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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Tisch in der Mitte des Raums entschieden, nicht direkt am Fenster, aber in der Nähe. Seltsamerweise wirkte er nicht fehl am Platz, obwohl er nicht zu den derben Tiermenschen und den grübelnden Hexen passte, die ich-will-gar-nicht-wissen-was rauchten. Vielleicht lag es an Jenks, der auf dem Serviettenhalter saß.
    »Wir können hier nicht den ganzen Tag verplempern«, sagte Trent, als ich mich ihm gegenüber auf den Stuhl fallen ließ.
    »Wir können deine Dusche auslassen, wenn du möchtest«, antwortete ich und stellte meine Tasche so ab, dass ich das Tödliche-Zauber-Amulett daran sehen konnte.
    Er runzelte die Stirn, und seine grünen Augen wirkten im dämmrigen Licht fast schwarz. »Ich bin nicht ständig hundertfünfzig gefahren, damit ihr die Zeit unter einem Duschkopf verschwenden könnt«
    »Ich habe immer noch Staub vom Gateway Arch im Haar«, sagte ich und spielte an meiner Tasse herum, in der Hoffnung, bald Kaffee zu bekommen. »Ich weiß, dass wir es eilig haben. Ich will mindestens so dringend ankommen wie du.«
    Trent schwieg, und Jenks sah mit unglücklicher Miene zwischen uns hin und her.
    »Du siehst müde aus«, meinte ich schließlich, als Jenks mir bedeutete, endlich etwas zu sagen.
    Trent entspannte sich etwas. »Das bin ich auch«, gab er zu, und Jenks wirkte wieder etwas fröhlicher.
    »Mir macht es nichts aus, für eine Weile zu fahren«, sagte ich und versuchte, den Blick der Kellnerin einzufangen.
    »Das wäre nett, Rache«, sagte Jenks bissig. Er stemmte die Hände in die Hüften und verlor silbernen Staub. »Nachdem du bis jetzt nur ungefähr dreihundert Kilometer gefahren bist.«
    »Nein«, widersprach Trent. »Du brauchst die Hände frei, falls der Hexenzirkel ...« Er zögerte, bevor er mit einer Schulter zuckte. »Falls die Withons noch jemanden schicken«, sagte er dann.
    »Ja, okay«, meinte Jenks, aber ich war überrascht, dass er sich überhaupt auf Trents Seite gestellt hatte.
    Endlich kam die Kellnerin mit zwei Kannen in der Hand auf uns zu. Sie wirkte wie mindestens sechzig und roch gleichzeitig nach Tiermensch und Hexe, also konnte ich nicht klar bestimmen, was sie war. Sie trug Cowboystiefel und eine Schürze, und beides wirkte an ihr bequem. »Morgen, Leute«, sagte sie, und ihr abschätzender Blick versuchte offensichtlich, uns alle einzuordnen. »Normal oder entkoffeiniert?«
    »Ähm, normal«, sagte ich, und Trent legte eine Hand über seine Tasse.
    »Entkoffeiniert«, sagte er. Der Duft von Kaffee breitete sich über dem Tisch aus, als sie erst mir und dann Trent eingoss. Jenks flog zu meiner Tasse und holte sich eine pixiegroße Portion, während die Kellnerin ihn beobachtete. Sie wirkte misstrauisch, nicht bezaubert, und ich vermutete, dass sie schon mal mit Pixies zu tun gehabt hatte.
    »Was kann ich euch bringen?«, fragte sie, als Jenks vom Tassenrand abhob und ich den ersten Schluck nahm.
    »Oh Gott, der ist gut«, sagte ich, und die Frau strahlte mich an. Ihre Falten verschwanden, und plötzlich war ihr wettergegerbtes Gesicht schön.
    »Danke, Süße. Wir haben noch Teig hinten. Soll ich Len bitten, euch ein paar Pfannkuchen zu machen?»
    Ich nickte und war bereit, mich der Frau vollkommen auszuliefern, wenn sie mir solchen Kaffee servierte.
    »Ich nehme die Tomatensuppe«, sagte Trent, während er ihr die Karte zuschob. Die Frau gab ein leises Geräusch von sich, und auch Jenks drehte sich zu Trent um. Tomaten zu bestellen war nicht ungewöhnlich, besonders nicht hier in der Wildnis, wo es nicht viele Menschen gab, aber für Trent war es außergewöhnlich. Er hatte sich sein gesamtes Leben lang als Mensch ausgegeben. Cincy zu verlassen musste eine vollkommen neue Erfahrung für ihn sein. Vielleicht sogar eine befreiende. »Natürlich nur, wenn Len gute Suppe macht«, fügte er hinzu und lächelte sie an.
    »Die beste auf dieser Seite des Mississippi«, sagte sie und klemmte sich die Karten unter den Arm. »Würzig oder mild?«
    »Mild.«
    Sie ließ beide Kannen bei uns stehen und wanderte wieder Richtung Küche. Für einen Moment saßen wir in der Stille, die nur von dem Flipper und den beruhigenden Küchengeräuschen durchbrochen wurde, weil wir es einfach nur genossen, an einem Ort zu sitzen, der kein Auto war, und etwas zu trinken, was nicht aus einer Flasche oder einer Dose kam.
    »Den besten Kaffee, den ich je hatte, habe ich in einem kleinen Cafe in der Innenstadt von Cincinnati getrunken«, sagte Trent plötzlich und wirkte wie ein vollkommen anderer

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