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Rachespiel

Rachespiel

Titel: Rachespiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niamh O'Connor
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Wärters und schloss grinsend die Fesseln auf. Er hatte eine kleine Zusatzversicherung abgeschlossen, für den Fall, dass sein Anwalt ihn heute bei Gericht enttäuschte, und wie es aussah, hatte sie sich bereits bezahlt gemacht.
    Mit dem Champion war wieder zu rechnen.

41
    Um halb drei war Jo zurück im Büro und hielt ihre Tür mit der Hinterseite auf, während die drei Detectives, die sie für die erste Besprechung angefordert hatte, Stühle vor sich herrollend an ihr vorbeizogen. Vornweg ging Detective Sergeant Aishling McConigle, eine mollige, rotwangige Kollegin von Mitte zwanzig, frisch von der Polizeischule, aber bereits befördert wegen ihrer Tapferkeit bei einem Undercover-Einsatz der Sitte gegen illegale Prostitution. Sie hatte einen Tritt in den Bauch erlitten, weil ein Zuhälter glaubte, sein Revier verteidigen zu müssen, und hatte ihre Milz verloren, war jedoch entgegen aller Erwartungen auf ihren Posten zurückgekehrt. Jo hatte sie wegen ihres Muts und ihrer Kenntnisse der Sexindustrie ausgewählt.
    Hinter Aishling kam Detective Sergeant Neil D’Arcy, ein Computer-Nerd wie aus dem Bilderbuch, was genau der Grund war, weshalb Jo ihn dabeihaben wollte. Er hatte mehrere Seminare in Mobilfunkanalyse absolviert, und da das Geschäft mit den Escort-Girls so stark auf der Kommu nikation mit Mobiltelefonen beruhte, würde er unschätzbare Kenntnisse miteinbringen. Daneben ging ihm der Ruf voraus, ein heimlicher Fußballfanatiker zu sein, was sich ebenfalls als nützlich erweisen konnte.
    Der Dritte in der Reihe war Detective Inspector Al Lovett, ein arbeitsamer Kriminalpolizist von Mitte vierzig, der gerade von einer Entsendung zur Abteilung für ungeklärte Fälle zurück war. Er hatte bei der Aufarbeitung von alten Vermisstenanzeigen mitgewirkt und Fehler und Män gel bei vorhergehenden Ermittlungen aufgedeckt. Damit hatte er sich nicht unbedingt beliebt gemacht, was nach Jos Ansicht für seine Charakterstärke sprach.
    Zu guter Letzt kam Dan, der die Tür schloss, bevor er sich auf seinem Stuhl niederließ und trotz der Enge seine Beine mit gekreuzten Knöcheln ausstreckte. Er müsste eigentlich nicht bei der Besprechung dabei sein – normalerweise würde Jo ihn hinterher informieren –, aber er wollte ihr etwas beweisen, und seit dem Treffen mit dem Minister verstand Jo auch, warum.
    Foxy hatte ihr vor ein paar Minuten telefonisch mitgeteilt, dass er unterwegs war. Er hatte sich bedeckt gehalten, was seinen Aufenthaltsort anging, und sich nicht für sein Zuspätkommen entschuldigt.
    Weitere zwanzig untergeordnete Polizisten standen ihr für die anfallenden Lauf- und Routinearbeiten zur Verfügung, und Dan hatte versprochen, diese Zahl nach vierundzwanzig Stunden zu verdoppeln, falls Presley dann immer noch vermisst wurde. Sobald ihre drei Teamkollegen in den Fall eingewiesen waren, konnten sie aus diesem Personalpool schöpfen, um die Aufgaben, die sie ihnen zuteilte, zügig zu erledigen.
    Sie krempelte die Ärmel auf, während die kleine Gruppe ihre Plätze einnahm und Dan etwas im Hintergrund blieb, am nächsten bei der Tür. An der Schreibtischkante lehnend, einen Marker in der Hand, blickte sie kurz durch die Glasscheibe zur anderen Büroseite hinüber, wo Oakley und Merrigan ganz offensichtlich ihre schlechte Laune zur Schau stellten. Sie hatten die Köpfe zusammengesteckt und sahen sich regelmäßig über die Schulter nach ihr um. Jo wäre vollauf bereit gewesen, die Vergangenheit ruhen zu lassen und Oakley ins Team miteinzubeziehen, aber er hatte sich partout geweigert, das Foto von Presley, das er von Tara bekommen und um das sie ihn gebeten hatte, herauszurücken. Dazu war er natürlich nicht befugt, und nachdem Jo ihn daran erinnert hatte, hatte sie das Foto vergrößern und laminieren lassen und es mit einem farbigen Magneten an einem Whiteboard angebracht, das sie sich aus dem Detective-Büro drüben »geborgt« hatte. Aber Oakley war damit für sie gestorben, denn der Einzige, der unter dem blöden Machtkampf, den er da ausfechten wollte, zu leiden hatte, war Presley.
    Das Bild des engelsgleichen kleinen Jungen mit seinen blauen Augen und dem blonden Lockenschopf blickte nun auf die Versammlung herab und rief zu Ernst und Konzentration auf.
    Um keine weitere Zeit mehr zu vertun, kam Jo gleich zur Sache und gab einen knappen Überblick über den Fall, indem sie sich streng an die Fakten hielt. Einige Glieder in der Kette der Ereignisse, wie die Behauptung, dass Tara Parker Trench

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