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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Elfen, aber sie haben so viel Mensch in sich, dass sie vielleicht nicht mal Magie
haben.«
    Ich zuckte mit den Achseln, weil ich mir das nach dem Gleichmut, mit dem Jenks' Kinder auf die zwei Angreifer reagiert hatten, schon fast gedacht hatte. Der Mann vor uns warf einen Blick zurück, als wir in den dunklen Flur traten, und ich lächelte spöttisch. »Ganz nach hinten«, wies ich ihn an, als wir an den zwei Bädern und den Schlafzimmern vorbeigingen, bevor wir die riesige Küche erreichten. Ich räusperte mich warnend, als Jack und Jill sich etwas zuflüsterten, und sie hielten die Klappe.
    Die Pixies sangen von Blut und Gänseblümchen, als wir die sonnendurchflutete Küche betraten, wo Trent sicher in einem selbst gezogenen Schutzkreis zwischen der unaufgeräumten Kücheninsel und der mit dreckigen Töpfen gefüllten Spüle stand. Das hell leuchtende Gold seines Schutzkreises war frei von Dämonenschmutz, und mir wurde unbehaglich. Er hatte gerade unter dem Schutz meiner Aura gestanden und hatte den Dreck gesehen, den ich angehäuft hatte. Dämonenschmutz. Hässlich. Schwarz. Dauerhaft — zumindest überwiegend.
    Die Küche war ohne Frage mein liebster Raum in der gesamten Kirche, mit ihren ausgedehnten Stahlarbeitsplatten, den Leuchtstoffröhren an der Decke und der Kücheninsel, die den Großteil meiner Zauberausrüstung beherbergte, wahlweise in den Hängeregalen darüber oder in den Schränken darunter. Es gab zwei Herde, so dass ich nicht auf derselben Flamme kochen und zaubern musste. Der neue Kühlschrank von meiner Mom stand an einer Wand. Neben der schädelförmigen Keksdose darauf saß Bis und schlief. Der kleine Gargoyle hatte wahrscheinlich versucht, über den Sonnenaufgang hinaus wach zu bleiben, und hatte sich verschätzt. Er war bis Sonnenuntergang ausgeschaltet, egal, wie laut wir waren — und langsam wurde es laut. Pixies schossen durch das kleine Fenster über der Spüle in den Raum und wieder hinaus. Ivys Computer befand sich auf dem großen Holztisch, der an der Innenwand stand, aber trotzdem hatte ich das Gefühl, dass der Raum mir gehörte. Dass Trent allein hier drin gewesen war, störte mich irgendwie.
    Jenks' Kinder schossen überall herum, zu aufgeregt, um sich hinzusetzen, und langsam bekam ich davon Kopfweh. Auch Trent wirkte, als hätte er Schmerzen. »Schau, Ivy! Elf hinter Glas!«, sagte Jenks, und ich seufzte, während ich gleichzeitig ein kurzes Ziehen an meinem Bewusstsein fühlte und Trent seinen Schutzkreis fallen ließ.
    Wie ein einziges Wesen stürzten sich Jenks' Kinder auf Trent. Er versteifte sich, tat aber nicht mehr, als das Gesicht zu verziehen, als Jrixibell ihn fragte, ob sie ihm eine Gänseblümchenkette machen dürfte. Ja, Jack und Jill waren vielleicht Elfen, aber sie waren nicht reinblütig wie Trent. Die Pixies ignorierten sie fast vollkommen.
    »Jenks ...«, drängte ich. Mir platzte von dem Lärm fast der Kopf, und ich warf einen Blick zu Bis. Dass der katzengroße, grauhäutige Junge das alles verschlafen konnte, war ein Wunder, aber da saß er, seine ledrigen Flügel eng an den Rücken gelegt. Seine schwarz behaarten Ohren hingen nach unten, und er hatte sich den löwenartigen Schwanz im Schlaf eng um die krallenbewehrten Füße gelegt.
    Jenks klapperte mit den Flügeln. »Okay, ihr alle!«, schrie er. »Jumoke, Jack, Jixy und Jhan, ihr könnt bleiben, wenn ihr leise seid! Der Rest: Raus in den Garten! Die geraden Zahlen räumen auf. Die Ungeraden bewachen die Grenzen. Nicht mal ein Schmetterling darf sie überqueren, ohne dass jemand davon weiß! Passt auf die Splat-Ball-Treffer auf. Haltet euch davon fern, bis wir sie mit Salzwasser behandeln können. Und niemand wirft Motten in die Pfützen, um rauszufinden, was dann passiert! Verstanden?«
    In einer Weile aus Zustimmung und Enttäuschung verteilten sie sich. Die älteren Kinder, die Jenks aufgezählt hatte, zogen sich auf das Hängeregal zurück. Ich atmete erleichtert auf und steilte fest, dass ich die gleiche Haltung angenommen hatte wie Jenks: die nackten Füße weit auseinander und die Hände in die Hüften gestemmt. Ich ließ die Arme sinken. »Sitz«, sagte ich zu den Möchtegern-Mördern und zeigte auf den Boden neben dem Kühlschrank. Vorsichtig rutschten sie nach unten. Mit einem wohligen Strecken schob Ivy mit einem bestiefelten Fuß die Hefte von ihrem Stuhl. Sie landeten mit einem Knall auf dem Boden und rutschten in einer Lawine bis an die Wand. Trügerisch ruhig und entspannt schlenderte

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