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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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hätte es eine Wand getroffen, und wirbelte zu Wyatt zurück. Er riss die Augen auf und zog sich zurück und die kleine Kugel verschwand irgendwo im Bad. Ich konnte es. Es würde funktionieren!
    »Iacio!«,
schrie ich wieder und warf einen zweiten Ball zurück auf Leon. Der Mann duckte sich hinter die Kücheninsel und in seinen braunen Augen stand Angst.
    »Rhombus!«,
schrie ich, und die zwei Schüsse von Oliver trafen meine Schutzblase, während ich mich duckte, weil ich mich nicht darauf verlassen wollte. Die Bälle verlangsamten sich, als wären sie gegen ein Gazenetz geflogen, und fielen dann intakt zu Boden.
    »Rachel!«, schrie Ivy, und ich wirbelte mit erhobener Hand herum, um Wyatts nächsten Schuss abzuwehren. Ich hatte nicht genug Zeit für einen Zauber und mein Schutzkreis brach bereits wieder zusammen. Ich sprang in Deckung. Sein Schuss verfehlte mich um ein gutes Stück, als er zu früh abdrückte, um sich dann hinter einem eigenen Schutzkreis zu verschanzen. Dreck, es funktionierte nicht, aber während ich mich noch wappnete, um einen weiteren Zauber abzulenken, konnte ich sehen, wie die Masse an der Badezimmerdecke
endlich
tropfte.
    Wyatt zuckte zusammen, als der Zauber seinen Kopf traf, befühlte die kalte Stelle und riss entsetzt die Augen auf. Er suchte meinen Blick, und ich sah ihn an, während ich hören konnte, dass Ivy auf Oliver und Leon schoss. »Dämonenbrut«, sagte Wyatt mit hasserfülltem Blick, dann rollten seine Augen nach oben, und er fiel um.
    Zwei erledigt. Zumindest, bis der Zauber vom Salz in der Luft aufgelöst wurde.
    Mit einem Grinsen zog ich heftig an den zerbrochenen Kraftlinien und speicherte tief in mir Energie, die nach geborstenen Steinen schmeckte. Ivy hatte keine Munition mehr und schmiss angewidert ihre Waffe auf den Boden. Trotzdem versteckte sie sich nicht hinter der Tür, sondern stiefelte dreist auf die Küche zu — zu mir.
    Das schmale Gesicht meines Bruders, das Oliver trug, war hässlich gerötet, während er in der Küche stand und auf mich schoss, wobei er für jeden Schritt, den ich auf ihn zutrat, ein kleines Stück zurückwich. Er wurde immer verängstigter und schoss immer wilder um sich, als ich seine Magie mit schnell errichteten Schutzblasen stoppte, die ich wieder senkte, sobald seine Magie sie getroffen hatte. Ich fühlte mich wie ein Dämon, unaufhaltsam, und ein Teil von mir machte sich Sorgen, während ich dieses Gefühl gleichzeitig genoss.
    »Warum stirbst du nicht?«, schrie er mich an, als ich ihn an Leon vorbei nach hinten drängte. Die junge Hexe kauerte mit zitternder Waffe in einer Ecke. Aber Oliver kapierte es immer noch nicht. Vier Mitglieder des Hexenzirkels reduziert auf zwei, bald schon nur noch eines, und all das wegen ein bisschen mehr Wissen. Dabei war ich nicht mal schwarz. Ich konnte Kraftlinienenergie speichern, und sie konnten es nicht. Das hatte den Unterschied ausgemacht.
    »Halt endlich den Mund«, sagte ich. Ich konnte Ivy hinter mir fühlen und riss das Bein in einem weiten Halbmondtritt nach oben. Dass Oliver immer noch aussah wie mein Bruder, war ein Bonus.
    Oliver riss die Augen auf und schrie protestierend auf, als er meinen Fuß auf sich zurasen sah. »Nein!«, konnte er noch schreien, dann traf ich sein Kinn.
    Die Erschütterung übertrug sich nach oben, und ich sprang zurück und hüpfte auf einem Bein, während der andere Fuß in scharfem Schmerz pulsierte. Genau deswegen hatte ich nicht die Faust benutzt. Ich stolperte. Ivy packte meinen Arm, und zusammen fanden wir unser Gleichgewicht. »Du musst wirklich endlich die Klappe halten«, flüsterte ich, das Gewicht auf dem guten Bein, während ich auf Oliver herabschaute, der bewusstlos an den Küchenregalen lehnte. Trankflecken zischten und brodelten, und ich schaute nach oben, um sicherzustellen, dass nichts an der Decke hing, um auf mich herabzutropfen. Ich war erschöpft, und als Ivy mich losließ, runzelte ich die Stirn.
    Mein Blick wanderte zu Leon, der sich angsterfüllt gegen die Schränke drückte. Verängstigt ließ er die Waffe fallen und schob sie über die Fliesen auf uns zu. Anscheinend war es bis auf die gerichtlichen Folgen vorbei.
    Ivy lächelte die junge Hexe an, und ich ging vor Oliver in die Hocke und befühlte die Kette des nicht ganz legalen Kraftlinienzaubers, der ihn in meinen Bruder verwandelte.
Te-ee-eu-uer.
Ich riss fest genug daran, um die Kette zu sprengen, und warf das Amulett in die Spüle. Das Gesicht meines Bruders flackerte und

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