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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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verschwand, um Oliver zurückzulassen, immer noch bewusstlos und mit Speichel im Mundwinkel. Ich stand auf und wünschte mir, ich hätte ein paar Zip-Strips. Er hatte ein rotes Mal auf der Wange, das bereits anschwoll. Verdammt, mein Fuß tat weh.
    »Wirst du brav sein?«, fragte Ivy Leon, und als er nickte, schlenderte sie aus der Küche. Ich beobachtete sie ein wenig besorgt. Sie hatte sich gestern um sich gekümmert und hatte also keinen Hunger, aber Kämpfe brachten immer das Schlimmste in ihr an die Oberfläche.
    »Pass auf diesen tropfenden Trank auf«, warnte ich sie, und sie zog Wyatt auf den Teppich, bevor sie ihn hochhob und ohne großes Tamtam neben Oliver warf. Als Nächstes kam Amanda. Zumindest ging ich davon aus, dass es Amanda war.
    »Was wirst du mit uns machen?«, flüsterte Leon. »Man wird uns vermissen. Du kannst uns nicht töten.«
    »Mein Gott, denkst du wirklich, ich will euch töten?«, fragte ich angewidert, auch wenn mir kurz der Gedanke gekommen war, sie einfach aus dem Fenster zu schubsen. Aber sie würden immer weiter Meuchelmörder hinter mir herschicken, bis ich ins Jenseits floh und jeder meiner Bekannten im Gefängnis saß. Aber er hatte eine wichtige Frage gestellt. Ich hatte sie. Und jetzt?
    »Warum konntet ihr mich nicht einfach in Ruhe lassen?«, fragte ich wütend. Ich trat zur Seite, um Ivy mehr Platz zu geben, als sie das Ebenbild meiner Mutter in die Küche zog und über Wyatt drapierte. Die Lider der Frau bewegten sich schon, weil der Zauber sich langsam löste. Auch Oliver bewegte sich, und als Erstes schossen seine Finger zu seiner angeschwollenen Wange. Gut. Ich hatte ihm einiges zu sagen. Dass die Tränke so lange gehalten hatten, bewies, dass es Hexenzirkel-Magie war. Oliver mochte ja wirken, als wäre er dämlich und langsam, aber das war er nicht. Er war nur einfach unglaublich rückständig.
    »Habt ihr einen Gegenzauber?«, fragte ich Leon, weil ich die Sache ein wenig beschleunigen wollte.
    Er drückte sich immer noch in die Ecke, und sein Blick glitt zur Vordertasche von Wyatts Jacke. »S-Salzwasser«, stammelte er.
    »Danke.« Vorsichtig durchsuchte ich die bewusstlose Hexe, bis ich einige kleine Phiolen fand.
    Erst jetzt nahm ich meiner Nicht-Mutter das Amulett ab und feixte, als eine untersetzte blonde Erdhexe erschien. Ja, es war Amanda. Ich öffnete die erste Phiole und kippte sie über ihr aus. Sie wachte fluchend auf, löste sich von Oliver und setzte sich mit dem Rücken zu den Küchenschränken. Als Nächstes kam Wyatt, der mich böse anstarrte, kaum dass er seine Augen wieder scharf stellen konnte.
    »Wenn du dich bewegst, breche ich dir die Finger«, erklärte ich der Kraftlinienhexe, dann drehte ich mich zu Amanda um und ging in die Knie, um ihr in die Augen zu schauen. »Hi, Amanda«, spottete ich. Ihre Lippen bewegten sich, aber sie sagte nichts, vollkommen erstarrt vor Angst. »Mach dir keine Sorgen«, erklärte ich, als ich aufstand und ein paar Schritte zurücktrat, »Ich werde dich nicht fressen. Zumindest nicht heute. Wenn ihr mich zwingt, mich im Jenseits zu verstecken, ändere ich allerdings vielleicht meine Meinung.«
    Ivy reichte mir schweigend eine der verbliebenen zwei Waffen, bevor sie sich im breiten Durchgang zur Küche positionierte. So versperrte sie ihnen den Fluchtweg und hatte trotzdem eine gute Sicht durch den offenen Türrahmen auf den Flur. Sie stand breitbeinig da, die Hände in die Hüften gestemmt und mit dunklen Augen. Die Angst und Wut im Raum löste sich bei weitem nicht schnell genug auf. Sicher, der Hexenzirkel war besiegt, und wir hatten ihre Waffen, aber was sollte ich jetzt mit ihnen anstellen? Trent würde sie mit einem Vergessenszauber belegen. Pierce würde sie wahrscheinlich an Al übergeben wollen, nachdem Leute ihres Schlages ihn lebendig begraben hatten. Ich würde nichts davon tun und ausgerechnet mich nannten sie schwarz. Das war einfach nicht fair. Frustriert streckte ich mir die Waffe in den Rockbund.
    »Dafür wirst du brennen«, knurrte Oliver.
    Ich hatte genug. Wütend packte ich ihn am Kragen und schüttelte ihn. »Du hättest auf Vivian hören sollen!«, sagte ich, dann rammte ich ihn wieder gegen den Schrank. Er befühlte mit einer Grimasse seinen Hinterkopf und hatte bei weitem noch nicht genug Angst.
    »Also?«, fragte Ivy. »Soll ich ein paar Freunde ausfindig machen und sie aussaugen?«
    Ich verzog das Gesicht und fragte mich, ob Vivian wusste, wo sie waren, und ob es ihr gutging. Vielleicht

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