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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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fragte Oliver. Ich schüttelte den Wachmann ab und blieb im heißen Scheinwerferlicht stehen, während fremde Leute nach meinem Blut schrien und diejenigen, denen ich vertraute, entweder schwiegen oder sich gegen mich verschworen. Trent hatte gesagt, ich solle ihm vertrauen, aber jeder Instinkt in mir schrie danach, zu kämpfen.
    »Ich kann sie verfluchen«, sagte Trent, und Vivian riss die Augen auf. »Sie ins Jenseits schicken, wohin sie sowieso fliehen würde, aber sie so verfluchen, dass sie nicht zurückkehren kann, außer sie wird beschworen.«
    »Du Hurensohn!«, kreischte Jenks, und heißer roter Staub rieselte von ihm herab.
    »Wie der Dämon, der sie ist?«, sagte Oliver mit einem bösartigen Lächeln, aber ich konnte nur starren. Gab es so etwas, oder war das Teil seines Plans? Wollte er einen vorgetäuschten Fluch auf mich legen, um mich vom Radar des Hexenzirkels verschwinden zu lassen? Brooke hatte mir etwas Ähnliches angeboten. Wie würde mein Leben jetzt aussehen, wenn ich das Angebot angenommen hätte?
    »Na ja, sie ist ein Dämon, oder nicht?«, erklärte Trent mit einem verschwörerischen, hinterhältigen Lächeln.
    Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Er hatte gesagt, ich solle ihm vertrauen, aber das ...
    »Oliver, das können wir nicht!«, rief Vivian, bestürzt genug, um mir zu verraten, dass es vielleicht tatsächlich möglich war. »Das ist unmenschlich.«
    »Sie ist ein Dämon!«, rief Oliver. »Menschliche Moral findet bei ihr keine Anwendung!«
    Ein Schlag erschütterte die Barriere über der Bühne, und alle duckten sich, als das schimmernde Jenseits pulsierte. Ivy hatte einen Stuhl hochgerissen und geworfen.
    Sie wirkte wild, ihre Augen waren schwarz, und sie zitterte vor entfesselter Wut. Oliver schenkte dem tobenden Vampir nur einen abfälligen Blick. »Können Sie das?«, fragte er Trent.
    Pierce wurde zurückgehalten. Ich wusste, dass er sich lösen konnte und nur meinem abwartenden Vorbild folgte. Trent warf ihm einen kurzen Blick zu, bevor er nickte. Mein Herz raste.
Ihm vertrauen?
    »Ich brauche ein Kollektiv«, sagte er, und plötzlich konnte ich mir vorstellen, wie mein Leben endete. Ich würde niemals zurückkehren können, nie wieder die Sonne sehen — außer, es war Teil seines Plans.
Wie schlimm war es,
fragte ich mich,
als er der Sklave eines Dämons war? Wie viel Hass hat er vor mir versteckt? Wird er mich jetzt auslachen? Mir wehtun?
    »Du widerlicher Elf! Das ist meine Tochter!«, schrie meine Mutter, und Trent zuckte zusammen. Er war enttarnt worden. Sein Geheimnis war verraten. Aber ich ging nicht davon aus, dass es eine Rolle spielte. Er hatte die Ohren seiner Tochter nicht kupiert. Mit ihr würden die Elfen sich outen. Die Richtung der nächsten Generation. Er hatte mir ein Mitspracherecht eingeräumt. Oder war alles nur eine Lüge?
    Oliver setzte sich in Bewegung. »Isoliert sie«, befahl er und zeigte auf meine Mutter und Ivy, die jetzt heftig zitterte. »Bildet ein Kollektiv! Wir machen das jetzt!«
    »Oliver! Wir müssen erst darüber nachdenken!«, verlangte Vivian und trat ihm in den Weg, aber Oliver winkte der Security, und sie wurde zurückgerissen.
    »Du bist überstimmt«, sagte Oliver befriedigt. »Bringt sie zum Zirkelmitglied Pierce.«
    Mir war schlecht, und ich konnte mich nicht bewegen. Es war nicht der Plastikstreifen mit dem verzauberten Silberkern, der mich davon abhielt zu reagieren, es war Trent. Er hatte gesagt, ich solle ihm vertrauen. Er hatte gesagt, ich würde verlieren müssen. Er hatte mir gesagt, ich solle ruhig gehen, aber ich wusste nicht, warum!
    Das Licht von oben verschwand, als die Security mich in einen Schutzkreis schob, den eines der jüngeren Mitglieder des Hexenzirkels gezogen hatte. Ich fiel auf die Knie, und Trents Schatten ragte bedrohlich vor mir auf. Ich sah auf, und sein eiskaltes Gesicht machte mir Angst. Lucy schrie in den Armen eines anderen — und ihr Geheul gab meinen Ängsten eine Stimme. »T-Trent?«, stammelte ich. Er konnte es. Er hatte gesagt, dass er einen Fluch hatte, und ich glaubte ihm, dass er es konnte. Er hatte die ganze Fahrt über wilde Elfenmagie benutzt und offensichtlich konnte er mir nun einen neuen Trick vorführen.
    »Verrate mich, und ich werde nicht ruhen, bis du tot bist«, schwor ich, meine Hände hinter dem Rücken gefesselt, auf den Knien vor ihm und dem gesamten Hexenrat.
    Er packte meine Schulter und riss mich unter der Zustimmung des Publikums auf die Beine. Anscheinend hatten wir uns

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