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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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nett. Robbie — zur Hölle. Es war Oliver. Ich konnte es an der Art erkennen, wie er knurrte und schrie: »Erschießt sie beide!«
    »Runter!«, zischte Ivy und zerrte mich die Stufen zum oberen Wohnzimmer hinauf und hinter die Couch.
    »Mein Schutzkreis hat nicht gehalten!«, sagte ich und fühlte mich irgendwie verraten. Sie waren zu viert. Oliver sah aus wie Robbie. Diejenige, die sich als meine Mutter ausgab, war wahrscheinlich Amanda, da ich Wyatt an seinen harten braunen Augen und der strengen Miene erkannte. Und die letzte, dämlich aussehende Hexe — das war, wenn ich mich richtig an die Zeitungsartikel erinnerte, Leon.
    »Ihr konntet einfach nicht bis heute Nacht warten, hm?«, schrie ich, dann duckte ich mich hinter den riesigen Fernseher auf dem Drehtisch, der fast schon ein Raumteiler war. Gelber Schaum knisterte, wo Ivy und ich gestanden hatten. Ivy roch nach aufgeregtem Vampir, als sie sich neben mich kauerte, und ihre Augen wurden jede Sekunde schwärzer. Meine Tasche lag auf der Couch. Aber es war sowieso nichts drin, was mir helfen konnte.
    »Ich dachte, du hast gesagt, dass Erdmagie an der Küste nicht funktioniert«, hauchte Ivy atemlos, und ich riss sie wieder nach unten, als ich zwei sanfte Schüsse hörte.
    »Gewöhnlich tut sie das auch nicht«, sagte ich und ging in Gedanken mein Repertoire an magischen Tricks durch, aber mir fiel nichts ein. Sie hatten es perfekt getimt. Kein Wunder, dass sie nicht versucht hatten, mich auf dem Weg hierher zu töten. Hier war der einzige Ort, an dem ich hilflos war. »Aber sie sind der Hexenzirkel«, sagte ich, beäugte die schwarzen Blasen ihrer Magie und versuchte zu kalkulieren, wie lange das natürliche Salz in der Luft brauchen würde, um den Zauber zu brechen. »Du weißt schon, die Besten der Besten. Der Zauber muss ja nur lange genug wirken, um uns zu töten.« Ich sah sie an und fing an, mir Sorgen zu machen, während ich Olivers Forderung lauschte, dass wir uns zeigen sollten. »Wie lange dauert das?«
    »Drei Sekunden, wenn du dich nicht wehrst«, erklärte sie grimmig.
    Ja. Etwas in der Art hatte ich mir auch gedacht. Verdammt, wo war Pierce, wenn ich ihn brauchte? Mister Schwarzmagie wäre im Moment wirklich hilfreich.
    Die Schüsse hatten aufgehört, und ich war nicht überrascht, als ich Oliver sagen hörte: »Sie kommt nicht raus. Du gehst da lang, und ich komme von der anderen Seite.«
    Oooh, sie würden sich aufteilen. Dumme Entscheidung.
    Ich schaute zu Ivy und hatte das Gefühl, dass wir die Situation vielleicht doch noch retten konnten. »Ich nehme die zwei Kerle, du kümmerst dich um meine Mom und Robbie.«
    Ivys Blick wurde unkonzentriert, als sie ihre Ohren benutzte, um ihre Positionen im Raum zu bestimmen. »Nicht böse sein, Rachel«, flüsterte sie. »Aber deine Mutter kriegt eins aufs Dach.«
    Ich nickte, aber Ivy bewegte sich bereits. Sie stieß einen Schrei aus, als sie sich über den zaubergetränkten Teppich warf und auf die zerbrochene Tür zurollte. Ich stand auf und sah, dass ihre Rolle sie direkt vor meine schockierte Mutter führte. Mit einem Tritt gegen Wyatt schlug sie meiner Mom mit dem Handrücken ins Gesicht und schleuderte sie damit neben dem zitternden Tablett gegen die Wand. Amandas Arme knallten gegen die weiße Fläche, und sie verlor die Waffe, die auf den Boden fiel. Ivy packte sie und drehte sich grinsend um.
    Die Männer hatten sich verteilt. Der vernünftigere Wyatt eilte auf das Badezimmer zu, von wo aus er ein besseres Schussfeld hatte, der weniger erfahrene Leon tauchte in der Küche ab, um sich hinter dem Tresen zu verstecken. Oliver sprang ebenfalls Richtung Küche, als er die Waffe in Ivys Hand sah.
    »Hey!«, schrie ich. Ich blieb aufrecht stehen und duckte mich im letzten Moment unter Wyatts Schuss hinweg. Oliver warf einen Blick über den Tresen und schoss wild um sich. Fast hätte er Ivy getroffen. Sie verzog das Gesicht und packte sich Amanda, bevor die arme Frau ihr Gleichgewicht wiederfinden konnte, weil sie von ihrem Aufprall immer noch betäubt war. Olivers nächster Schuss traf sie direkt gegen die Brust. Amanda riss die Augen auf und verlor das Bewusstsein. Ihre Wut auf Oliver löste sich in einem zauberbedingten Koma auf.
    »Schießt auf sie! Schießt auf den Vampir!«, verlangte Oliver, und Wyatt streckte den Kopf aus der Badezimmertür. Sein Blickfeld war nicht so groß, wie er es sich gewünscht hatte, und er musste sich aus der Deckung begeben, wenn er einen guten Schuss auf mich

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