Rachel Morgan (9) - Blutdämon
unten gerichtet, als sie auf der Bank weiterrutschte, um uns anderen mehr Platz zu geben. Zur Hölle, selbst unsere Kellnerin wusste, was Ivy tat.
Ich nippte an meiner Limo und beobachtete, wie Ivy ihre Arme um den Hals des Mannes schlang und ihm etwas ins Ohr flüsterte. »Sie sorgt dafür, dass der Rest von uns sicher ist«, sagte ich, während ich versuchte, mir keine Sorgen um sie zu machen. Bei ihr war alles in Ordnung. Und wenn Vegas einen großzügigen Meistervampir hatte, war das wahrscheinlich der einzige Ort zwischen Cincinnati und der Küste, an dem sie ihrem Drang nachgeben konnte.
Jenks runzelte unzufrieden die Stirn, und so bereit ich auch war, ihr zuzugestehen, dass sie sich um ihre eigenen Bedürfnisse kümmerte, war ich mir trotzdem nicht sicher, ob ich verstimmt sein sollte oder nicht. Ich war nicht ihr Hüter — aber ich
war
ihre Freundin.
Pierce ignorierte alle anderen, und Trent schien es egal zu sein, bis auf die Tatsache, dass Ivys Rendezvous uns vielleicht aufhielt. Vivian allerdings drehte ihr Glas in der Hand. Es war offensichtlich, dass sie ihren Mut zusammennahm, und ich war nicht überrascht, als sie fragte: »Du und sie ...«
»Nein«, sagte ich, bevor Jenks etwas sagen konnte. »Wir teilen kein Blut.« Ich fühlte Trents Blick auf mir, aber Pierce sah nicht von seinem Glas auf. »Wir haben es versucht«, sagte ich und sprach mit dem gesamten Tisch, auch wenn ich meine Augen auf Vivian gerichtet hielt.
»Na ja, wir haben es ausprobiert und schnell realisiert, dass einer von uns sich zu sehr verändern müsste, um es zum Laufen zu bringen. Wenn ich mich beuge, verliert sie, was sie an mir liebt, und wenn sie sich anpasst, verliere ich, was ich an ihr liebe.« Ich zuckte mit den Achseln, auch wenn mein Gesicht brannte, aber das war nur mein Problem.
Jenks klapperte mit den Flügeln und hob testweise ab. »Ich werde ein Auge auf sie halten«, sagte er und runzelte die Stirn, als Pierce ein unhöfliches Geräusch von sich gab. »Um sicherzustellen, dass es ihr gutgeht!«, fügte er scharf hinzu. »Ich werde nicht zuschauen. Disneyhure Tink, ich bin kein Spanner.«
Mit einer bedeutungsvollen Kopfbewegung in Trents Richtung flog er davon, hoch oben an der Decke zwischen den Fischernetzen.
»Wir haben keine Zeit für so was«, sagte Trent plötzlich, und ich fragte mich, ob die Beziehung zwischen Ivy und mir ihn beunruhigte.
Seltsam.
»Du bist derjenige, der essen wollte«, sagte ich.
»Ich habe gemeint, dass der Rest von uns sich ein anständiges Essen besorgt, während du duschst, und nicht, dass wir eine fünfstündige Touri-Tour machen, die schließlich in einem zweitklassigen Showrestaurant endet.«
Das war einfach unhöflich, ganz abgesehen davon, dass es eine Beleidung aller Jimmy-Buffet-Fans darstellte. »Wir waren zwei Tage lang in diesem Auto gefangen«, sagte ich. »Wir brauchen mal eine Pause.«
Und ich muss mit dir reden, dämlicher Elf.
Trent fuhr sich mit der Hand durch die Haare, so dass sie hinterher attraktiv verwuschelt waren. Seine Augen spiegelten seine Stimmung, dunkel und zornig, als er über Urlauber hinwegschaute, die den Rest des Abends nichts mehr zu tun hatten. Seine Frustration stieg. »Ich muss ...«
»Sonntag in Seattle sein«, unterbrach ich ihn. »Ja, das hatte ich schon kapiert.« Ich nippte an meinem Glas, was ihn aus irgendeinem Grund noch wütender machte. »Würdest du dich bitte entspannen? Bestell dir eine Margarita oder irgendwas. Ich habe dir gesagt, dass ich dich hinbringen werde, und das werde ich auch. Vertrau mir.« Der letzte Satz triefte vor Sarkasmus, aber ich war sauer. Ich meine, warum hatte er mich gebeten, ihn auf seinem Weg an die Westküste zu beschützen, nur um dann für dieselbe Aufgabe einen Dämon zu befreien?
Vivian beobachtete mich und kniff nachdenklich ihre klugen Augen zusammen. Sie wusste, dass etwas los war, aber sie wusste nicht, was.
»Dir vertrauen.« Trent rutschte missbilligend auf seinem Platz herum. »Seattle ist über zweitausend Kilometer von hier entfernt. Allein nach San Francisco zu kommen wird uns acht Stunden kosten, selbst wenn wir die 95 nehmen.«
»Hey, hey, hey«, sagte Vivian laut, und das Paar im nächsten Boot schaute zu uns herüber. »Bist du verrückt? Niemand nimmt die 95!«
»Was bedeutet, dass wir so schnell fahren können, wie wir wollen«, sagte Trent und zog die Augenbrauen zusammen.
»Wir nehmen nicht die 95«, erklärte Vivian nachdrücklich. Ich ignorierte sie und beobachtete,
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