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Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy

Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy

Titel: Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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verletzter Polizeibeamter in einem dieser Räume ist. Deshalb müssen wir alle überprüfen.“
    „Ist das ein Witz? Wieso sollte einer Ihrer Kollegen hier sein?“
    „Haben Sie noch nichts von den Polizistenmorden gehört, die in den vergangenen Tagen verübt wurden?“
    „Doch, natürlich. Es stand in der Zeitung.“ Lotter schob ein Bein vor. „Darum geht es? Aber wie hätte das hier ablaufen sollen? In diesem Gebäude arbeiten fast hundert Mitarbeiter. Und zwar von früh bis spät. Zudem bewachen mein Kollege Klaus und ich alles rund um die Uhr. Niemand hätte einen Polizisten unbemerkt hereinbringen können. Darauf gebe ich Ihnen Brief und Siegel.“
    „Arbeiten Sie und Ihr Kollege schichtweise?“
    „Ja. Meine Schicht hat eben erst begonnen. Ich bin noch die ganze Nacht hier. Klaus und ich sorgen permanent für Sicherheit. Immerhin lagern im Labor einige gefährliche Substanzen.“
    „Haben Sie Videokameras in diesem Gebäude installiert?“
    „Nur vor dem Isotopenlabor im dritten Stock. Dieses ist außerdem durch ein elektrisches Schloss gesichert. Dort wird Ihr Kollege ganz sicher nicht sein.“
    „Was ist mit den anderen Räumlichkeiten? Sind die alle abgeschlossen?“
    „Die meisten. Es handelt sich vorwiegend um Büroräume. Die Professoren und Wissenschaftler schließen sie immer gewissenhaft ab, wenn sie abends heimgehen. Und momentan ist niemand mehr hier im Gebäude.“
    „Gibt es Zimmer, die generell nicht abgeschlossen werden? Denken Sie nach. Wo könnte der Mörder einen unserer Leute unbemerkt hingebracht haben?“
    „Ich sagte doch schon, dass das so gut wie unmöglich ist. Der Kerl hätte mit einem Fahrzeug zum Parkplatz kommen, das Opfer zum Gebäude tragen und dann diesen Flur betreten müssen. Das ist zwar theoretisch machbar, da der Eingang nicht abgesperrt wird, aber das wäre jemandem aufgefallen. Vertrauen Sie mir.“
    Thomas trat ganz nah vor den Sicherheitsbeauftragten. „Vertrauen Sie mir. Der Mörder ist ein Profi. Wenn er sich etwas vorgenommen hat, dann schafft er das auch. Sagen Sie uns also endlich, wo er hier einen Menschen abgelegt haben könnte. Und sei es nur ‚theoretisch’.“
    Lotter hob die Achseln. „Die Abstellkammern werden nicht verschlossen. Das sind die einzigen Räume. Auf jeder Etage gibt es eine Kammer.“
    Thomas sah zu Nora. An ihrem Gesichtsausdruck erkannte er, dass sie dasselbe dachte wie er: Einen Versuch ist es allemal wert.
    „Wo ist die Abstellkammer auf dieser Ebene?“
    „Dort vorne.“ Lotter schritt voraus. Er ließ drei Türen hinter sich, bis er zu einer kleinen Nische kam. In dieser befand sich eine Holztür. „Das ist sie.“
    „In Ordnung. Treten Sie bitte zurück.“
    „Wie Sie wollen. Wenn es Sie glücklich macht, dann schauen Sie nach. Mir soll es recht sein. Es ist Ihre kostbare Zeit.“
    Nora sah den Mann irritiert an, konzentrierte sich dann jedoch auf die Abstellkammer. „Bist du fertig, Tommy?“
    „Fertig.“
    „Seid ihr auch bereit?“ Sie richtete sich an einige Kollegen, die sich mit ihren Waffen im Hintergrund hielten.
    Die Männer gaben ihr zustimmende Zeichen.
    „Okay. Dann los.“ Nora schloss die Augen und griff zum Türknauf. Sie betete, dass Kortmann noch lebte. Aber tief in ihrem Inneren machte sie sich auf einen schockierenden Anblick gefasst. Höchstwahrscheinlich würde sie nur noch die Leiche ihres Vorgesetzten finden.
    Denn der Mörder kennt keine Gnade.
    Tommy schlug sich ebenfalls mit diesem schlimmen Gedanken herum. In wenigen Sekunden konnte sich alles ändern. Sollte Kortmann wirklich tot sein, dann wäre nichts mehr so wie früher. Immerhin arbeitete das Schwergewicht seit über dreißig Jahren bei der Polizei. Er bildete einen Stützpfeiler der gesamten Direktion. Mehr als einmal hatte er seine Kommissare in Schutz genommen und ihnen den Rücken gestärkt. Ohne ihn wären Nora und Thomas nicht die professionellen Beamten, die sie heute waren. Das wussten sie beide. Sie verdankten ihm viel. Sehr viel sogar.
    Nora umfasste den Türgriff und drückte ihn hinab.
    Im nächsten Augenblick riss sie die Tür auf.
    Doch Kortmann war nicht zu sehen.
    In der Abstellkammer befanden sich lediglich ein paar Eimer, Wischmobs und Waschmittel.
    „Ich habe es doch gesagt“, verkündete Lotter. „Glauben Sie mir jetzt?“
    „Sie haben auch gesagt, dass es auf jeder Etage eine Abstellkammer gibt“, erwiderte Tommy.
    „Wollen Sie ernsthaft jede Kammer überprüfen?“
    „Würden Sie das an unserer Stelle

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