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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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zu brechen, und dabei sowohl Kummer erfahren als auch die Belohnung dafür, etwas gewagt zu haben. Matalina hatte ihm gesagt, er solle leben, und irgendwie hatte er den Mut gefunden, es tatsächlich zu tun. Es waren die kleinen Dinge, wie die Frage, wer ihm seine Kleidung nähte oder ihm die Haare schnitt, die ihn ins Stolpern brachten. Die offensichtliche Wahl wäre eine seiner Töchter gewesen, aber der Gedanke war ihm wahrscheinlich nie gekommen.
    Ich sackte in mich zusammen, als Trent nach rechts zu den einzigen Gebäuden in der Gegend abbog. Dort standen eine ordentlich wirkende Tankstelle, ein kleines Motel und ein Lokal. Der Baustil des Südwestens ließ alles fremd wirken. Trent parkte mit knirschenden Reifen vor dem langen, niedrigen Restaurant. Hinter uns rollte langsam ein grüner zweitüriger Pinto auf den Parkplatz und suchte sich einen Platz am Rand.
    »Hey, schau mal, wer uns eingeholt hat«, sagte Jenks und keuchte ein wenig, als er auf meiner Schulter landete.
    Alarmiert drehte ich mich um, entspannte mich aber sofort, als ich die Frau erkannte. Es war Vivian, das jüngste Mitglied des Hexenzirkels für moralische und ethische Standards. Von den fünf noch existierenden Mitgliedern mochte ich Vivian am meisten und hätte sie als Freundin betrachtet, wären die Umstände anders gewesen. Sie hatte mir etwas zugespielt, was ich einsetzen konnte, um Oliver zu erpressen, und sie hatte genug Mut, um selbstständig zu denken.
Sie fährt einen Pinto? Ich hätte sie eher als BMW-Mädchen eingeschätzt.
    »Ich habe sie schon am Flughafen gesehen«, gestand Ivy kleinlaut. »Ich bin überrascht, dass sie uns überhaupt gefunden hat.«
    »Hey, ich habe alle Wanzen gefunden«, erklärte Jenks beleidigt. »Schaut mich nicht an.«
    Ich öffnete eifrig meine Tür, und die frische Luft, die in den Wagen drang, roch nach trockenem Gras. Mein Kopfweh ließ ein wenig nach. Vivian war ein Grund zur Sorge, aber wenn sie mich hätte tot sehen wollen, hätte sie inzwischen schon etwas unternommen. Die Frau war trotz ihrer geringen Körpergröße und ihrer kindlichen Stimme absolut tödlich. »Denkt ihr, wir sollten mit ihr reden?«, fragte ich, und Trent starrte mich an, als wäre mir gerade ein Hummer aus dem Ohr gekrochen.
    »Glaubst du, du kannst sie umhauen? Uns Zeit erkaufen, in der wir abhauen können?«, fragte Trent und deutete meine Worte damit absolut falsch.
    Ich schnaubte, und selbst Jenks lachte. »Vivian ist nicht diejenige, die versucht, uns zu töten«, sagte ich, als ich den Müll einsammelte. »Und das Letzte, was ich will, ist, sie abzuhängen. Dann geben sie vielleicht jemand anderem den Auftrag, uns zu verfolgen, jemandem, der mit Zaubern um sich wirft, bevor er Fragen stellt.« Nein, Vivian und ich verstanden einander, und das war meinem ruhigen Schlaf zuträglicher als ein ganzer Kessel voller Schlafzauber. Ich war froh, dass sie nicht in der Nähe gewesen war, als ich den Dämonenfluch gewirkt hatte, um Trent zu befreien. Das hätte sich nur schwer erklären lassen.
    Trent öffnete seine Tür, und ein Windstoß blies durchs Auto. »Du schließt wirklich seltsame Freundschaften, Rachel.«
    »Soll ich trotzdem mal zu ihr rüberschießen?«, fragte Jenks. »Sie vielleicht ein wenig pixen?«
    Ich schob eine weitere leere Milk-Duds-Tüte in den Müll.
Wer isst die Milk Duds?
Ich schaute zu Jenks und Ivy, und als mir klar wurde, dass sie die Entscheidung mir überließen, schüttelte ich den Kopf.
    »Gut«, sagte Jenks von meiner Schulter. »Die Höhe macht mir echt zu schaffen. Ich kann verdammt bei Tink kaum fliegen.«
    Vorsichtig stieg ich aus und fing meine Haare, bevor sie Jenks treffen konnten. Vivian hatte den Kopf ans Lenkrad gelehnt, als wäre sie vollkommen erschöpft. Ihre glatten blonden Haare verdeckten ihr Gesicht. Sie war allein und deswegen wahrscheinlich auf einem Zauber oder einem Trank. Sie würde später dafür zahlen müssen. Und zwar gehörig.
    »Trent, machst du mal den Kofferraum auf?«, fragte Ivy, die schon am Heck stand. »Ich will duschen.«
    Ich zog an meinem Hemd, um es von der Haut zu lösen, und dachte darüber nach, wie fantastisch sich eine Dusche anhörte. Ich atmete tief durch und kostete die Luft, um die Unterschiede abzuschätzen. Mein Körper fühlte sich, als wäre es fast Mittag, aber die Sonne stand noch nicht weit über dem Horizont. Neun Uhr, und die Sonnenstrahlen, die meine Schultern trafen, waren bereits warm. Es war ein gutes Gefühl, und ich blinzelte in

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