohne dass wir davon wussten. Er war ein guter Junge. Aber ich war auch überrascht. Die meisten Gargoyles konnten tagsüber nicht wach bleiben, bevor sie viel älter waren.
»Hey, Ivy«, sagte ich und lehnte mich über den Tisch. »Wieso arbeiten hier lauter Vampire? Ist das eine Gewerkschaftssache?«
Vivian sah von ihren Tacos auf und war offensichtlich bereit, sofort zu antworten, aber Ivy war schneller. Ich hatte gesehen, dass sie ein paar der hübscheren mit mehr als nur beiläufigem Interesse gemustert hatte. »Sie arbeiten ihre Schulden ab«, sagte sie, während sie an ihrem Drink nippte, und wirkte dabei so sexy wie eine Wodka-Werbung.
Ich warf einen Blick zu unserer Kellnerin, die gerade mit den Geschäftsmännern am Nebentisch flirtete, dann glitt mein Blick zu dem männlichen Vampir, den Ivy schon beäugte, seitdem wir den Raum betreten hatten. »Wirklich?«
»Wirklich«, sagte Vivian, als Ivy ihrem Auserwählten ein Luftküsschen schickte. »Der oberste Vampir von Vegas erlaubt freie Durchreise auf seinem Gebiet. Sonst käme es zu Einbrüchen in den Spielgewinnen. Aber niemand verlässt Vegas mit unbezahlten Schulden. Egal, ob lebend oder tot.«
Trent nickte, als hätte er das gewusst, aber ich hatte noch nie von einem untoten Vampir gehört, der Kontrolle über Mitglieder anderer Vampirfamilien hatte, selbst wenn es nur vorübergehend war. Ich drehte mich zu Ivy um und entdeckte, dass ihr Gesicht gerade rot anlief. »Deswegen haben wir in Vegas gehalten«, riet ich, und sie nickte, die Augen auf den Tisch gerichtet, als Jenks in einer Wolke aus gelbem Staub aufwachte.
»Weniger Probleme, wenn ich ...« Sie hielt inne, die Augen auf den Vampir gerichtet, den sie sich ausgesucht hatte. Er war relativ gut aussehend. »Du glaubst, Menschen könnten schlecht einschätzen, wann sie am Spieltisch aufhören sollten?«, fragte sie und kaute auf dem Zahnstocher, auf dem ihre Cocktailkirsche gesteckt hatte. »Versuch es mal als gelangweilter Vampir, der eine Ewigkeit vor sich sieht, um die Verluste des heutigen Abends auszugleichen.« Sie leckte sich über die Lippen, und ich unterdrückte ein Schaudern. Meine Augen glitten zu Trent und Pierce. Okay, sie beobachteten sie auch beim Flirten, beide einerseits seltsam konzentriert und trotzdem unbeteiligt.
Pierce schien nicht
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