Rachels Geheimnis: Glaub an meine Liebe, Kelly (German Edition)
falschen Zeit aufgetaucht.“
„Sie bleiben.“ Matt schaute auf seine Uhr. „Es ist sowieso höchste Zeit, dass ich verschwinde.“ Er leerte sein Glas und stellte es auf den Tisch. „Lass es mich wissen, wenn du Neuigkeiten hast“, sagte er zu Kelly und griff nach seiner Jacke. „Ich will herausfinden, was meiner Schwester zugestoßen ist.“
„Einverstanden.“ Kelly brachte ihn zur Tür. Er hielt inne, um den Reißverschluss seiner Jacke zuzuziehen.
„Wir reden später. Oh …“, er hob die Hand, „… da gibt es noch eine Sache.“
„Was denn?“ Kelly war sichtlich angespannt.
„Gute Reise.“
„Werde ich haben.“
Matt wandte sich an Karla. „War nett, Sie kennenzulernen.“
„Gleichfalls“, erwiderte sie mit erstickter Stimme und musterte ihn, als sei er der Teufel persönlich. Das wollte Matt nicht auf sich sitzen lassen.
Er zwinkerte Karla übertrieben zu, machte auf dem Absatz kehrt, schlang den Arm um Kellys Hüfte und zog sie an sich. „Danke für die Gastfreundschaft, Detective. Denk an mich.“ Er beugte sich vor und küsste sie. Leidenschaftlich. So als wollte er sie im nächsten Moment ins Schlafzimmer tragen. Nach einer Schrecksekunde, in der sich Kelly versteifte, schmiegte sie sich an ihn. Matt zwinkerte Karla ein zweites Mal zu und eilte die Treppe hinunter.
„Du liebe Güte“, wisperte Karla und schaute ihm nach, bis er verschwunden war. Sie hatte die Augen aufgerissen und presste sich eine Hand auf das Herz. „Du liebe Güte.“
Kelly wappnete sich innerlich gegen die Vorwürfe, die gleich auf sie einprasseln würden.
„Du bist in ihn verliebt, nicht wahr?“ Karla klang tatsächlich vorwurfsvoll,aber die Wut war aus ihrer Stimme verschwunden. Jetzt wirkte sie vielmehr beeindruckt.
Unten an der Treppe wurde die Tür geöffnet und gleich darauf wieder geschlossen. Matt McCafferty war fort. Ein paar Sekunden später sprang ein Motor an.
„Es … es stimmt doch, oder?“, wollte Karla wissen.
„Nein, natürlich nicht“, schnappte Kelly, trank die letzten Tropfen Chardonnay aus ihrem Weinglas und riss sich zusammen. Verliebt? In Matt McCafferty? Ihr Herz pochte aufgeregt, wenn sie nur daran dachte. Du liebe Güte, war sie wirklich verliebt? In diesen raubeinigen Cowboy, der ständig alles besser wusste? „Lächerlich.“
„Ich sehe es dir an der Nasenspitze an“, konterte Karla, während sie zum Fenster ging, „und an deinem Blick.“ Durch die Jalousie linste sie in die Winternacht hinaus. „Kelly, ich fasse es nicht. Da ist es jemandem gelungen, den Eispanzer um dein Herz zum Schmelzen zu bringen … und dann ist es ausgerechnet ein McCafferty. Sag mal, hast du eigentlich den Verstand verloren? Mom und Dad werden ausflippen, wenn sie es herausbekommen. Und dein Boss feuert dich vielleicht sogar.“
„Mom und Dad müssen schon mir überlassen, was ich mit meinem Leben tue. Und mein Boss hat mir keine Vorschriften zu machen, was ich außer Dienst tue oder lasse. Die Ermittlungen gehen ihren Gang, und ich habe sie durch nichts gefährdet.“
„Kelly, mach keine Dummheiten, okay?“ Karla packte den Oberarm ihrer Schwester. „Denn wenn du wirklich in ihn verliebt bist, dann steckst du in Schwierigkeiten. Und zwar bis über beide Ohren. Es wird damit enden, dass er dir das Herz bricht. Bestimmt.“
9. KAPITEL
E in gebrochenes Herz, dachte Kelly einen Tag später, als sie sich am Airport in Seattle hinter das Steuer des Leihwagens setzte, so weit kommt’s noch. Aber schon als sie durch den dichten Verkehr in Richtung Innenstadt fuhr und die Scheibenwischer gegen den ständigen Regen einschaltete, wusste sie, dass ein Körnchen Wahrheit in der Sorge ihrer Schwester steckte. Sie war drauf und dran, sich in Matt McCafferty zu verlieben. Und was konnte das anderes sein als ein riesengroßer Fehler?
Obwohl sie sich beschwor, sich jeden Gedanken an ein Wiedersehen aus dem Kopf zu schlagen, war ihr klar, dass es doch passieren würde. Sie führte sich auf wie die Motte, die ums Licht tanzte und wusste, dass sie sich jeden Augenblick die Flügel verbrennen würde – aber trotzdem tanzte sie weiter.
„Dummkopf“, schimpfte Kelly vor sich hin, während sie die Spur wechselte, „Dummkopf …“ Vor ihr leuchteten plötzlich Bremslichter auf, und jemand hupte laut. Schließlich fand sie die Straße des Polizeidepartments in Seattle, suchte einen Parkplatz und stellte den Leihwagen ab. Dann eilte sie durch den Regen ins Gebäude.
Die nächsten fünf Stunden
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