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Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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anschließend die kleine Flasche. »Nimm davon höchstens zwei Tropfen, auf keinen Fall mehr und auch nur, wenn du die Schmerzen nicht mehr aushältst. Zuviel davon würde dich umbringen«, erklärte sie mit einem warnenden Blick.
    »Ich weiß«, antwortete ich, nahm beide Gegenstände und verstaute sie in meinem Beutel. Die Salbe würde ich wie von Mina vorgeschlagen, jeden Tag benutzen. Die Schierlingstinktur nur im äußersten Notfall. Als die Abenddämmerung einsetzte, war es Zeit für mich, zu gehen.

Caleb
     
     
     
    Caleb ging am Lagerfeuer auf und ab, wie ein unruhiges Raubtier. Seamus saß auf einem Felsen in der Nähe und beobachtete seinen Bruder mit sorgenvoller Miene.
    Nach einiger Zeit hielt er Calebs Unruhe nicht mehr aus. Er trank seinen Becher leer, erhob sich und ging zu Caleb.
    »Du musst jetzt einen kühlen Kopf bewahren«, sagte er leise und legte eine Hand auf die Schulter des Clan-Chiefs. Caleb blieb abrupt stehen und sah Seamus ungläubig an.
    »Wie kannst du von mir verlangen, dass ich in dieser Situation ruhig bleibe? Wir haben noch keine Spur von Janet. Sie müsste schon längst Malloy-Land erreicht haben. Alles was wir von ihr gefunden haben, ist dieses Kleid«, zischte er und hob den verschmutzen Haufen Stoff vom Boden auf, den sie an einem See gefunden hatten, als sie ihre Pferde getränkt hatten. Dann begann er wieder auf und ab zu laufen.
    Seamus machte einen Schritt auf Caleb zu und packte ihn am Arm, so dass er stehenbleiben musste. Er nahm seinem Bruder das Kleid aus den Händen, das dieser umklammerte, als sei es das Wertvollste auf der Welt.
    »Dieses Gewand ist doch der Beweis, dass Janet am Leben ist. Es ist verdreckt und nass, aber man sieht keine Spuren von Gewalt. So wie es scheint, hat sie sich am See umgezogen. Du wirst sehen, sie wird bald auftauchen«, versuchte er seinen Bruder zu beruhigen.
    Gerade als Caleb etwas erwidern wollte, hörten sie im Wald hinter sich etwas rascheln und wirbelten gleichzeitig herum. Caleb hatte sein Breitschwert gezogen, noch bevor Seamus überhaupt die Hand an den Griff seiner eigenen Waffe gelegt hatte. Mit zusammengekniffenen Augen starrten beide Brüder in den nachtschwarzen Wald.
    »Wer ist da?«, fragte Caleb und gab seinem Bruder ein kurzes Zeichen. Seamus verstand sofort und verschwand lautlos zwischen den Bäumen. Wieder ertönten die Laute, jetzt jedoch näher als zuvor. Calebs Augen zuckten zu der Stelle, an der Seamus im Wald verschwunden war. Sein Bruder schlich sich von der Seite an den Eindringling heran. Caleb wartete noch einen Augenblick, dann rannte auch er in den Wald, geradewegs auf das Geräusch zu.
    Nach einigen Metern hatten sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt und er erkannte drei Gestalten vor sich. Genau in diesem Moment brach Seamus aus dem Unterholz zu seiner Rechten. Er tat dies mit solch lautem Kampfgeschrei, dass sogar Caleb für einen kurzen Moment erschrocken zusammenzuckte. Genauso, wie die drei Männer vor ihm, die nun ihrerseits schrien, jedoch mehr aus Furcht. Ruckartig hoben sie die Hände zum Zeichen ihrer Kapitulation.
    Ungefähr zwei Meter vor ihnen erstarb Seamus Schrei und er blieb ruckartig stehen.
    »Sarin?«, fragte er ungläubig und ließ sein Schwert sinken. Jetzt, wo sein Bruder den Namen genannte hatte, erkannte auch Caleb eine der Gestalten und ein Lächeln huschte über seine Lippen. Er machte drei große Schritte und stand nun direkt vor den Zigeunerjungen. Neben Sarin erkannte er dessen Bruder Kalech und knapp dahinter meinte er Vargan erkannt zu haben, der Janet einst das Messerwerfen beigebracht hatte.
    »Was tut ihr hier?«, erkundigte er sich, während sein Blick von einem zum anderen huschte.
    »Wir sind hier um zu helfen Janet zu finden«, meldete sich Sarin zu Wort. Bevor Caleb etwas sagen konnte, deutete Sarin auf das Lagerfeuer, welches durch die Bäume kaum noch zu erkennen war.
    »Wenn es dir nichts ausmacht, würden wir uns gerne etwas aufwärmen und eine Tasse heißen Tee würden wir auch nicht abschlagen.« Caleb nickte und alle fünf Männer stapften durch den Wald, bis sie am Lagerplatz angekommen waren.
    Sarin, der Janet vor gar nicht allzu langer Zeit geholfen hatte, Caleb zu retten, erzählte, wie er von Mistress Graham erfahren hatte, was geschehen war. Ohne lange nachzudenken, hatte er daraufhin seine Aufgaben als Stallmeister an einen Untergebenen übertragen und war zu seinem Bruder Kalech geeilt. Zusammen hatten sie beschlossen, sich auf den Weg zu machen,

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