Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
abgeben wollte. Aber er zielte nicht auf mich, und ich warf eine Vase in seine Richtung. Ich kniff die Augen zusammen, als sie von einem schnell errichteten Schutzkreis abprallte und auf den Fliesen zerschellte. Entweder war er an die schrecklichen Linien hier gewöhnt oder er benutzte einen Vertrauten.
    Wutentbrannt schoss Wyatt auf mich und ich duckte mich wieder. Das gab Ivy die Sekunde, die sie brauchte, um Deckung zu finden. Auf Adrenalin war sie wunderschön. Sie glitt zu mir zurück und blieb geduckt im Schutz des Fernsehers stehen. »Ich habe dir was mitgebracht«, sagte sie und gab mir Amandas Waffe. Ich warf einen kurzen Blick auf die bewusstlose Hexe. Der Zauber löste sich nicht so schnell auf, wie ich erwartet hatte. Musste ziemlich starkes Zeug sein. Ich wette, sie war stinksauer, weil einer von Olivers Zaubern sie erledigt hatte. Wieder mal.
    »Danke«, sagte ich, als ich die Waffe in der Hand wog, dann ballerte ich ein paar Schüsse in die generelle Richtung von Küche und Bad, nur, um sie wissen zu lassen, dass ich sie hatte. »Hey!«, schrie ich, die Augen immer noch auf Amanda. »Was habt ihr in den Splat Balls, Jungs?«, fragte ich. »Wird Amanda in Ordnung kommen oder sollen wir eine Auszeit ausrufen?«
    »Gib mir Deckung!«, schrie Oliver Leon an, und Ivy lachte leise, als die junge Hexe sich weigerte. Dass man gut mit Magie umgehen konnte, bedeutet noch nicht, dass man gerne sein Leben riskierte. Wyatt streckte den Kopf vor, und ich schoss auf ihn. Sein aufflackernder Schutzkreis lenkte den Schuss an die Decke ab, von wo aus der Schaum auf den Teppich tropfte. Dabei kam mir eine Idee, und ich zielte auf die Decke im Bad. Zwei kurze Plopps später und über der Schwelle hing eine grauenhafte schäumende Masse und bildete einen giftigen Stalaktiten. Mit ein wenig Glück würde es auf Wyatt tropfen.
    »Wie kommt es, dass seine Magie funktioniert?«, fragte Ivy.
    Ich drückte mich tiefer in den Schutz des Fernsehers. »Er ist an die Kraftlinien hier gewöhnt.« Ich wünschte mir, bei mir wäre es genauso. Aber um fair zu sein, auch seine Schutzblasen hielten nicht lang. Vielleicht gab es da einen Trick.
    »Hey, Ivy«, sagte ich, als mir plötzlich ein Gedanke kam. Ich konnte kaum eine Kraftlinie anzapfen, aber ich kannte einen Zauber, der schnelle Energiestöße benutzte statt ein langsames Ziehen an der Linie wie zum Beispiel ein Schutzkreis. Vielleicht konnte ich etwas tun, wenn ich weiter Energie speicherte und sie damit sozusagen filterte. »Ich habe eine Idee«, sagte ich, drehte die Waffe um und öffnete das Magazin.
    Ivys erst verwirrter Gesichtsausdruck wurde amüsiert, als ich einen kleinen gelben Ball in meine Hand schüttelte. Offensichtlich erinnerte sie sich an unsere Spiele auf dem Friedhof, wo ich Splat Balls abgelenkt hatte, die Ivy auf mich abschoss und die Pixies auf mich warfen. Ich brauchte nur ein wenig Kraftlinienenergie und ein Bezugsobjekt. »Aber du kannst keine Linie anzapfen«, protestierte sie, als ich das Magazin wieder in die Waffe rammte und ihr die Pistole gab.
    »Kann ich schon. Ich kann sie nur nicht besonders lange halten«, erklärte ich und straffte die Schultern, als die fragmentierte Energie in mich floss, mein Chi füllte und überfloss, um in meinem Kopf gespeichert zu werden. Mein feuchtes Haar würde liegen bleiben und mich damit nicht verraten. »Also, du nimmst die Waffe und ich lenke einfach ab, was sie schießen.« Ich brauchte Pierce nicht. Wir konnten das zusammen schaffen, wie wir es immer taten. Mich auf ihn zu verlassen hatte mich weich werden lassen.
    Ivys Lächeln wurde breiter. »Bereit?«, fragte sie und duckte sich, als ein Splat Ball nur Zentimeter über ihren Kopf hinwegschoss.
    War ich nicht, aber sie war bereits losgesprungen, und das leise Plopp-plopp-plopp komprimierter Luft gesellte sich zu ihren Schreien, als sie zu der zerbrochenen Tür sprang und sie nach oben riss, um dahinter in Deckung zu gehen. Ich stand auf, den Splat Ball locker in der Hand. »Hey!«, schrie ich und alle Köpfe drehten sich zu mir.
    Mit leuchtenden Augen richtete Oliver seine Waffe auf mich. Mein Herz raste. Vier Luftstöße erklangen, aber ich bewegte bereits die Hand. Daumen und kleiner Finger zeigten die Richtung und Entfernung an, die drei mittleren Finger verliehen meinem Zauber Stärke.
»Iacio!«,
schrie ich und fühlte einen Energieabfall in meinem Chi.
    Mein Kraftlinienzauber traf den Splat Ball, der auf Ivy zuschoss, das gelbe Plastik prallte ab, als

Weitere Kostenlose Bücher