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Rachenacht: Ein Alex-Delaware-Roman (German Edition)

Rachenacht: Ein Alex-Delaware-Roman (German Edition)

Titel: Rachenacht: Ein Alex-Delaware-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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blamiert.«
    »Was war das für eine alte Wahnvorstellung?«
    »Während er in dieser Anstalt war, hat einer der Pfleger angeblich seine Frau umgebracht. Nicht meine Mutter, auch keine andere Ehefrau, irgendeine Frau, mit der er zusammengelebt hat, eine Säuferin wie er.«
    »Wo hat er gewohnt, bevor er eingewiesen wurde?«
    »In Oxnard. Wir lebten damals in Santa Monica, das hört sich nach genügend Abstand an, aber nach dem, was mir Mom erzählt hatte, lebte ich in ständiger Angst, dass er bei uns auftauchen könnte, und ihr ging es genauso. Deshalb sind wir dann runter nach Orange County gezogen.«
    »Diese Frau, die angeblich ermordet wurde«, sagte Petra. »Hat Ihre Mom mal ihren Namen erwähnt?«
    »Ich glaube, Mom sagte, Rosetta. Oder Rosita, ich weiß nicht mehr genau. Aber verschwenden Sie nicht Ihre Zeit, Detective. Die Geschichte war haarsträubend. Wieso sollte ein Pfleger wohl jemanden vergiften? Oder vergiften wollen? Ich bin nicht mal sicher, ob es diese Frau überhaupt gab. Jedenfalls hat er Mom erzählt, was ihr angeblich passiert sein soll.«
    »Nämlich?«
    »Rosita war zu Besuch bei ihm, und auf dem Weg zu ihrem Auto fiel sie einfach tot um. Er war sich sicher, dass es der Pfleger war, der sich an ihm rächen wollte. Weswegen, kann ich Ihnen nicht sagen. Jedenfalls ist das dieselbe Person, dieser Pfleger, der ihn jetzt in Hollywood verfolgt haben soll, und ich sollte da seiner Meinung nach etwas unternehmen, weil ich schließlich Anwalt bin.«
    »Hat diese eingebildete Person einen Namen?«
    »Petty«, sagte er. »Oder vielleicht war es auch Pitty. Mein Vater stammt aus Oklahoma und näselt schrecklich, umso schlimmer, je aufgeregter er ist. Die Geschichte ist, dass dieser Typ auf der Straße auftaucht und ihn – O-Ton – mit Röntgenblick verfolgt. Das war schon damals völlig absurd und wurde auch nicht besser durch die Wiederholung, aber ich dachte, Sie sollten alles erfahren.«
    »Danke, Lee«, sagte Petra. »Hätten Sie was dagegen, wenn wir mit Ihrer Mutter sprechen? Nur um ein vollständiges Bild zu bekommen?«
    »Ich fände es toll, wenn Sie mit ihr sprechen würden, denn das würde bedeuten, dass sie noch lebt. Leider hatte Parkinson was anderes mit ihr vor.«
    »Das tut mir leid.«
    »Mir auch, Detective. Es heißt, man ist erst erwachsen, wenn man seine Eltern verloren hat. Wissen Sie was? Da wäre ich lieber Kind geblieben.«
    Petras Mutter war bei ihrer Geburt gestorben, ihr Vater vor ein paar Jahren. Sie sagte: »Ja, das habe ich auch schon gehört.«
    Eccles stand auf und prüfte den Sitz seines Einstecktuchs.
    »Ich nehme an«, sagte er, »ich muss mich um den Leichnam kümmern.«
    Ein Officer brachte Lee Eccles nach draußen.
    Petra sagte: »Er hat keine Ahnung, was er uns eben verraten hat. Marlin Quigg war zur gleichen Zeit in dieser Klinik wie Lem Eccles. Sieht so aus, als lägest du richtig mit deiner Vermutung, dass es sich um eine alte Geschichte handelt, Alex.«
    Ich sagte: »Was die beiden angeht, vielleicht, aber Vita und Glenda Usfel lassen sich mit V-State nicht in Verbindung bringen. Usfel war damals noch ein Kind, und Vita ist in Chicago aufgewachsen.«
    »Schön«, sagte Milo. »Ihre Zusammenstöße mit Mister Lammfell sind aktuelleren Datums. Er macht beim Schlitzen also keine Unterschiede.«
    Petra sagte: »Eccles Jr. ist überhaupt nicht gut auf seinen Daddy zu sprechen. Ich kann nicht behaupten, dass ich ihm das verdenke, aber er kann von Glück reden, dass wir bei Papis Ermordung von einem Serientäter ausgehen. Bei einer Einzeltat wäre er für mich Top-Kandidat auf der Liste der Verdächtigen. Wenn Eccles schon seinen eigenen Sprössling so gegen sich aufbringen konnte, kann man sich ausmalen, wie er erst auf einen blutrünstigen Irren gewirkt hat. Insbesondere wenn man sich schon aus V-State-Zeiten kennt.«
    Milo sagte: »Irrwitz trifft Vorwitz. Was machen wir mit Freund Pitty-Patty-Petty? Wenn es den gibt, wird es kompliziert, weil Lammfell nämlich zu jung ist, um vor dreiundzwanzig Jahren als Pfleger gearbeitet zu haben.«
    Ich sagte: »Die Geschichte könnte zumindest teilweise stimmen. Eccles kannte vor Jahren jemanden namens Pitty und kam zu der Überzeugung, dass es derselbe war, der ihn jetzt verfolgte. Er merkt, dass ihm jemand auflauert, und erweckt sein persönliches Schreckgespenst aus alten Zeiten wieder zum Leben.«
    »Du glaubst das mit der Verfolgung?«, fragte Petra.
    »Eccles wurde umgebracht.«
    Milo sagte: »Denk an den

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