Rachels Geheimnis: Glaub an meine Liebe, Kelly (German Edition)
Krankenhaus, alleinerziehende Mutter von Zwillingsmädchen.
„Okay. Und was ist mit Ihrer Schwester?“, hakte Kelly nach und versuchte, betont sachlich zu bleiben. „Sind Ihnen irgendwelche Feinde bekannt?“
Ärger mischte sich in Matts großspuriges Lächeln. „Ich habe keine Ahnung“, musste er wieder zugeben. „Aber ich bin mir sicher, dass sie es auch nicht leicht hatte. Zum Teufel noch mal, sie hat die Kolumne für den Seattle Clarion geschrieben.“
„Den Ratgeber für Singles. Ja, ich habe ein paar Exemplare im Schrank“, erwiderte Kelly. Geflissentlich verschwieg sie ihm, dass sie die trockenen Kommentare seiner Schwester amüsant und interessant fand.
„Was für eine Ironie des Schicksals, finden Sie nicht auch?“, meinte Matt und lehnte sich mit der Schulter gegen ein Regal. „Sie hat alle möglichen Leute zu ihrem Liebesleben beraten, und sie selbstwird schwanger, stirbt beinahe bei einem Autounfall, und niemand weiß, wer der Vater des Kindes ist.“
„Tja, aber das allein hilft uns noch nicht viel weiter. Wenn Sie mir keine weiteren Anhaltspunkte geben können, rate ich Ihnen, abzuwarten, was die Polizei herausfindet.“
„Zum Teufel noch mal. Ich habe schon viel zu lange abgewartet, und was ist passiert? Nichts!“
Kelly ließ ihm die Bemerkung durchgehen. „McCafferty, ich muss arbeiten. Detective Espinoza ruft Sie an, wenn es neue Entwicklungen gibt.“ Sie öffnete die Tür und gab ihm schweigend zu verstehen, dass er das Büro verlassen sollte. „Kapiert?“
„Wenn das alles ist, was Sie für mich tun können …“
„Ja.“
Er drückte sich den Stetson auf den Kopf. Sein Blick gab ihr deutlich zu verstehen, dass sie sich nicht das letzte Mal begegnet waren. Ungerührt schaute Kelly ihm nach, während er ihr Büro verließ und hinausging. Seine Jeans hatten auch schon bessere Tage gesehen. Über dem festen Hintern war der Stoff schon ziemlich abgewetzt, aber das schien ihn trotz der Kälte draußen nicht zu kümmern. Bestimmt kochte er innerlich vor Wut auf sie und Bob Espinoza. Nun ja, sein Pech.
Wieder stieß er die Tür mit der Schulter auf. Ein arktischer Windstoß blies ins Büro. Dann war der Mann fort, und die Glastür schwang hinter ihm ins Schloss. „Endlich ist er weg“, stöhnte Kelly auf. Es irritierte sie, dass sie ihn unbestreitbar attraktiv gefunden hatte.
Als ob ich es nicht geahnt hätte, dachte sie. Dieser Mann brachte nichts als Scherereien.
2. KAPITEL
M att trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad seines Trucks. Grimmig blinzelte er durch das dichter werdende Schneetreiben. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, wie der Teufel nach Grand Hope zu rasen, das Büro des Sheriffs zu stürmen und Antworten zu verlangen.
Diese rothaarige Polizistin hatte ihn einfach auflaufen lassen. Es machte ihn wütend. Es war regelrecht demütigend! Kelly Dillinger ärgerte ihn mehr, als die Polizei erlaubte. Trotzdem gelang es ihm nicht, sich die Frau aus dem Kopf zu schlagen. Ihre helle Haut, die schokoladenbraunen Augen und das feuerrote Haar, das so genau ihr Temperament widerspiegelte. Rothaarige waren schließlich für ihre Leidenschaft und ihren Jähzorn bekannt.
Und wie sie ihm gegenübergetreten war! Schon mit ihrer Haltung hatte sie deutlich gemacht, dass sie sich von ihm nichts bieten ließ. Wie ein Mann. Ha – als hätte sie irgendeine Ähnlichkeit mit einem Kerl! Trotz ihrer sportlichen Figur wirkte sie ausgesprochen weiblich. Zu seinem Ärger hatte er das durchaus bemerkt. Die Uniform hatte sich über ihren Brüsten gestrafft und Hüften und Taille betont. Die Frau besaß Kurven. Verdammt attraktive Kurven, selbst wenn sie ihr Bestes gab, sie zu verstecken.
Dabei stand er auf Frauen, die mit ihrer Weiblichkeit nicht hinterm Berg hielten. Trotzdem hatte Kelly Dillinger seine Aufmerksamkeit erregt. Obwohl er vor Wut gekocht hatte, als er in das Büro gestürmt war, hatte er erhebliche Schwierigkeiten gehabt, sich auf sein Anliegen zu konzentrieren.
Aber das war nichts Neues. Wie oft war es ihm schon schwergefallen, sein Begehren zu zügeln! Wann immer er in die Nähe attraktiver Frauen kam, machte es ihm zu schaffen. Aber heute war es so schlimm gewesen wie schon lange nicht mehr.
Er konnte es nicht länger leugnen: Er fühlte sich zu Kelly Dillinger hingezogen.
Aber das durfte nicht sein. Ausgeschlossen. Nicht zu einem weiblichen Detective. Schon gar nicht zu der Polizistin, die am Fall seiner Schwester arbeitete – zumal er wusste, dass sie
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