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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Flur stand meine Mutter in einem gelben Sommerkleid und mit einem Strohhut. Sie wirkte unruhig. Neben ihr stand Robbie, die Haare nach hinten gekämmt und einen fröhlichen Ausdruck auf dem Gesicht. »Es ist meine Mom!«, sagte ich und streckte den Arm aus. Die Tür öffnete sich einen Spalt, dann wurde sie wieder zugeschlagen, und ich verlor den Halt an der Klinke.
    Ich drehte mich zu Ivy um und hörte, wie meine Mutter vor der Tür missbilligend schnaubte. »Ivy!«, protestierte ich, aber der Blick in ihren schwarzen Augen ließ mich einen Schritt zurückweichen.
    »Das ist nicht deine Mom«, sagte sie und mir wurde kalt.

19
    Ich starrte auf die geschlossene Tür und hörte ein gemurmeltes Gespräch dahinter. »Wie meinst du das?«, fragte ich Ivy, und sie zuckte mit den Schultern.
    »Woher soll sie wissen, dass du hier bist? Hast du sie angerufen? Ich nicht.«
    Nein, hatte ich nicht. Ich schaute wieder durch den Spion und sah, dass sie und Robbie über die Sache diskutierten. »Sie weiß, dass ich irgendwo in der Stadt bin«, sagte ich. »Sie ist verrückt, aber nicht dumm, und wahrscheinlich weiß die Presse, wo Trent sich aufhält.«
    »Rachel?«, rief meine Mom. »Ich will vor dem Prozess noch mit dir reden, Liebes.«
    Ivy schüttelte den Kopf. »Sie flucht nicht. Und wann war Robbie jemals glücklich, dich zu sehen?«
    Ich runzelte die Stirn und schielte wieder durch das Guckloch, um meine Mom besser zu sehen. Ihre Schuhe passten nicht zu ihrem Kleid, und Robbie lächelte immer noch. Der letzte Punkt entschied die Sache. »Du hast Recht.« Ich erhob die Stimme und schrie: »Netter Versuch! Geht weg!« Ich ging hinter der Tür in die Hocke und fühlte mich wie das kleine Geißlein, das den großen, bösen Wolf nicht reinließ.
    »Ist Trent da?«, fragte der Mann, der nicht Robbie war, und seine Stimme klang seltsam.
    Ivy lehnte sich Richtung Tür. »Nein«, sagte sie angriffslustig. »Und was macht ihr jetzt?«
    Ich schlug ihr auf die Schulter, und sie blinzelte mich unschuldig an. Der braune Ring um ihre Augen verschwand, und ich wich einen Schritt zurück. »Warum hast du ihnen das erzählt?«
    »Um die Sache zu beschleunigen. Ich will heute Abend den Sonnenuntergang über der Bucht sehen.«
    Ich seufzte und lehnte mich wieder zum Spion, aber ich erhaschte nur einen kurzen Blick auf die beiden, die sich über ein leuchtendes Kraftlinienamulett beugten, bevor ich mich zur Seite warf und Ivy mitnahm.
    Ihr Protestschrei wurde von einem lauten Knall übertönt, und die schwere Stahltür flog nach innen und landete auf der ersten Couch im Wohnzimmer.
    »Heilige Scheiße«, schrie ich und kämpfte um mein Gleichgewicht. Als ich den rauchenden Türrahmen sah, griff ich nach einer Kraftlinie, aber die Energiequelle quoll durch meine geistigen Finger wie Scherben eines zerbrochenen Spiegels. Es tat weh, und ich kämpfte darum, mein Chi mit dem scheußlichen Zeug zu füllen.
    Der Rauch verzog sich, und ich ließ Ivy los, als Robbie und meine Mutter hereinkamen. Jetzt war offensichtlich, dass sie es nicht waren, und ich verzog das Gesicht, als ich Wyatt und diese junge Hexe aus dem Zirkel hinter ihnen bemerkte. Verdammter Mist! Trent hatte Recht gehabt. Sie würden versuchen, mich umzubringen.
    »Ihr!«, rief ich, dann jaulte ich auf, duckte mich und versuchte, einen Schutzkreis zu errichten, als Robbie eine kleine Luftpistole herauszog und auf mich richtete. Heiliger Dreck, sie hatten alle Luftpistolen!
    Der Schutzkreis um Ivy und mich wurde durchlässig und brach in sich zusammen. Er flackerte einfach einmal auf und fiel dann in sich zusammen. Schockiert blieb ich stehen, während Ivy sich das Tablett vom Couchtisch schnappte. Die Reste der Cracker und der kalte Braten flogen durch den Raum, als sie es hochriss, um den Splat Ball abzufangen. Er traf die Oberfläche mit einem Ping und dem Zischen von Magie. Gelber Schaum bildete sich und wurde schnell schwarz, weil das Salz in der Luft auf ihn wirkte. Ivy verzog die Lippen zu einem höhnischen Lächeln und warf das Tablett wie ein eckiges Frisbee auf meine Nicht-Mutter.
    Sie ließ ihre gezogene Pistole fallen und sprang aus dem Weg, wobei sie gegen Robbie knallte und seine Waffe zur Seite schlug. Sein Splat Ball traf die Decke. Trent würde ziemlich sauer werden. Das Tablett knallte gegen die Wand und blieb zitternd stecken. Es hätte problemlos ein paar Rippen brechen können. Was auch immer in diesen Splat Balls war, mit denen Robbie um sich schoss, es war nicht

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