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Racheopfer

Racheopfer

Titel: Racheopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ethan Cross
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unwahrscheinlich, dass Ackerman versucht, dort rauszukommen. Gehen Sie zur Waffenkammer, und geben Sie jedem hier im Raum ein Repetiergewehr. Teilen Sie an das gesamte Klinikpersonal Taser aus. Nehmen Sie Ramirez und Haskins mit.«
    Johnson nickte und ging zur Tür. David wandte sich einem großen Mann mit Brille zu. »Banks, setzen Sie sich an die Monitore, und suchen Sie nach Ackerman.«
    »Jawohl, Sir. Er wird den Kameras ausweichen, aber wir finden ihn schon.«
    »Hoffen wir’s. Fangen Sie an.« David wandte sich seinem letzten verfügbaren Mann zu, Ferris, seinem Stellvertreter. »Ferris, gehen Sie ans Telefon, und benachrichtigen Sie alle hiesigen Strafverfolgungsbehörden. Sie sollen Unterstützung schicken und die Umgebung abriegeln. Für den Fall, dass Ackerman aus der Klinik entkommt, brauchen wir Luftüberwachung und Suchhunde, um ihn durch den Wald zu verfolgen. Sagen Sie …«
    »Wir regeln das unter uns, Mr. McNamara.«
    David blickte über die Schulter, als die Stimme ihm das Wort abschnitt, und sah Kendrick in der Tür stehen. Sein Chef trug Jogginghose und Sweatshirt. Stewart Kendrick war unverheiratet und wohnte in einer luxuriösen Dienstvilla am Rand des Klinikgeländes. David vermutete, dass jemand ihn benachrichtigt hatte, kaum dass Alarm gegeben worden war.
    »Sir, bei allem Respekt, wir sind nicht in der Lage, das unter uns zu regeln. Wir müssen jemanden hinzuziehen.«
    Kendrick starrte ihn an. »Es ist Ihr Job, auf so etwas vorbereitet zu sein, Mr. McNamara. Sie haben mir zugesichert, dass Ihre Maßnahmen jede Flucht unmöglich machen.«
    David dachte an Jennifer, wollte Kendrick im Moment aber keine Details nennen. »Das spielt jetzt keine Rolle mehr, Sir. Er ist aus dem Sicherheitstrakt entkommen, und nun gibt es für ihn kein Hindernis mehr. Jemanden wie Ackerman können wir nicht zurückhalten. Die Situation ist außer Kontrolle.«
    Die anderen Männer im Raum hatten innegehalten und beobachteten die sich anbahnende Konfrontation. Kendrick biss die Zähne zusammen und winkte David in den Flur. Dort knallte der Psychiater die Tür zu, fuhr zu David herum und drückte ihm einen manikürten Finger vor die Brust. »Hören Sie mir gut zu! Ich habe hier das Sagen. Das hier ist meine Klinik, und ich lasse mir durch Ihre Unfähigkeit nicht alles zerstören, wofür ich geschuftet habe. Dieser Zwischenfall könnte mich ruinieren und meine wissenschaftliche Arbeit um ein ganzes Jahrzehnt zurückwerfen. Das ist genau die Munition, die meine Gegner brauchen, um mich mundtot zu machen, und das werde ich nicht zulassen. Wir regeln die Angelegenheit intern.«
    David konnte nicht fassen, was er hörte. Er schlug Kendricks Finger beiseite und trat näher an den viel kleineren Psychiater heran. »Ein guter Mann hat bereits sein Leben verloren. Ich werde nicht riskieren, dass noch jemand getötet wird.«
    »Der Verlust Ihres Mitarbeiters ist tragisch, aber meine Arbeit kann möglicherweise Hunderttausenden das Leben retten. Wir können nicht zulassen, dass ein unbedeutender Rückschlag solch wichtige …«
    David packte Kendrick beim Hemd, hob ihn vom Boden und stieß ihn gegen die Wand. »Er hieß Bert!«, fuhr er Kendrick an. »Er war mein Freund, kein ›unbedeutender Rückschlag‹.«
    Einen Moment flackerte Angst in Kendricks Augen, ehe sie von Wut verdrängt wurde. Er stieß David zurück. »Ich habe hier das Sagen, verdammt noch mal! Wenn Sie meine Anweisungen nicht befolgen, suche ich mir jemand anders. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    David bebte vor hilflosem Zorn. Am liebsten hätte er Kendrick eine Tracht Prügel verabreicht, doch ihm blieb keine andere Wahl, als die Anweisungen des Klinikchefs zu befolgen. Vor Ort konnte er seinen Männern besser helfen, als wenn er kaltgestellt war. »Gut«, sagte er mit mühsam unterdrücktem Zorn. »Aber wenn noch jemandem etwas passiert, schwöre ich Ihnen …« Er zügelte sich, ließ die Drohung aber in der Luft hängen.
    Kendrick trat zurück und griff sich an den Hals, als wollte er seine Krawatte richten. Offenbar hatte er vergessen, dass er Sportkleidung trug, nicht wie üblich einen Anzug. Er strich sich über die Kehle, ließ die Hand sinken und seufzte tief. David konnte sehen, wie die Wut des Mannes sich verflüchtigte. »Hören Sie, David, ich will genauso wenig wie Sie, dass jemand verletzt wird. Aber die Situation ist ernster, als Ihnen bewusst zu sein scheint. Wenn ich bei meiner Arbeit nicht innerhalb des nächsten Monats einen

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