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Racheopfer

Racheopfer

Titel: Racheopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ethan Cross
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Durchbruch erziele, wird der Ausschuss die Klinik schließen.«
    »Was?«, stieß David hervor. »Warum das denn?«
    »Es geht ums liebe Geld. Die Mittel sind nicht mehr da. 1981 hatten wir mehr als dreißig psychiatrische Einrichtungen in diesem Staat. Heute sind es nur noch sechs. Allein seit 1991 sind sechzehn Anstalten geschlossen worden. Wenn wir hier keinen Erfolg haben, sind wir unsere Jobs los. Und ein großer Teil unserer Patienten landet auf der Straße. Viele von ihnen werden als Obdachlose oder im Gefängnis enden, oder sie erleiden ein noch schlimmeres Schicksal.«
    »Aber was ist mit dem neuen Flügel und den Renovierungen?«
    Kendrick bewegte den Kopf langsam hin und her. Das Neonlicht spiegelte sich auf einem schimmernden Tränenfilm über den Augen des Psychiaters. »Das treibt uns nur noch schneller in die Pleite. Wir haben kein Geld mehr. Wir stehen nur einen Monat vor der Schließung. Mein Großvater war hier Hausmeister, David. Mein Vater hat hier als Therapeut gearbeitet. Ich bin in diesen Mauern aufgewachsen. Dieses Haus war Teil meines Lebens, solange ich zurückdenken kann. Alles geht einmal zu Ende, doch ich werde das Gefühl nicht los, dass ich vor diesem Haus und den vielen Menschen versagt habe. Aber wenn wir diese Situation in den Griff bekommen, haben wir vielleicht noch eine Chance.«
    David fuhr sich durchs Haar und starrte Kendrick an. Er wusste nicht, was er antworten sollte. Als unvermittelt die Tür zum Sicherheitsbüro geöffnet wurde, zuckte er zusammen. Banks streckte den Kopf ins Zimmer. »Wir haben ihn.«
    »Wo?«
    »Wir haben gesehen, wie er sich in einem Lagerraum in Station C, Flur 4 versteckt hat. Er trägt eine Wärteruniform. Wahrscheinlich haben wir ihn deshalb nicht schon eher entdeckt. Es ist eindeutig Ackerman.«
    »Gute Arbeit.« David riss das Funkgerät von seinem Gürtel. »Johnson, wie sieht es bei Ihnen aus?«
    Die Antwort wurde von statischem Rauschen und Knistern begleitet. »Wir bewaffnen uns gerade. Vier Pfleger werden uns helfen.«
    David überlegte kurz, wo Johnson sich relativ zu Station C aufhielt. Wenn er ihn und seine Leute dorthin schickte, waren sie erheblich früher dort, als wenn er selbst ging. »Okay, Johnson. Ackerman hat sich gerade eben in einem Lagerraum auf Station C, Flur 4 versteckt. Begeben Sie sich dorthin, und nehmen Sie ihn fest. Aber Vorsicht, verstanden? Der Mann ist bewaffnet und extrem gefährlich. Er hat bereits einen von uns getötet, also zögern Sie nicht. Wenn Sie ihn vor die Flinte bekommen, schießen Sie. Wenn Sie ihn gefahrlos festnehmen können, nehmen Sie die Taser. Aber gehen Sie kein Risiko ein. Sie haben die Genehmigung, zum äußersten Mittel zu greifen. Wir beobachten den Mann von der Zentrale aus und benachrichtigen Sie, sobald er die Position wechselt.«
    »Verstanden. Wir sind unterwegs.«
    David befestigte das Funkgerät wieder an seinem Gürtel und blickte Kendrick an. Der Klinikchef zeigte ein selbstgefälliges Grinsen.
    »Was habe ich Ihnen gesagt? Wir haben die Lage fest im Griff.«
    David blickte ihn warnend an, entgegnete aber nichts. Er wusste, dass Ackerman nicht kampflos aufgeben würde.

17
    Nur eine nackte Glühbirne mit einer daran baumelnden Zugkette erhellte die enge Kammer, doch für Ackermans Vorbereitungen reichte das Licht. Er brauchte eine Ablenkung für seine Flucht, und ein alter Vertrauter sollte sie ihm bieten.
    Das Feuer.
    Feuer hatte ihn immer fasziniert, schon als kleinen Jungen. Feuer weckte Urängste und konnte das Chaos entfesseln. Sein Vater hatte ihm während seiner vielen Experimente und Tests zahlreiche Verbrennungen zugefügt, aber die körperlichen Qualen hatten keine bleibende Angst vor dem Feuer bewirkt. Eher hatten sie seine Neugierde entfacht.
    Wenn er in eine flackernde Flamme blickte, wurde er das Gefühl nicht los, mit ihr in Verbindung zu stehen - er glaubte, eine Verwandtschaft zwischen sich und dieser seltsamen, fremdartigen Wesenheit zu spüren. Feuer lebte nicht, aber es verzehrte. Gnadenlos suchte es sein Opfer und verschlang es. Es brauchte keinen Grund dazu, es existierte einfach. Im Gegensatz zu Menschen kannte Feuer keine Beweggründe, Ängste, Wünsche oder Triebe. Es war rein. Und diese Reinheit bewunderte er.
    Ackerman war zufrieden, dass er in dem Lagerraum alles fand, was er brauchte. Nachdem er Klebeband und ein paar andere Dinge an sich genommen hatte, die ihm später vielleicht nützlich sein konnten, holte er einen Putzeimer aus der Ecke und füllte

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