Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)
fallen und ergebt euch, dann wird niemandem etwas geschehen und ich werde euch zu Caleb führen. Ihr habt mein Wort«, bot er an. Seamus beugte sich zu mir und flüsterte:
»Ich traue dem Scheißkerl nicht über den Weg. Wenn wir die Waffen niederlegen, sind wir ihm und seinen Männern hilflos ausgeliefert«, gab er zu bedenken. Ich sah mich flüchtig um und konnte einige Krieger erkennen, die Musketen auf uns gerichtet hatten.
»Unsere Schwerter und Messer werden uns nicht sehr viel helfen. Wenn wir nicht tun, was er verlangt, werden sie uns womöglich erschießen«, entgegnete ich so leise, dass nur er mich hören konnte. »Außerdem muss ich wissen, dass es Caleb gut geht«, fügte ich rasch hinzu.
Seamus nickte und wandte den Blick zu Vargan und Sarin.
»Werft eure Waffen auf den Boden«, sagte er und ließ sein eigenes Schwert neben sich auf den Waldboden fallen. Sarin und Vargan wechselten einen kurzen Blick und taten es ihm anschließend gleich. Sofort eilten zwei von Duncans Kriegern herbei und sammelten die Schwerter auf.
»Sehr weise Entscheidung«, stellte Duncan fest.
»Und jetzt bring uns zu Caleb«, erinnerte ich ihn an sein Versprechen.
»Selbstverständlich«, erwiderte er schmunzelnd und gab seinen Kriegern ein kurzes Zeichen. Einige von ihnen verschwanden im Wald und kamen kurz darauf mit Pferden zurück. Als alle Männer aufsaßen, nahmen sie uns in ihre Mitte und dirigierten uns durch den Wald.
Nachdem wir ein Stück geritten waren, konnte ich in einiger Entfernung den Schein eines Lagerfeuers erkennen und mein Pulsschlag schnellte in die Höhe. Als wir nicht mehr weit davon entfernt waren, suchten meine Augen hektisch die Umgebung ab, auf der Suche nach meinem Mann. Und schließlich sah ich ihn und unsere Blicke trafen sich.
Man hatte Caleb an einen Baumstamm gefesselt, nicht weit vom Lagerfeuer entfernt. Sein so wundervolles Gesicht wurde vom goldenen Licht der Flammen erhellt und gab ihm fast ein engelsgleiches Aussehen. An seiner rechten Schläfe erkannte ich eine Schwellung, als wäre er dort erst vor kurzem geschlagen worden.
Ohne lange nachzudenken glitt ich vom Pferd und rannte auf ihn zu. Als sich mir zwei von Duncans Kriegern in den Weg stellen wollten, gab er ihnen ein kurzes Zeichen und sie traten zur Seite.
Ich fiel Caleb um den Hals und verbarg mein Gesicht in der Kuhle zwischen seinem Hals und der Schulter. Heiße Tränen liefen mir über die Wangen und tränkten sein schmutziges Hemd. Er selbst küsste meine Schläfe und murmelte ununterbrochen meinen Namen, als könne er nicht so recht glauben, dass ich es wirklich war.
Ich sehnte mich nach dem Gefühl der Geborgenheit, wenn er mich fest in seine Arme schloss. Das jedoch war nicht möglich, da er an den Baum hinter sich gefesselt war.
»Ich liebe dich«, flüsterte ich, legte meine Hände an seine Schläfen und bedeckte sein Gesicht mit Küssen.
»Warum nur seid ihr mir gefolgt«, flüsterte er traurig. Ich sah ihn verständnislos an.
»Wir werden einen Weg finden. Ich lasse nicht zu, dass Duncan dir etwas antut«, versicherte ich ihm, auch wenn ich keine Ahnung hatte, wie wir das anstellen sollten. Caleb stieß ein lautloses Lachen aus.
»Duncan ist unsere kleinste Sorge«, entgegnete er und sah mir tief in die Augen. Stirnrunzelnd erwiderte ich seinen Blick.
»Wie meinst du das?«
»Ich denke, er meint mich damit«, antwortete eine glockenhelle Frauenstimme hinter mir. Ich erkannte sie sofort und wirbelte herum.
»Du?«, brach es aus mir heraus. Adelise lächelte.
»So sieht man sich wieder«, entgegnete sie, sah zu einem Krieger, der neben ihr stand und nickte mit dem Kinn in meine Richtung. Sofort war der Mann bei mir und packte mich an den Armen. Ich schrie auf vor Schmerz und versuchte seinem Griff zu entkommen, doch all meine Gegenwehr nützte nichts. Er war viel zu stark.
Caleb schrie und riss an seinen Fesseln, doch er konnte mir nicht zu Hilfe kommen. Der Krieger zog mich einige Meter zur Seite, wo er mich grob zu Boden stieß.
»Nimm die Finger von ihr«, brüllte Caleb. Hilfesuchend sah ich zu Seamus, der neben Sarin und Vargan auf der anderen Seite des Lagerfeuers stand. Doch auch er hatte keine Möglichkeit einzugreifen, da mindestens acht bewaffnete Männer sie bewachten.
»Was willst du von uns«, schluchzte ich. Adelise hob die Augenbrauen.
»Du willst behaupten, dass du nicht weißt, warum ihr hier seid?«, sagte sie in gespieltem Erstaunen.
»Das, was mit Cameron geschehen ist, war
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