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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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siehst du die andere Seite, wo wir dumme Dinge tun, weil wir dich mögen. Rache ist die kleine Schwester, Ivy die große Schwester, ich bin der Onkel aus einem anderen Staat und du bist der reiche Neffe, den keiner wirklich mag, mit dem wir uns aber trotzdem abfinden, weil er uns leidtut. Lass mich einfach helfen, hm? Es wird dich nicht umbringen.«
    Ich bin die kleine Schwester?,
dachte ich und drehte mich, um zu sehen, was Ivy davon hielt. Sie lächelte ihr sanftes Lächeln mit geschlossenen Lippen.
    Schweigend — ich hoffte, nachdenklich — fuhr Trent weiter. Als wir in die Berge eintauchten, konnte man die Straße kaum noch sehen. »Schön«, sagte er schließlich und Jenks gab eine Wolke von aufgeregtem Pixiestaub von sich. »Aber ich erzähle dir nicht, was wir tun, bis wir dort sind.«
    »Okay, okay«, sagte Jenks und flog in einem Bogen auf seine Schulter. Sowohl Trent als auch ich versteiften uns, aber Jenks merkte davon nichts. »Erzähl es mir, wenn wir ankommen. Ich bin anpassungsfähig. Verdammt! Rache, das wird lustig!«
    »Ja, ein Riesenspaß«, sagte ich und warf Trent einen scharfen Blick zu. Wenn Jenks nicht zurückkam, würde ich mich auf Trent stürzen wie ein wütender ... Dämon. »Kein Flugzeug auf dem Heimweg«, fügte ich hinzu, und Trent nickte vorsichtig, um Jenks nicht abzuschütteln.
    »Keine Flugzeuge«, sagte Trent.
    »Und halt ihn warm. Er mag die Wärme.«
    »Gott, Rache. Halt den Mund!«, sagte Jenks und setzte sich. Er schien sich auf Trents Schulter heimisch zu fühlen. »Mir geht's gut. Wahrscheinlich stehlen wir nur den Ring seiner Großmutter zurück.«
    Irgendwie bezweifelte ich das, und während ich mich wieder im Sitz zurücklehnte, grübelte ich darüber nach, ob ich mich gerade gerettet oder verdammt hatte.

16
    Die Sonne war schon fast aufgegangen. Ich streckte mich in der feuchten Morgenluft neben dem Auto und fühlte jeden blauen Fleck, den ich mir im
Margaritaville
eingefangen hatte. Um diese Uhrzeit waren nicht viele Leute unterwegs, weder Inderlander noch Menschen, und die Stille sorgte dafür, dass wir leise sprachen. Entweder das, oder wir waren einfach zu fertig, um viel zu sagen. Hier zwischen den Gebäuden hatte sich der Nebel schon zurückgezogen, aber nach dem kurzen Blick, den ich im Vorbeifahren auf die San Francisco Bay geworfen hatte, würde es noch eine Weile dauern, bis er sich ganz auflöste und Alcatraz sichtbar wurde.
    Ich blinzelte zum heller werdenden Himmel hinauf und atmete tief durch, um den Geruch von Salz, altem Müll, Autoabgasen und den riesigen Petunienbüschen vor dem Hotel in mich aufzusaugen. Die Luft fühlte sich durch das Salz schlüpfrig an, und ich bewegte meine Schultern, als versuchte ich, in eine neue Haut zu passen. Das Hotel, das über uns aufragte, sah wahrscheinlich ganz nett aus. Ivy hatte reserviert, also musste es das wohl sein. Trent hatte auch ein Zimmer hier, was ziemlich praktisch war. Momentan war er bei Vivian und dem Portier. Ich holte erst mein Gepäck aus dem Kofferraum, dann Trents. Ivy hatte ihre Tasche schon und war bereits auf dem Weg ins Foyer. Mir tat alles weh, und ich stellte die Taschen mit einem Klicken auf den Boden.
    »Jenks, bleib in der Nähe«, sagte ich, als ich Pixies entdeckte, die sich um die riesigen Blumentöpfe kümmerten. Sie wirkten fast kriegerisch. Ein reisender Pixie war fast so selten wie ein allein reisender Vampir.
    Jenks schoss von mir weg, um zu beweisen, dass er keine Angst hatte, und das Licht glitzerte auf seinem Schwert. »Gott, es fühlt sich toll an, auf Meereshöhe zu sein«, sagte er und drehte sich zur unsichtbaren Bucht. »Riechst du das?«
    Ich verzog das Gesicht, als meine Gedanken zu Alcatraz wanderten. Jetzt schien es mir um einiges realer, dass ich dort landen konnte. »Sicher. Nett.« Aber es fühlte sich auf jeden Fall gut an, das Auto zu verlassen. »Willst du reinfliegen und die Lobby auf tödliche Zauber checken?« Vielleicht war ich ja übervorsichtig, aber wir hatten reserviert, und ich würde es dem Hexenzirkel zutrauen, dass sie hier versuchten, mich zu töten — nachdem Vivian fast die gesamte Fahrt mit uns verbracht hatte und sie wahrscheinlich keinen glaubwürdigen Zeugen für meinen Tod wollten.
    Er streckte die Daumen nach oben und folgte Trent nach drinnen, als der Portier auf seinen Platz zurückkehrte, um ein Taxi für Vivian zu rufen. Sie wohnte zusammen mit dem Rest des Hexenzirkels irgendwo an der Bucht in einem Privathaus. Nach einem kurzen Blick

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