Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Rachsucht

Titel: Rachsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Gardiner
Vom Netzwerk:
sein«, sagte Jesse. »C. M. Burns? Charles Montgomery Burns?«
    »Und Bob Terwilliger.«

    »Sideshow Bob«, verkündeten wir im Chor.
    »Was?«, fragte Adam.
    »Du schaust nicht genug fern«, erklärte Jesse. »Das sind Cartoonfiguren.«
    »Aus den Simpsons«, ergänzte ich. Der Boden schien unter mir zu wanken. »Die Namen sind falsch. Die Konten wurden unter Vorspiegelung falscher Tatsachen eröffnet.«
    Was das bedeutete, war uns allen klar.
    »Brand hat tatsächlich Gelder von Mako unterschlagen«, stellte ich fest.
    »Und Isaac ist zufällig darüber gestolpert«, sagte Adam.
    Vielleicht wusste er gar nicht so genau, was er da herausgefunden hatte, aber Isaac saß Brand deswegen im Nacken. Immer mehr Fakten kamen ans Tageslicht. Brand stand kurz davor aufzufliegen.
    »Es war kein Unfall«, sagte Jesse. »Er hat Isaac absichtlich über den Haufen gefahren.«
    Adam wirkte völlig verzweifelt. »Brand hat ihn ermordet.«

10. Kapitel
    Chris Ramseur hängte auf. »Der Lieutenant ist unterwegs.«
    Er rührte große Mengen von Kaffeeweißer in seinen Kaffee. Der Morgenhimmel vor seinem Fenster hatte sich hellgrau verfärbt. Vor ihm stapelten sich die Papiere, die Adam ihm auf den Schreibtisch geklatscht hatte. In der Hand drehte er die Minidisk.
    Kopfschüttelnd funkelte er mich an. »Sie konnten einfach nicht die Finger davon lassen, was? Erst stehlen Sie Brand die Disk …«
    »Ich hab sie mir nur geliehen.«
    »Sie stehlen Brand das Ding, servieren es mir auf dem Tablett und erwarten auch noch Applaus.«
    Ich streckte ihm die Hände hin. »Nehmen Sie mich fest, Detective.«
    Seufzend warf er sein Rührstäbchen in den Müll. »Es lässt sich überhaupt nicht nachweisen, in wessen Besitz sich die Disk befunden hat. Ich habe nur Ihr Wort dafür, dass sie von Brand stammt.«
    »Aber das Material auf der Disk reicht, um Brand wegen Diebstahls, Betrugs und Steuerhinterziehung anzuklagen.«
    »Und wegen Mordes«, ergänzte Jesse.
    »Glauben Sie mir, das Dateiverzeichnis liest sich wie die Beweismittelliste der Staatsanwaltschaft.«

    »Ich glaube Ihnen ja«, erwiderte Ramseur. »Aber die Sache bereitet mir auch furchtbare Kopfschmerzen.«
    »Die Aufzeichnungen der Banken auf den Bahamas und den Cayman Islands und die Bücher von Mako werden alles bestätigen«, sagte Adam. »Sie müssen die Computer beschlagnahmen. Besorgen Sie sich einen Gerichtsbeschluss oder was Sie sonst dafür brauchen.«
    »Dr. Sandoval …«
    »Im System finden sich mit Sicherheit Beweise für Brands Betrug. Selbst wenn er seine Festplatte gelöscht hat, muss Mako noch Sicherungskopien oder einen Server haben, wo die Aufzeichnungen liegen. Aber beeilen Sie sich. Wenn er merkt, dass wir ihm auf den Fersen sind, versuchen seine Freunde vielleicht, die Beweise zu vernichten.«
    »Wir?«, fragte Ramseur. »Ihre Aktion ist hiermit beendet. Basta. Finito.«
    »Das geht nicht«, widersprach Adam. »Was, wenn Brand einen Fluchtversuch unternimmt?«
    »Wir kümmern uns darum.«
    »Detective«, sagte eine tiefe Stimme. Lieutenant Clayton Rome trat herein. »Was ist hier los?«
    Rome war knurrig, aber stets wie aus dem Ei gepellt. Alles an ihm war auf Hochglanz poliert, von Knöpfen und Gürtelschnalle über das schwarze Haar bis hin zu den Zähnen. Während Ramseur Bericht erstattete, fixierte er uns der Reihe nach und rieb sich mit dem Finger die Nase.
    »Okay, wir übernehmen.« Er deutete auf mich. »Haben Sie Ihre Schilderung des Angriffs im Hotel zu Protokoll gegeben?«
    »Wird gerade geschrieben«, sagte ich.
    »Ab sofort spielen Sie mir nicht mehr die Polizistin.«

    »Selbstverständlich.« Ich wich Ramseurs Blick aus.
    Rome wandte sich Adam zu. »Das mit Ihrem Bruder tut mir leid. Wir tun, was wir können.« Er seufzte und tätschelte Jesse die Schulter. »Kopf hoch, Junge.«
    Damit entschwand er. Jesse schluckte die herablassende Bemerkung kommentarlos.
    »Was hat der Blonde, der Brand im Biltmore die Disk gegeben hat, mit der Sache zu tun?«, fragte ich.
    Ramseur starrte die Disk einen Augenblick lang an. »Mickey Yago.«
    »Wie bitte?«
    Er blickte auf. »Der Blonde heißt Mickey Yago und ist aus L.A. Ein Berufsverbrecher. Mit dem legen Sie sich besser nicht an.«
    »Was für Verbrechen?«, fragte Jesse.
    »Drogen, Porno, Erpressung. Der Mann ist mit allen Wassern gewaschen und gewalttätig. Und er arbeitet nicht allein. Halten Sie sich von ihm fern.«
    Ich verschränkte die Arme. Wie gebannt sahen wir Ramseur an.
    »Mit wem arbeitet er

Weitere Kostenlose Bücher