Rachel Morgan (9) - Blutdämon
wie Ivy und ihr Blutkumpel nach hinten verschwanden. Jenks gab mir ein grünes Signal, und ich drehte mich wieder zum Tisch um. »Wenn man auf die 95 auffährt, hält man nicht an!«, beendete Vivian feurig ihre Ausführungen.
Trent nahm einen Schluck von seinem Bier und wirkte vollkommen normal. »Ich habe nicht vor, anzuhalten.«
Vivian warf eine Hand in die Luft und ließ sich in ihre Kissen fallen. »Ich gehöre zum Hexenzirkel, aber ich bin keiner von Gottes Engeln. Es ist zu gefährlich.«
Vielleicht verlässt er sich auf seinen Dämonenfreund,
dachte ich bitter. Ich ging nicht davon aus, dass irgendwelche Bösewichter auf der 95 zum Problem werden würden, selbst wenn wir anhalten mussten. Zur Hölle, wir waren bereits elfischen Meuchelmördern und einem schwer gestörten Dämon entkommen. Einem Seelenfresser. Dreck auf Toast, ich musste mit Trent reden. Er hatte besser mal keine Ahnung, was er da freigesetzt hatte. Denn wenn er es gewusst und es absichtlich getan hatte, wäre ich vielleicht sauer genug, um ihn einfach hier sitzenzulassen.
Trent beugte sich zu Vivian. »Ich sehe keine andere Möglichkeit, rechtzeitig Seattle zu erreichen«, sagte er leise und beherrschte mühsam seine Wut.
»Ich habe doch gesagt, dass ich dich hinbringe«, sagte ich und beobachtete, wie Pierce zwei Frauen in kurzen Hosen musterte. Seine Ohren wurden rot. »Glaub einfach an die Leute, die du bittest, dich zu beschützen.«
Trent lehnte sich zurück und ermöglichte Pierce damit einen guten Blick auf die weiblichen Vampire, die in einer Ecke rumknutschten.
Den Rücken an die Kissen gelehnt, nahm Trent sein Besteck und arrangierte es steif. »Ich habe gesehen, wie du Leute beschützt. Mir zu erklären, dass ich an dich glauben soll, inspiriert mich nicht gerade.«
Oh, aber tagaktive, seelenfressende Dämonen zu beschwören schon?
Pierce löste lange genug den Blick von den Vampiren, um zustimmend zu grunzen, und mein Gesicht wurde heiß. »Habe ich je mein Wort nicht gehalten?«
Trent spielte an seinem Messer herum. »Nein, aber die Kollateralschäden sind gewöhnlich größer, als ich es tolerieren kann — Morgan.«
Und das von einem Mann, der sich auf eine Partnerschaft mit einem Dämon eingelassen hat?
Ich runzelte die Stirn. Pierce wirkte zum ersten Mal, seit er hier angekommen war, glücklich. »Und was geht in deinem Kopf vor, Dämonenköder?«, blaffte ich ihn an. »Gefällt dir die Show?«
Sofort wurde Pierces Miene wieder finster. »Ich hätte Al töten können, wenn du nicht gewesen wärst«, sagte er. Vivian zuckte zusammen.
»Du hast fast einen Dämon getötet?«, fragte sie und zog interessiert die Augenbrauen hoch. Dann sah sie kurz zu mir. »Ihren Dämon?«
»Aye«, sagte er und warf mir einen finsteren Blick zu. »Sie hat mich aufgehalten.«
»Wer soll mich denn im Jenseits beschützen, wenn nicht Al?«, protestierte ich und bereute meine Worte, als mich plötzlich alle am Tisch ansahen, als hätte ich Bambis Mutter getötet. »Al ist das Einzige, was zwischen mir und Newt oder noch Schlimmerem steht! Ihr seht mich an und denkt, ich hätte alles unter Kontrolle, aber so ist es nicht!«
Trent lächelte bösartig und drehte sein leeres Bierglas. »Das ist nicht, was ich sehe, wenn ich dich anschaue.«
»Ich auch nicht«, sagte Pierce leise — Gott möge mich mit einem Blitz niederstrecken, wenn die zwei Männer nicht anfingen, Kumpel zu werden.
»Was ich gemeint habe«, erklärte ich geduldig, obwohl ich mich wie die schlechte Pointe eines Witzes fühlte, »ist, dass man denkt, ich wäre bei ihnen sicher, aber so ist es nicht. Wenn Al stirbt, stecke ich richtig in der Scheiße.«
Pierce holte sich einen Eiswürfel aus seinem Drink. »Nicht mein Problem«, sagte er und zerbiss ihn.
Mir fiel die Kinnlade runter. »Hey! Du bist derjenige, der ihm vorgeschlagen hat, dich als Vertrauten zu nehmen, nur damit du ihn umbringen kannst.«
»Es ist eine famose Idee«, sagte Pierce ungehalten und starrte mich unter seinem Hut hervor böse an. »Und es hätte auch funktioniert, wenn du nicht gewesen wärst. «
Vivian lehnte sich näher. »Du hast versucht, einen Dämon zu töten?«
»Es wäre mir fast gelungen, ja«, sagte Pierce, und in seinem Gesicht war immer noch seine Wut auf mich zu lesen. »Das war der einzige Grund, warum ich mich mit ihnen abgegeben habe, und meiner Meinung nach müsste sich der Hexenzirkel bei mir dafür entschuldigen, dass er mich lebendig eingemauert hat, wenn er die Wahrheit
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