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Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy

Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy

Titel: Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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durch Noras Körper geflossen waren.
    „Lotter? Wo sind Sie?!“
    Der Sicherheitsbeauftragte stand hinter Tommy im Flur. „Ich bin hier. Es tut mir wahnsinnig leid, was mit Ihrer Kollegin passiert ist. Ich hoffe, dass sie durchkommt.“
    „Schalten Sie den Strom ab. Im ganzen Gebäude“, befahl Thomas. „Und fassen Sie vorher keine metallischen Gegenstände an. Das gilt für alle. Ist das klar? Ich will keine weiteren Überraschungen dieser Art erleben.“ Er blickte von Lotter zu seinen Kollegen. Alle Männer nickten. Ihnen war der Schock deutlich anzusehen.
    „Ich brauche fünf Minuten, um den Strom abzuschalten“, sagte Lotter.
    „In Ordnung. Machen Sie sich auf den Weg.“
    Der Sicherheitsbeauftragte nickte und ging über die Treppe zurück ins Erdgeschoss.Tommys Herz klopfte derweil auf Hochtouren. Der bloße Gedanke daran, dass nun auch noch Nora sterben könnte, ließ ihn immer zorniger werden. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als den Mörder jetzt und hier zu stellen.
    Mit seiner rechten Faust schlug er gegen die Holztür der Abstellkammer. Dann schrie er so laut, dass man es auf der gesamten Etage hören konnte. Er musste seiner Wut einfach Luft verschaffen. Er hasste dieses Gefühl der Ohnmacht. Die Tatsache, dass der Mörder ihm auf der Nase herumtanzte, versetzte ihm unsagbar tiefe Stiche. Diese Demütigung konnte er nicht ertragen. Er konnte sie nicht auf sich sitzen lassen.
    Und wenn ich bis ans Ende der Welt gehen muss, um den Mörder zu schnappen. Ich werde ihn in den Knast bringen. Ich werde mich für meine Kollegen rächen. So wahr ich hier stehe.
    Sein Blick fiel auf den Boden der Abstellkammer. In der hinteren Ecke entdeckte er einen dunklen Umschlag. Er nahm ein Taschentuch zur Hand und hob den Umschlag auf. Ohne zu zögern öffnete er ihn. Im Inneren befand sich eine Karteikarte. Tommys Hand zitterte leicht, als er sie hervorzog. Auf der Vorderseite sah er die Ziffer sechs. Sie wurde in herkömmlicher Größe und gewöhnlicher Schriftart verfasst. Auf der Rückseite stand eine gedruckte Botschaft: ‚Ich wusste, dass Sie herkommen würden. Aber so einfach mache ich Ihnen das Spiel nicht. Viel Glück beim nächsten Mal.’
    Wie gelähmt las Thomas diese Nachricht. Dabei wäre er am liebsten an die Decke gegangen. Der Mörder verstand es auf erschreckende Weise, Tommys Hass immer höher zu treiben. Der Kerl wusste genau, wie er dazu vorgehen musste. Jede seiner Handlungen traf genau ins Schwarze. Sie demonstrierten seine Überlegenheit auf grausame Weise.
    Und er scheint das Ganze auch noch zu genießen. Das ist das Schlimmste daran.
    Als der Strom wenig später ausfiel, setzten die Beamten ihre Suche nach Kortmann fort. Mit Hilfe von Lotter gelangten sie in jedes Zimmer. Sie kontrollierten alle Winkel. Zwar verhinderte der externe Notstrom, dass sie das Isotopenlabor betreten konnten, doch aufgrund der Sicherungsmechanismen hatte der Mörder Kortmann zuvor sowieso nicht in das Labor bringen können.
    Nach einer halben Stunde waren sich die Beamten sicher, dass das Schwergewicht nicht in diesem Gebäude war. Sie hatten es komplett abgesucht.
    Auch die Suche in den anderen Einrichtungen sollte erfolglos bleiben.
    Das gehörte alles zum Plan des Mörders. Er wollte, dass einer von uns den Türgriff anpackt. Wir waren so sehr darauf fixiert, Kortmann zu finden, dass wir nicht an eine Falle gedacht haben. Schon wieder war der Täter uns einen Schritt voraus. Er hat uns mit den bisherigen Fundorten und dem Telefonanruf hierhin gelockt. Er wollte ein weiteres Opfer heraufbeschwören. Und er hat es vermutlich auch geschafft. So ein elender Mist!
    Thomas konnte sich kaum noch bewegen. Der Mörder war offensichtlich nur darauf aus, so viele Polizisten wie möglich zu töten. Nur darauf schien es ihm anzukommen.
    Aber dadurch wird gleichzeitig die Zahl der potenziellen Täter verringert. Das könnte der Schwachpunkt bei der ganzen Sache sein. Der Mörder ist wütend auf die Polizei. Durch dieses Motiv könnten wir ihm auf die Schliche kommen. Denn falls er einer von uns war, dann hat er …
    „Ich habe es Ihnen doch gesagt“, hörte Tommy plötzlich eine Stimme hinter sich. Er hatte das Gebäude inzwischen verlassen und wollte zu seinem Wagen gehen. Als er sich umdrehte, sah er Lotter auf sich zukommen. „Der Mörder konnte keine Person ins Gebäude bringen, ohne dass es jemandem aufgefallen wäre. Genau darin scheint der Clou zu liegen. Sie halten den Kerl offenbar für clever. Deshalb

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