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Rachlust - Dicte Svendsen ermittelt

Rachlust - Dicte Svendsen ermittelt

Titel: Rachlust - Dicte Svendsen ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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konnte er viel unbefangener die Antworten aus ihr herauslocken.
    »Ganz gut«, verkündete Rose. »Ich soll grüßen.«
    Dicte dekodierte ihre Worte und las daraus, dass Aziz und Rose noch ein Paar waren, was ihre Unruhe ein wenig zu dämpfen vermochte. Es gab also etwas, das Bestand hatte.
    Bo stand auf und begann, den Tisch abzuräumen.
    »Holst du die Kinder?«, fragte Rose. Sie kannte die Abläufe. Bos Exfrau ließ die Kinder immer erst am Samstag zu ihrem Vater gehen, weil sie freitags nicht arbeitete.
    Bo nickte, während er Marmelade und Käse in die Küche trug.
    »Kannst du mich mit in die Stadt nehmen?«
    »Natürlich. Wo willst du denn hin?«
    »Zentrum wäre
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. Vielleicht noch ein bisschen Shopping.«
    Shopping my ass, dachte Dicte wütend. Wo wollt ihr euch treffen? Was habt ihr verabredet?
    »Wir könnten doch zusammen fahren«, hörte sie sich selbst in einem unmöglichen Versuch sagen, besonders raffiniert zu sein.
    »Ich treffe mich mit einer Freundin, mit Kristine«, log Rose. »Ein andermal. Ich mach mich schnell fertig.«
    Sie verschwand mit ihrem Necessaire im Badezimmer. Dicte zog Bo beiseite.
    »Tu mir bitte den Gefallen und behalte sie im Auge. Wo will sie hin? Wen will sie treffen?«
    Sie hatte ihm alles über Peter Dorn erzählt, trotzdem sah er sie skeptisch an.
    »Wir können ihr kein GPS einpflanzen. Sie ist erwachsen.«
    »Please! Für dich ist es viel leichter!«
    »Ja, und woran liegt das wohl?«
    Rose kam zurück, mit Lipgloss und Rouge im Gesicht und dem Duft von Rive Gauche, Dictes Parfüm. Bevor sie auch nur
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aussprechen konnte, waren die beiden verschwunden.
    Das knirschende Geräusch der Reifen auf dem Kies war kaum verebbt, als ein anderes Auto auf die Auffahrt fuhr. Ein Opel, der aussah, als hätte man ihn soeben in weißen Lack getaucht. Eine junge Frau stieg aus. Dicte hörte ihre zielsicheren Schritte auf dem Weg zur Eingangstür, dann ertönte das satte Dingdong der Klingel.
    Svendsen bellte. Vielleicht lag es an der Stimmung am Frühstückstisch, auf jeden Fall öffnete sie die Tür mit einem inneren Widerstand, der hinter ihren Schläfen pochte.
    »Svendsen?«
    »Wenn Sie mit dem Hund sprechen wollen?«
    »Dicte Svendsen?«
    »Das bin ich.«
    »Mein Name ist Lena Lund, ich bin von der Polizei Ostjütland, Kriminaldezernat.«
    Die Gedanken türmten sich in ihr und drängten für einen kurzen Augenblick an die Oberfläche. Früher hätte Wagner sie angerufen oder wäre selbst vorbeigekommen. Jetzt schickte er eine Kollegin und dazu auch noch eine, die sie nicht kannte. Es fühlte sich an, als wäre ihre Welt, so wie sie sie kannte, aus den Fugen geraten, und sie musste sich zwingen, nicht zu feindselig zu klingen.
    »Kommen Sie doch bitte herein. Und entschuldigen Sie die Unordnung.«
    Lena Lund musste über einen von Svendsens Ochsenhautknochen steigen, aber es gelang ihr, sogar dabei noch adrett und geschäftsmäßig auszusehen. Sie gaben sich die Hand und lächelten einander an, ohne dass eine von ihnen es von Herzen meinte.
    »Wir können ins Wohnzimmer gehen.«
    Dicte ging voran und hörte die kleinen, bestimmten Schritte hinter sich. Sie musste sich zusammenreißen, um sich nicht umzudrehen. Es war, als würde Lena Lunds Sicherheit in ihr das genaue Gegenteil auslösen, das Gefühl von Unsicherheit. Was wollte sie? Wer war sie?
    »Setzen Sie sich doch.«
    Sie nahmen in den Lehnsesseln Platz. Lena Lund saß ganz vorn am Rand und sah aus, als hätte sie einen Stock verschluckt. An ihr ist alles viel zu perfekt, dachte Dicte. Von dem strahlend weißen Auto über die strahlend weißen Zähne und die schimmernden, fast weißen Haare, die aussahen, als hätten sie in einem sehr schmalen Flur mit einem Bügeleisen Kontakt gehabt. So sahen auch ihre Bluse und der dunkelblaue Hosenanzug aus. Ihre Augen waren wie zwei leuchtende Dartscheiben, die sie ausdruckslos fixierten.
    »Schön haben Sie es hier. So schön ländlich.«
    Lena Lund ließ ihren Blick über das Chaos wandern. Ihre Bemerkung war unzweifelhaft ein Versuch, das Eis zwischen ihnen zu brechen, aber Dicte war in diesem Augenblick nur peinlich berührt und wurde sich der Unzulänglichkeiten in ihrerländlichen Idylle bewusst: der Käfig mit den Meerschweinchen von Bos Kindern, den er am Tag zuvor abgeholt hatte; der Wellensittich, der auf dem Schreibtisch thronte; die Spielsachen von Svendsen, die überall auf dem Boden verstreut lagen und sich mit kleinen Heuflocken aus dem Käfig vermischten; der

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