Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
erfährt. Aber das wollen sie sicher nicht, nicht wahr?«
    Mit nachdenklicher Miene ließ Vivian sich auf der Bank zurückfallen. Ich sagte nichts. Soweit es mich anging, war er eine schwarze Hexe. Und das störte mich, wahrscheinlich, weil ich dann vielleicht auch eine war. Vielleicht war ich aber auch zu streng.
Vielleicht.
    Pierce warf mir einen wütenden Blick zu. »Ich wäre heute Abend frei, wäre deine fehlgeleitete, ignorante Dummheit nicht gewesen.«
    »Ja, ja, ja«, sagte ich, ohne ihn dabei anzusehen. »Es ist alles mein Fehler. Und wenn du Al umgebracht hättest, wo wäre ich jetzt? Du kannst mich nicht vor Newt beschützen. Ob es dir gefällt oder nicht, ich brauche Al. Geh und töte den Dämon von jemand anderem, um dich zum Mann zu machen, Mister Schwarzmagier.«
    Pierce verfiel ihn Schweigen, als der Werwolf seine Show zu Ende brachte und unter überenthusiastischem Applaus die Bühne verließ.
    »Auf die Freiheit«, sagte Trent plötzlich. Er hielt das Glas erhoben, Pierce hob mit unsicheren Fingern seine fast leere Limo, und die beiden stießen an.
    Männer.
»Oh, bitte verzeiht, dass ich versuche, am Leben zu bleiben«, sagte ich, die Ellbogen auf den Tisch gestemmt. Ohne Jenks und Ivy gefiel es mir hier nicht. »Und ich dachte, du magst Trent nicht.«
    Pierce hatte einen Schluck genommen, und seine Augen tränten, als ihm die Kohlensäure in die Nase stieg. »Ich kann mit einem Mann trinken und ihn trotzdem nicht mögen«, sagte er, und Trent lächelte dieses enervierende Männer-Club-Lächeln.
    »Ich wette, dass du das kannst«, sagte ich, während ich über die Köpfe hinweg eifrig nach Ivy Ausschau hielt. Sollte sie inzwischen nicht zurück sein? Wie lange dauerte es schon, jemanden zu beißen? Oder dauerte es so lange, alles wieder sauberzumachen? Ich war niemals gebissen worden, ohne drei Sekunden später schon um mein Leben zu kämpfen. Wahrscheinlich hatte ich es einfach falsch gemacht.
    »Entschuldigt mich«, sagte Trent plötzlich, und ich riss den Kopf zu ihm herum, als er aufstand und dabei fast Vivian aus der Nische schob.
    »Wo gehst du hin?«, fragte ich misstrauisch.
    Trent zögerte neben dem Tisch, und Vivian rutschte wieder auf die Bank. »Zur Toilette.« Seine Augen glitten zu seinem leeren Bierglas, dann wieder zu mir, bevor er sich umdrehte und den hinteren Teil des Restaurants ansteuerte.
    Ich bekam Kopfweh. Das war vielleicht meine einzige Chance, allein mit Trent zu sprechen. Seufzend stand ich auf. »Vivian, pass auf Pierce auf, okay?«
    Vivian sah mich verwirrt an und ließ den Strohhalm los, durch den sie ihre Limo trank. »Man muss auf ihn aufpassen? Was wird er tun?«
    »Auf mich muss man nicht aufpassen«, erklärte Pierce empört, als ich meine Beine über das Boot schwang, wie Ivy es getan hatte. Allerdings hatte sie dabei wahrscheinlich besser ausgesehen. Ohne Vivian zu antworten, machte ich mich dran, Trent zu folgen, und mir fiel auf, dass er von den anderen Gästen abschätzend gemustert wurde. Er schien nicht bemerkt zu haben, dass ich hinter ihm war, bis der Lärm im Restaurant von Küchengeräuschen abgelöst wurde. Dann waren wir im relativ stillen hinteren Flur.
    »Trent«, sagte ich, als er die Tür der Toilette erreichte. Mit steifem Arm drückte er die Tür auf und ging hinein, ohne mich zu beachten.
    Ich wurde nicht langsamer, sondern folgte ihm mit gestrafften Schultern und angehaltenem Atem.
    Trent stand am Spiegel, den Kopf gesenkt und die Hände auf das Waschbecken gestemmt. Er wirkte schicksalsergeben. Aber als er den Kopf hob und mich im Spiegel entdeckte, zuckte sein Auge. »Raus.«
    Ich atmete durch und entschied, dass es hier drin nicht allzu schlimm stank. Urinale waren wirklich scheußliche Dinger. Ich ging an ihm vorbei, schaute unter die einzelne Kabine und trat die Tür auf, um sicherzustellen, dass niemand auf der Toilette stand. Vertrau mir, hatte er gesagt, aber er hatte Ku'Sox beschworen, und ich musste wissen, warum.
    »Du hast mich als Schutz angeheuert«, sagte ich steif. »Und ich erledige meinen Job.«
    Trent drehte sich um und lehnte sich gegen das Waschbecken. »Das ist eine Herrentoilette. Warte draußen.«
    Ich stemmte wütend die Hände in die Hüfte. »Ich meine mich zu erinnern, dass die Elfen, die dich unter dem Gateway Arch in St. Louis angegriffen haben, dieselben Teile hatten wie du.« Er runzelte die Stirn. Ich schlenderte nach vorne und fixierte ihn damit quasi am Waschbecken. »Erinnerst du dich an St. Louis? Wo der

Weitere Kostenlose Bücher