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Rachenacht: Ein Alex-Delaware-Roman (German Edition)

Rachenacht: Ein Alex-Delaware-Roman (German Edition)

Titel: Rachenacht: Ein Alex-Delaware-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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kann.«
    Ich sagte: »Mach sie ausfindig, und verhöre sie getrennt. Huggler könnte zu knacken sein.«
    »Dein Wort in Gottes Ohr«, sagte Petra. »Aber ich hab da noch ein Timing-Problem: Wenn sich Pitty von Eccles so belästigt gefühlt hat, dass er sich sofort an dessen Frau rächen musste, wieso wartet er dann so viele Jahre, um den Störenfried selbst zu beseitigen?«
    »Vielleicht fand er es spannender, Eccles leiden zu sehen, als ihn um die Ecke zu bringen. Ihm zu sagen, was passiert ist, und sich dann daran zu weiden, wie er machtlos dasteht und nichts tun kann.«
    Milo sagte: »Wer hört schon auf das Gejammer eines Schizos?«
    »Vielleicht hatte Pitty sogar vor, Eccles kaltzumachen«, sagte ich, »doch der verschwand dann von der Bildfläche, und Pitty fand ihn nicht mehr. Warum sich Eccles wiederum nicht auf Pitty gestürzt hat, weiß ich auch nicht – kann sein, dass ihm da sein kranker Geist im Weg war. Dass er viel zu gestört und planlos war, um eine Strategie zu entwickeln.«
    »Oder«, warf Petra ein, »er hatte Angst und wollte so schnell wie möglich Land gewinnen.«
    Milo sagte: »Dann war es reiner Zufall, dass Pitty Eccles über den Weg gelaufen ist?«
    Ich sagte: »Ganz zufällig sicher nicht. Ihr habt einen Hinweis bekommen, dass Huggler in einer Klinik in Hollywood ein Rezept ausgestellt bekommen hat. In der Gegend herrscht ständiges Kommen und Gehen, sie ist ein Magnet für Rumtreiber aller Art. Nachdem Shacker eine Praxis in Beverly Hills hat, bin ich davon ausgegangen, dass er auch gediegen wohnt. Aber vielleicht spart er ja auch, um sich die teure Miete leisten zu können, und haust mit Huggler irgendwo in einer Absteige.«
    » My home is my castle «, sagte Petra. »Interessanter Gedanke.«
    Milo sagte: »Wir können Nächte lang Drehbücher schreiben, aber bislang wissen wir nicht einmal, ob Huggler tatsächlich nach Atascadero transferiert wurde, geschweige denn ob Pitty, oder wie auch immer er heißt, mit ihm hierhergezogen ist. Am besten schauen wir uns diesen falschen Psychiater genauer an, nageln ihn auf Identitätsdiebstahl fest und sehen, was sonst noch so herauskommt. Das Geschäftsviertel von Beverly Hills ist klein, wir müssen uns unauffällig verhalten, das heißt je mehr Augenpaare, desto besser, und äußerste Zurückhaltung. Ich werde Moe und Sean mitnehmen und wen immer uns Beverly Hills schickt, vorausgesetzt, sie kooperieren. Raul wäre mir auch nicht unrecht, wenn du nichts dagegen hast.«
    Petra telefonierte kurz. »Schon erledigt.«
    Ich sagte: »Bist du an den Bericht von Eccles’ letzter Festnahme rangekommen?«
    »Klar. Derjenige, der die Anzeige erstattet hat, hieß nicht Pitty. Irgendwas mit Stewart.«
    »Welche Adresse hat er angegeben?«
    »Meinst du wirklich, es könnte Pitty sein?«
    »Irgendwas an ihm hat Eccles auf hundertachtzig gebracht.«
    Wieder ans iPhone. »Mr. Loyal Steward. Mit d . « Sie las eine Telefonnummer und eine Adresse ab und kniff plötzlich die Augen zusammen. »Main Street, Ventura. Das ist ein Gewerbeviertel, nicht?«
    »Und zwei Ortschaften nördlich von Camarillo.«
    Ihr GPS bestätigte die Angaben. »Ein großer, alter Parkplatz.«
    Sie überprüfte die Telefonnummer, die Loyal Steward den Polizisten genannt hatte. Sie war nicht vergeben, und ein Anruf bei der Telefongesellschaft ergab, dass sie überhaupt noch nie vergeben worden war.
    »Loyal Steward«, sagte Milo. »Das ist dann sicher auch falsch.«
    Ich sagte: »Es ist kein Name. Es ist das Bild, das er von sich selbst hat. Der treue Begleiter .«

33
    Milo spielte Datenbank-Klavier auf meinem Computer und zwar mit der grimmigen Konzentration eines einsamen Halbwüchsigen in einer Spielhalle.
    Für Loyal Steward gab es weder Meldedaten, noch Führerschein, noch Vorstrafen.
    Er brummte: »War ja klar«, und rief Vize-Polizeichefin Maria Thomas an. Sie war pikiert, weil er sie zu Hause störte, und zierte sich, den Polizeichef zu belästigen. Milo begann höflich, ging dann zu blanker Beharrlichkeit über, um schließlich bei kaum verhohlener Drohung zu enden. Wie viele Bürokraten hatte sie echter Hingabe wenig entgegenzusetzen.
    Binnen Minuten hatte Milo den Polizeichef persönlich am Apparat und lauschte lange Zeit mit ausdrucksloser Miene. Nachdem er aufgelegt hatte, rief ein leitender Detective aus Beverly Hills namens Eaton an.
    Milo klärte ihn auf.
    Eaton sagte: »Ich kann leider schlecht Nein sagen, die Anweisung kommt direkt vom Chef.«
    Als Milo aufgelegt hatte,

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