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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Ein schwaches Licht durchbrach die Dunkelheit, und Ku'Sox streckte seine Klauen aus und riss meine Seele auf, bis ich Erinnerungen verlor wie Tränen.
Ich öffne die Linie,
dachte ich, und Ku'Sox kämpfte, bemühte sich, durch das Loch zu kommen und versagte, weil er gegen eine Barriere stieß, die er nicht sehen konnte.
    Ich öffne die Linie!,
dachte ich konzentrierter.
Ich rette dein Leben, Ku'Sox. Vergiss das niemals.
    Ich werde dich umbringen!,
schrie er. Es war ein Schwur.
Du bist tot. Tot!
    Tot für dich,
stimmte ich zu.
Du wirst mich und diejenigen, die ich liebe, für immer in Ruhe lassen!,
verlangte ich, während sich weiter Stücke von mir lösten und Staubpartikel aus Gedanken im Nichts verglühten.
Versprich es, oder ich lasse dich hier sterben!
    Du bist tot,
schluchzte er, und jetzt klangen seine Worte eher nach Versprechen, nicht mehr nach Drohung. Er kapitulierte, weil seine Seele anfing zu brennen.
Für mich bist du tot. Du und die deinen sind sicher.
    Ich fing an, seine Aura so zu verschieben, dass sie sich Als anglich. Es war schwer, obwohl das ungehörte Geräusch an uns pulsierte und die Farben, die niemand je gesehen hatte, mich blendeten.
Gut,
dachte ich wild.
Denn wenn du jemals wieder jemanden berührst, der mir etwas bedeutet, werde ich dich finden. Und dann werde ich dich hierher zurückprügeln, damit du stirbst wie die anderen.
    Eine winzige Öffnung tat sich auf, und er entglitt mir, schoss hindurch und schloss sie hinter sich wie eine Falle.
    Er war verschwunden. Allein wand ich mich in Schmerzen und bemühte mich, genug Erinnerungen zusammenzukratzen, um meine eigene Aura anzupassen. Ich musste entkommen, bevor ich im Nichts zerrissen wurde. Ich würde nicht zu Al gehen, der jetzt mit Ku'Sox
Backe, backe Kuchen
spielte.
    Die Erinnerungen an die, die mir am meisten bedeuteten, stiegen vor meinem inneren Auge auf: Erinnerungen an Jenks, der mich spöttisch angrinste, die Hände in die Hüften gestemmt und Sonnenstrahlen im Haar. Das sanfte Lächeln, das Ivy sich selbst zugestand, wann immer sie dachte, niemand würde sie beobachten. Trent, das Gesicht erfüllt von Liebe, als er seine Tochter ansah —und dann seine machtvolle Grazie, wenn er auf einem Pferd saß, während die Hunde heulten und der Mond am Himmel stand. Und Pierce, eine winzige, angedeutete Berührung, die ich nicht wieder fühlen würde, das sanfte Atmen eines anderen neben mir. Ich konnte ihn nicht haben, und er liebte mich trotzdem.
    Nacheinander klammerte ich mich an sie, um einen Ausweg zu finden, aber Stück für Stück wurden mir die Erinnerungen von der Energie um mich herum aus den Händen gerissen. Ich brannte, bis mir klarwurde, dass meine Aura verschwunden war. Es gab nichts mehr, was die Linie erkennen konnte. Ich konnte nicht schnell genug denken, und ich würde hier sterben, zwischen dem Kreischen der unausgeglichenen Energien und den vergessenen Seelen von Dämonen, die nicht lieben konnten. Gefangen in unaussprechlicher Qual legte ich meine restlichen Erinnerungen um meine Reste und bemühte mich, an den Schmerzen vorbeizuschauen, einen anderen Gedanken zu bilden, um zu beweisen, dass ich noch lebte. Aber es war zu spät, und Entsetzen überschwemmte mich, als meine Gedanken einen Sprung machten und für einen Moment verschwanden, um schwächer als vorher zurückzukehren.
    Ms. Morgan!,
traf mich eine panische Stimme, die sich sofort zurückzog und nur den Geruch von erhitztem Stein zurückließ.
    Bis?
Mein Geist wollte nicht mehr arbeiten, als meine Seele anfing zu brennen. Das Gefühl von trockenem Kies und die scharfe Gegenwart von mit Ionen angereichertem Wasser wurde stärker. Ich fühlte, wie er seine Seele um meine legte, und trotzdem brannte ich noch.
    Hilf mir, Bis,
presste ich hervor und dann verschoben sich die gebrochenen Reste meiner Seele mit einem hellen Geräusch.

30
    Ich schrie schmerzerfüllt, und es war real. Meine Qual gesellte sich zum überraschten Schrei einer Frau und dem plötzlichen Weinen eines Babys. Mein Gesicht knallte auf einen Fliesenboden. Mit ausgebreiteten Armen und Beinen lag ich auf kalten Fliesen und brannte, während die salzgeschwängerte Luft meine Haut verätzte. Ich stand in Flammen und versuchte mich zu bewegen, während der Boden unter mir wankte.
    »Mein Gott. Rachel?«
    Es war Trent, und ich fing an zu weinen. Bis hatte mich gefunden und zu Trent gebracht. Ich konnte nicht aufstehen. Jeder Atemzug tat weh. Jemand hatte einen hysterischen Anfall, und Lucy —

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